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0619 - Das Para-Mädchen

0619 - Das Para-Mädchen

Titel: 0619 - Das Para-Mädchen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nur recht. So konnten sie sich jederzeit bedienen. Die hier eingelagerte Technik der Ewigen funktionierte auch nach über tausend Jahren immer noch erstklassig und fehlerfrei.
    War es nur ein Zufall gewesen, daß er, der ehemalige ERHABENE, seinerzeit ausgerechnet dieses Haus gekauft hatte, in dessen Keller er dann später den Zugang zum Arsenal entdeckte?
    Er hatte längst aufgehört, sich diese Frage zu stellen, weil es darauf doch keine zufriedenstellende Antwort gab. Es war einfacher, das Arsenal zu benutzen, als sich ständig erfolglos den Kopf zu zerbrechen.
    Es gab hier etwas, von dem auch Zamorra nichts wußte. Und auch wenn Ted sich durch nichts mit den Ewigen verbunden fühlte als durch seine späte Abkunft von dem einstigen ERHABENEN Zeus, gab es doch Geheimnisse, die er hütete. Denn auch wenn Zamorra sein Freund war, war er doch kein Ewiger.
    Das Archiv war auch nicht auf Anhieb als solches zu erkennen.
    Jetzt benutzte Ted es und stellte Nachforschungen an, weil ihm ein Verdacht gekommen war. Dieses Absaugen von Energie und die Verfärbung des Kristalls hatte ihn darauf gebracht.
    Als Reporter war er es gewohnt, die richtigen Fragen zu stellen, um auch richtige Antworten zu bekommen.
    In grauer Vergangenheit hatte es einen mächtigen Feind gegeben, der den Ewigen arg zugesetzt hatte. Ted hatte einmal darüber reden gehört, als er noch ERHABENER war, sich damals aber nicht mehr darum gekümmert, weil dieser Feind offensichtlich in der Gegenwart für die DYNASTIE DER EWIGEN keine Gefahr mehr darstellte.
    Aber damals sollten Dhyarra-Kristalle ähnlich manipuliert worden sein.
    Nur ein Gerücht? Oder steckte mehr dahinter? Und gab es eine Verbindung zu Eva?
    Danach fragte Ted Ewigk.
    Das Archiv reagierte nicht.
    Aber dann, als er schon aufgeben und die Kontaktstelle wieder abschalten wollte, kam doch noch eine Auskunft.
    »Verdammt«, murmelte er. Noch einmal las er die Schriftzeichen der Ewigen, die über das kleine Display glitten.
    Wahrscheinlichkeit der organischbiologischen Übereinstimmung beträgt 0,0 Prozent Wahrscheinlichkeit der paratechnischen Übereinstimmung beträgt 84,4 Prozent Übereinstimmungswahrscheinlichkeit insgesamt beträgt somit 42,2 Prozent
    »Verdammt«, wiederholte Ted Ewigk leise. »Hätte ich doch bloß nicht gefragt…«
    Natürlich waren 42 % keine Sicherheit. Die Wahrscheinlichkeit war zu gering, um sich darauf zu verlassen. Und doch…
    War Eva eine Gkirr ?
    ***
    »Vielleicht sollte ich Château Montagne ganz schnell wieder verlassen«, überlegte Eva. »Mit der magischen Energie, die sich jetzt in mir befindet, bin ich doch für euch alle eine tödliche Gefahr! Was, wenn sich diese Kraft explosionsartig entlädt?«
    »Dann werden wir damit auch fertig!« behauptete Nicole. »Wir haben schon ganz anderen Bedrohungen gegenübergestanden, und wir existieren noch!«
    »Du bist aber unsicher«, erkannte Eva sofort. »Diese anderen Bedrohungen… gingen die auch von so starken Dhyarra-Kristallen aus?«
    »Nein. Aber das spielt keine Rolle.«
    »Für mich schon. Ich will euch nicht in Gefahr bringen. Ich weiß nicht, was daraus wird. Nicole, glaubst du mir, daß ich diese Energie des Kristalls überhaupt nicht haben wollte?«
    »Ich weiß doch längst, daß du das noch nicht im Griff hast…«
    »Im Griff, ja!« fuhr Eva auf. »Das ist alles, woran ihr beide denken könnt, dein Chef und du. Die Sache in den Griff bekommen. Immer wieder kommt dieser Spruch. Warum? Wollt ihr über mich bestimmen? Wie oft muß ich euch noch sagen, daß ich diese verdammte Plage loswerden will? Ich will sie nicht in den Griff kriegen, nicht kontrollieren können. Wozu? Was soll es mir nützen? Soll ich fliegen können wie ein Vogel? Oder soll ich auf Dämonenjagd gehen? Oder was? Nicole, ich gehöre nicht zu euch. Das ist nicht meine Welt, nicht mein Leben. Ich weiß nicht, was ich vorher war und wie ich vorher gelebt habe, aber ich weiß, daß es nicht so war! Will das denn niemand verstehen? Wenn ihr mir etwas Gutes tun wollt, dann nehmt mir diesen Fluch. Vielleicht kann ich sogar ohne meine Erinnerungen leben. Ich muß eben nur ganz neu anfangen, ganz von vorn. Aber ich will nicht mit der Angst leben müssen, daß ich ständig irgendwelchen okkulten Erscheinungen unterliege. Ich will nur ein bißchen Ruhe. Nur ein bißchen Leben. Nichts sonst. Ich weiß ja nicht mal, ob ich früher überhaupt gelebt habe.«
    »Was meinst du damit?«
    »Discotheken, Theater, irgendwelche Hobbys… ich weiß
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