Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0615 - Der träumende Dämon

0615 - Der träumende Dämon

Titel: 0615 - Der träumende Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
spöttisch. »Ich gehe jetzt. Du kannst nach mir rufen, wenn du es dir anders überlegst. Aber ich fürchte, du wirst lange dürsten und hungern…«
    »Was ist mit Zorak?« schrie T'Carra ihm nach.
    Unmittelbar bevor er endgültig ging, verharrte Zarkahr noch einmal kurz.
    »Zorak ist tot«, sagte er.
    Und für T'Carra brach eine Welt zusammen.
    T'Carra war allein - und einsam…
    ***
    »Zorak ist nicht tot«, sagte Nicole Stunden später. »Er dürfte ziemlich schwer verletzt sein, mehr aber auch nicht.«
    »Du hast ihn doch mit dem Laserstrahl erwischt!« Zamorra schüttelte den Kopf. »So, wie der Strahl ihn durchbohrt hat, kann er gar nicht überlebt haben.«
    »Er hatte noch die Kraft, zu fliehen«, widersprach Nicole. »Wir müssen also damit rechnen, daß er eines Tages in alter Frische wieder über uns herfällt.«
    Zamorra zeigte sich nicht endgültig überzeugt. Aber was ihn weitaus stärker bewegte, war die Frage, was mit T'Carra geschehen war. Es mußte Zarkahr gewesen sein, der sie mit sich gerissen hatte. Aus welchem Grund? Und warum hatte er die Gelegenheit versäumt, die Menschen zu töten? Das hätte er doch beinahe im Vorbeigehen erledigen können…
    »Ich werd's herausfinden«, nahm Zamorra sich vor. »Wenn einer wie Zarkahr sich so etwas entgehen läßt, dann hat er eine noch viel größere Schweinerei geplant…!«
    »Und ich möchte herausfinden«, sagte Nicole, deren Arm nur noch wenig schmerzte, nachdem Fooly irgend etwas mit Drachenzauber gemacht hatte, »warum Assi dich unbedingt in Rom haben wollte. In diesem Unterschlupf in der Via Andrea Doria! Was hat dieser alte Fuchs davon?«
    Es wäre ihr sonnenklar gewesen, wenn sie in diesem Augenblick ein Gespräch zwischen zwei anderen Dämonen hätte belauschen können.
    »Ein Köder für Zamorra!« brüllte Lucifuge Rofocale. »T’Carra ein Köder! Hast du den Verstand verloren? Du Narr! Ein solches Wesen bringt man nicht in Gefahr! Und wofür das alles? Hast du Zamorra töten können? Nein! Du hast versagt! Und niemand weiß, wo sich T'Carra jetzt befindet - sofern sie überhaupt noch lebt! Ich hatte Großes mit ihr vor! Deshalb habe ich sie und Zorak damals doch unter meinen Schutz gestellt, habe sie vor Zorrn und den anderen vertrottelten Corr versteckt! Und was tust du Obertrottel? Du benutzt sie als Köder… Du bist nicht mehr wert, als daß man dich den Erzengeln zum Fraß vorwirft.«
    »Wer bist du, daß du mir Vorschriften und Vorwürfe machen darfst?« donnerte Zarkahr in gleicher Lautstärke zurück. »Ich bin DER CORR! Ich führe den Clan, nicht du alter Greis, der es kaum noch wagt, sich einmal außerhalb der Schwefelklüfte umzusehen, weil er Angst hat, ein anderer könnte sich in der Zwischenzeit auf seinen Thron setzen… T'Carra gehört dem Corr-Clan und nicht dir! Meine Aufgabe wäre es gewesen, ihr eine sichere Zuflucht zu gewähren! Und sie wäre sicher gewesen! Nicht so wie deine törichte Idee mit dem Haus in Rom, das an Zamorra verraten wurde! Was ich tat, war Notwehr, war der Versuch, zu retten, was noch zu retten war!«
    »Geh mir aus den Augen!« tobte Lucifuge Rofocale. »Und fluche zu allen Erzdämonen, daß T'Carra noch lebt und wieder zu uns zurückkehrt! Denn sonst wird dich mein Zorn treffen, an jedem Tag und an jedem Ort, den dieses Multiversum kennt! Hinfort!«
    Zarkahr ging.
    Er ging zufrieden. Denn der mächtige Lucifuge Rofocale wußte ja nicht, daß sich T'Carra jetzt wohlbehalten in Zarkahrs Obhut befand.
    Sie sollte einmal etwas ganz Besonderes werden.
    Man mußte es nur in ihr wecken und sie entsprechend ausbilden!
    Und genau das hatte Lucifuge Rofocale vor…
    Derweil rieb sich Sid Amos die Hände und gratulierte sich selbst dazu, immer noch bestens rechnen zu können. Vor allem berechnen zu können… Er hatte diesen wilden Streit berechnet und geplant. Er hatte Lucifuge Rofocale und Zarkahr gegeneinander aufbringen wollen. Sie sollten zu Blutfeinden werden. Denn eine Allianz zwischen diesen beiden mächtigen Dämonen war das letzte, was Sid Amos hätte gefallen können. Seine eigenen Kreise, obgleich weit abseits der Hölle, wären durch eine ungestört verlaufende Geschichte empfindlich gestört worden.
    Also hatte er ganz subtil geplant und Zamorra eingeschaltet, um Zarkahr aus der Reserve zu locken.
    Mit dem Ergebnis war er zunächst zufrieden.
    Nur mit Fooly, dem Drachen, hatte er noch eine kleine Rechnung offen.
    »Beim nächsten Mal bei Mostache«, murmelte er grimmig. »Hicks pax
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher