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0619 - Das Para-Mädchen

0619 - Das Para-Mädchen

Titel: 0619 - Das Para-Mädchen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vergessen.
    Er sprang auf und suchte wieder das Archiv im Arsenal auf.
    Eine Kopie des Fotos von Eva hatte er mitgenommen, um sie an Presseagenturen zu faxen. Damit konnte er hier ebensowenig anfangen wie mit der Bilddatei aus Zamorras Computer, weil die Systeme nicht zueinander kompatibel waren, aber nach dem Foto-Ausdruck erstellte er eine Beschreibung, die er als Frage formuliert dem Archiv einspeiste.
    Dargestellte Person ist nicht bekannt.
    Er setzte noch einmal nach. - Datenbank Dynastie durchsucht. Dargestellte Person ist nicht bekannt.
    Datenbank Gkirr durchsucht. Dargestellte Person ist nicht bekannt.
    Suchergebnis insgesamt: Dargestellte Person ist nicht bekannt.
    »Ja«, knurrte er mürrisch. »Kannst du Klapperatismus mal etwas mehr Abwechslung in deine Wortwahl bringen?« Er gab eine neue Frage ein. Er wollte wissen, wie umfangreich das Wissen des Archivs über die Gkirr an sich war. Wenn es eine durchsuchbare Datenbank gab, mußte es auch eine Möglichkeit geben, mit entsprechend geschickt gestellten Fragen an Details heranzukommen.
    Die Antwort war ernüchternd.
    Fragen zur Größe der Datenbank Gkirr sind nicht zulässig.
    Wütend hieb er mit der Faust gegen die Verkleidung des Terminals.
    Diese Eingabe ist nicht zulässig, erwiderte das Archiv, als wolle es ihn verhöhnen.
    Er seufzte.
    »Ich hasse Computer«, murmelte er und beschloß, Zamorra und den anderen gegenüber das Stichwort Gkirr zunächst nicht zu erwähnen.
    Vermutlich war es ohnehin eine falsche Spur.
    Denn sein Gespür, diese Para-Witterung, die ihm bei wichtigen Dingen immer wieder zu erhöhter Aufmerksamkeit riet, ihm dabei aber leider nicht verriet, worauf er im Detail zu achten hatte, meldete sich in Sachen Eva und Gkirr nicht.
    Ted Ewigk legte diese Sache erst mal ad acta und bemühte sich, in den nächsten Stunden Carlotta gegenüber nicht mehr ganz so unleidlich zu sein.
    Seine Anfrage bei Presse-Agenturen bezüglich der unbekannten Blonden lief.
    ***
    Eva jagte auf die Wölfe zu, die ihr entgegenstürmten. Sie zog den langen Dolch. Sie mußte kämpfen, die Bestien töten. Sonst fand sie nie wieder Ruhe.
    Das Einhorn hatte Angst. Es wollte herumkreiseln und fliehen. Aber Eva hielt es in der Richtung. Da endlich senkte das Tier den Kopf, griff die Wölfe mit vorgerecktem Stirnhorn an.
    Wie schon einmal.
    Aber da war das Erwachen gekommen.
    Diesmal sprang Eva von selbst vom Einhornrücken, um dem Tier mehr Spielraum zu gewähren. Wenn sie zu zweit kämpften, waren sie erfolgreicher. Sie sah, wie sich das Horn tatsächlich in einen Wolfsleib bohrt, wie der Wolf hochgeschleudert wurde, durch die Luft flog, eine Blutfontäne hinter sich her sprühend. Eva schlug mit dem Dolch um sich, verletzte Wölfe, die sich daraufhin ineinander verbissen.
    Das Einhorn stürzte. Die Wölfe zerbissen es. Eva konnte ihm nicht mehr helfen. Sie hatte genug damit zu tun, sich selbst der Angreifer zu erwehren.
    Sie verfiel regelrecht in Raserei. Der Dolch blitzte durch die Luft wie ein tödlicher Schatten, traf hier und da, verfehlte Bestien, denen Eva dann ausweichen mußte. Aber sie wußte, sie konnte es schaffen.
    Und da sah sie den Unheimlichen wieder. Gerade in dem Augenblick, in dem sie dem letzten der Wölfe mit einem gewaltigen Streich den Kopf abschlagen wollte.
    Der Unheimliche lachte!
    »Ah, das gefällt mir!« brüllte er.
    Da tauchte jemand neben Eva auf. Nicole Duval!
    Sie riß Eva mit sich zu Boden. Der lange Dolch verfehlte das Ziel.
    »Nicht!« schrie Nicole. »Bist du wahnsinnig? Du kannst ihn doch nicht umbringen!«
    Und der Zauber verflog!
    ***
    Fassungslos hatte Nicole gesehen, was geschah. Sie war nicht tief genug in dem Alptraum gefangen und konnte unterscheiden, was Vision und was Wirklichkeit war. Der Magier in seiner roten Kapuzenkutte, der das Geschehen steuerte, rechnete wohl nicht mit ihr. Deshalb fand sie in seinem Plan keinen Platz.
    Das Einhorn - der Twingo! Wolfsgestalten, die sich ein Scheingefecht mit dem Wagen lieferten. Das blonde Para-Mädchen, seltsamerweise wieder in der sparsamen Lederkleidung. Und Zamorra - als Wolf! Die beiden Erscheinungen überlagerten sich!
    Immerhin stellte er sich von all den Bestien am geschicktesten an. Daher überlebte er bis zuletzt.
    Nicole näherte sich mit dem Wagen so weit wie möglich. Sie mußte eingreifen, aber was konnte sie tun? Sie versuchte das Amulett zu rufen, aber es gehorchte nicht. Da holte Eva zum entscheidenden Schlag gegen den letzten Wolf aus - gegen
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