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0618 - Zweikampf der Immunen

Titel: 0618 - Zweikampf der Immunen
Autoren: Unbekannt
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sterben!" flüsterte er.
    Offensichtlich ein Paar. Der Mann gehörte zu jenen Unglücklichen, die von Zeit zu Zeit durch stärkste Konzentration innerhalb ihres persönlichen Lebensbereiches noch handlungsfähig waren. Das Mädchen litt offensichtlich bereits unter den Halluzinationen, aber die Störungen waren weniger deutlich und schwer wie bei dem vor wenigen Minuten beobachteten jungen Mann. Sie warf sich hin und her, und ihr Kopf flog von einer Seite zur anderen.
    Der Mann schloß die Augen und schien sich mit Hilfe seiner Gedanken zu einer Aktion aufzuraffen. Er umklammerte die Sessellehnen und wuchtete sich hoch, dann ging er schwankend in einen angrenzenden Raum. Er warf dort ein paar weiße, runde Tabletten in ein großes Glas und goß Wasser darüber. Mit dem Glas, dessen Inhalt schäumte und sich mehrmals verfärbte, kam er zurück in den Raum, der in ein mildes Licht getaucht war.
    „Liebling!" flüsterte er, etwas lauter als zuvor.
    Das Mädchen öffnete nach einer Weile die Augen. Ihr Kopf kam zur Ruhe, aber ihr Körper bebte noch immer.
    Sie sah ihn an, dann verzerrte sich ihr Gesicht. Sie schrie gellend auf. Der Schrei schien die Nerven des Mannes übermäßig zu belasten.
    „Liebling! Ich bin es! Keine Spukgestalt aus deinem Alptraum!"
    sagte er mit mühsam beruhigender Stimme.
    Das Mädchen sah ihn aus großen, fiebrigen Augen an. Er setzte sich neben sie auf die Liege und hob ihren Kopf vorsichtig an. Sie schüttelte den Kopf.
    „Nein!"
    „Du mußt trinken!" sagte er eindringlich. „Das ist das einzige Mittel, damit du weiterleben kannst. Bitte, trink! Deine Stirn ist ganz heiß. Du darfst das Essen nicht verweigern."
    Sie murmelte undeutlich, als sei sie aus einer tiefen Ohnmacht aufgewacht: „Ich kann nichts essen. Alles tut weh, alles ist heiß und kalt, Davee!"
    Er hob den Becher an ihre Lippen und sagte: „Du kannst trinken. Hier sind genügend Nährstoffe drin. Du mußt trinken! Dann wirst du schlafen, und die Gestalten kommen nicht wieder."
    Sie gehorchte widerwillig, aber schon während sie in kleinen Schlucken trank, wobei ein Teil der Flüssigkeit aus ihren Mundwinkeln über ihren Hals lief, schlossen sich ihre Augen wieder. Sie trank den Becher leer. Als der Mann sie zurückgleiten ließ und mit einem Tuch ihr Gesicht zu säubern versuchte, schlief sie bereits. Vielleicht verlängerte diese Sorge des Mannes ihr Leben um ein paar Tage, aber das Ende war auch nicht mit konzentrierten Nahrungsmitteln aufzuhalten. Es war nur ein Aufschub, keine Hilfe. Die Seuche lag wie ein Leichentuch über Monden und Planeten, über Raumschiffen und Städten, über Menschen und Tieren.
    „Aufschlußreich!" sagte der Anti-Homunk. „Ortung? Negativ, wie befürchtet?"
    „Negativ. Ich bin bereits auf einen riesigen Schiffsverband gestoßen, innerhalb dessen Einheiten ebenfalls die Ruhe des kommenden Todes herrscht."
    „Fliege dorthin und bereite die Tests vor. Und dann das nächste Ziel."
    „Uranus steht auf der anderen Seite der Sonne, er wird später untersucht. Ich steuere Jupiters Mondsystem an."
    „Nicht Saturn?"
    „Nein. Ein Vorteil, denn Saturn steht abseits der Geraden."
    „Ich verstehe."
    Das Schiff änderte abermals die Flugrichtung und stürzte sich mit der halben Lichtgeschwindigkeit auf einen riesigen Schwarm von Raumschiffen. Sicher waren es nicht nur die Einheiten der Systemflotte, sondern auch viele Schiffe, deren Besatzungen in der vorausgehenden Phase des Fluges zur Urheimat hier gestrandet waren. Immer mehr setzte sich im Besucher die Überzeugung fest, daß der Wissende im Herzen des Solaren Systems zu finden war, nämlich irgendwo auf Terra. Das erleichterte und erschwerte das Vorhaben zugleich, denn dort schienen noch die stärksten Widerstandskräfte vorhanden zu sein. Allerdings auch die Helfer von Perry Rhodan und seinen Freunden, die Mutanten. Homunk hatte keinen Grund, ihr Vorhandensein zu ignorieren - selbst wenn auch sie krank von der PAD-Seuche waren, blieben sie ernstzunehmende Gegner und konnten ihn aufhalten, wenn nicht gar seine Mission entscheidend gefährden.
    „Ich werde auf der Hut sein!" sagte er laut.
    „Auch das ist in meinen Programmen," bestätigte das Schiff.
    Die Jacht suchte zunächst mit umfassenden Ortungen den Schiffsverband ab, und dann, als sie näher heran war, wurde jedes einzelne Schiff in der Methodik eines Roboters noch mehrmals der Abstrakt-Ortung unterzogen.
    „Nichts?" fragte der Anti-Homunk.
    „Absolut negativ. Wir unterschreiten
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