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0615 - Der träumende Dämon

0615 - Der träumende Dämon

Titel: 0615 - Der träumende Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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haben doch dicht gemacht! Ich komme nicht mehr durch!«
    »Du mußt es versuchen«, drängte Zamorra. Er ahnte, daß ihnen nicht mehr sehr viel Zeit blieb. »Ich weiß zwar nicht, wie du es machst, aber versuche es einfach!«
    »Leichter gesagt als getan«, murrte der Drache. »Ich bin ja nicht so ein Wunderknabe wie du mit deinem Amulett, Chef…«
    Er zuckte zusammen.
    »Das ist es«, sagte er. »Das Amulett! In der Falle, die sie dir stellen, ist das Amulett!«
    ***
    »Ah, das ist ein guter Ersatz!« lobte Zarkahr. »Ich sehe, du steckst doch voller brauchbarer Ideen. Wir werden ein sehr gutes Gespann sein, wenn wir gemeinsam die Geschicke des Clans lenken…«
    Zorak blieb skeptisch. Zarkahr war ein überaus machtbewußter Dämon. Welchen Grund sollte er haben, die Macht mit einem anderen zu teilen? Das paßte überhaupt nicht zu ihm. Zorak war sicher, daß das neue Oberhaupt des Corr-Clans ihn nur als nützlichen Helfer ansah - für eine Weile. Wenn er glaubte, Zoraks Hilfe nicht mehr zu benötigen, würde er ihn fallenlassen wie ein glühendes Kruzifix.
    »Ihr überschätzt mich, Herr«, erwiderte Zorak. »Mir geht es um nichts anderes als um meine Rache an Zamorra. Was immer Ihr an Möglichkeiten für die Verwendung dieser Geisel seht, ich habe sicher nichts davon geplant. Laßt mich Rache nehmen, sofern es mir gelingt, und dann laßt mich und T'Carra unserer Wege gehen.«
    Zarkahrs Gesicht verdüsterte sich. »Du redest sehr mutig«, stellte er fest. »Aber du siehst mich gespannt. Habe Erfolg, dann sehen wir weiter.«
    Zorak betrachtete seine Gefangene. Ein wenig bedauerte er in diesem Moment, daß er sich nicht in der Phase der Reproduktion befand. Der Gedanke erheiterte ihn, als Opfer für das Erlangen der gewünschten Corr-Gestalt ausgerechnet die Gefährtin jenes Dämonenkillers zu erwählen, der einst T'Carras Mißgestalt erzwungen hatte.
    Doch das waren jetzt nur Träume.
    Zarkahr ergriff sogleich wieder die Initiative. »Wir gehen so vor, wie wir es mit T'Carra als Köder geplant hatten«, ordnete er an. »Ich halte mich im Hintergrund zurück und schlage sofort zu, sobald Zamorra sich in der Nähe befindet. Du wirst das Risiko eingehen müssen, Zamorra auf unseren Köder hinzuweisen.«
    MEINEN Köder, dachte Zorak erbittert. Und selbstverständlich überläßt er das Risiko mir. Wer hätte jemals etwas anderes erwartet ?
    Wenn es Zamorra gelingt, mich zu töten, wird Zarkahr meinen Köder töten und sich in dem Ruhm sonnen, Zamorra mit der Ermordung seiner Gefährtin einen schweren Schlag versetzt zu haben. Aber er selbst wird sich Zamorra niemals zum Kampf stellen…
    Doch es spielte keine Rolle. Es ging jetzt nur darum, Zamorra tatsächlich diesen Schlag zu versetzen.
    Plötzlich hob Zarkahr die Hand. »Du brauchst nicht mehr zu gehen«, sagte er. »Ich spüre die Anwesenheit jenes kleinen Drachen. Er hat uns belauscht. Und er hat Zamorra bereits von der Gefangennahme dieser Person informiert. Zamorra wird sich nun ganz von selbst in unsere Falle begeben.«
    »Euer Wort in Lucifuge Rofocales Ohr«, murmelte Zorak. »Dann seht zu, Herr, daß Ihr Eure Aura abschirmt, damit er es sich nicht noch im letzten Moment wieder anders überlegt und uns hereinzulegen versucht.«
    »Oh, da sei nur unbesorgt«, beruhigte der Dämon. »Vertrau mir. Ich weiß, was ich tue…«
    ***
    Das Amulett, dachte Zamorra. Also mußte sich Nicole in dieser dämonischen Falle befinden. Sie hatte das Amulett gerufen; also war das Amulett logischerweise dort, wo sich Nicole aufhielt.
    Zwei Corr, dachte Zamorra. Zorak - und wer noch?
    Ganz bestimmt nicht T'Carra! Aber wer dann?
    Seine Kenntnisse über den Corr-Clan hielt sich in Grenzen. Nach Zorrns Tod waren ihm nur noch Zorak und T'Carra namentlich bekannt. Und - Zarkahr!
    Sollte Zarkahr sich hier aufhalten?
    In dem Fall wurde es hart. Verdammt hart. Es war schon schlimm genug, mit einem ›normalen‹ Corr zu tun zu haben. Aber Zarkahr war DER CORR. Und Zamorra hatte kein sehr großes Interesse daran, DEM CORR so unvorbereitet wie jetzt entgegenzutreten.
    Fühlte der Drache, was Zamorra empfand?
    Fooly berührte seine. Hand. »Vergiß nicht, daß Corr und Drachen alte Feinde sind«, erinnerte er. »Laß mich nur machen. Ich werde auch mit einem Zarkahr fertig.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Du darfst ihn nicht unterschätzen«, warnte er. »Zarkahr ist kein normaler Corr. Er ist älter und gefährlicher.«
    »Das kriegen wir schon hin«, meinte Fooly lässig. »Erstmal
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