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0615 - Der träumende Dämon

0615 - Der träumende Dämon

Titel: 0615 - Der träumende Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war. Oder ob sie nur diesen drei speziellen Wesen für alle künftigen Zeiten verschlossen blieb.
    »Verrückt«, entfuhr es Nicole. Sie begriff überhaupt nicht, was hier gespielt wurde und woher Zamorra und die anderen jetzt kamen. Sie wollte zu Zamorra aufschließen, aber zu viele andere Menschen drängten sich jetzt einfach neugierig dazwischen.
    Da rief jemand nach ihr.
    Überrascht wandte sie sich um und sah eine schattenhafte Gestalt, die ihr aus einem dunklen Hauseingang hervor zuwinkte.
    Zögernd bewegte sie sich ein paar Schritte in deren Richtung.
    Kaum hatte sie den Eingang erreicht, als es sie wie ein Schlag mit einer Titanenfaust traf.
    Sie hatte keine Chance mehr, zurückzuweichen, sich irgendwo festzuhalten oder sich gegen die unglaubliche fremde Kraft zu wehren. Von einer Sekunde zur anderen verzehnfachte sich ihr Gewicht. Ihr Körper, der nicht darauf eingerichtet war, damit fertigzuwerden und dieses zusätzliche Gewicht zu verkraften, gab einfach nach.
    Nicole verlor das Bewußtsein und brach in dem Hauseingang zusammen.
    Der Corr, der sie mit seiner Schwerkraft-Manipulation blitzschnell ausgeschaltet hatte, zerrte sein Opfer ins Haus.
    Nicht Nicole hatte das Versteck des Corr gefunden, sondern der Corr seine Feindin…
    ***
    Zamorra suchte nach einem Ausweg. War es schon ärgerlich genug, daß das Erscheinen der kleinen Gruppe aus dem Nichts heraus von so vielen Menschen beobachtet worden war, empfand er die anrückende Polizei als absolut lästig. Hastig sah er sich nach einer Fluchtmöglichkeit um. Aber den vielen Schaulustigen zu entkommen, die sich inzwischen eingefunden hatten und fast schon den Eindruck erweckten, als vermehrten sie sich durch Zellteilung, war praktisch unmöglich.
    Es sei denn…
    »Fooly!« stieß er hervor. »Wenn wir schon nicht mehr in dieses Traumland zurückkehren können, dann doch sicher irgendwo anders hin! Kannst du dir da nicht schnell was einfallen lassen?«
    Der Drache nickte sofort. »Mir nach«, trompetete er vergnügt, wedelte kräftig mit dem zackenkammbewehrten Schweif und brachte die Schaulustigen damit auf Fluchtdistanz. Dann stürmte er in seinem typischen Watschelgang, aber mit erheblichem Tempo vorwärts - direkt auf einen Hauseingang zu.
    Zamorra folgte ihm auf dem Fuße.
    Allerdings hatte er sich diese Flucht doch ein wenig anders vorgestellt. Daß Fooly sich in die Lüfte erhob und Zamorra auf ihm davonritt, war natürlich völlig illusorisch. Aber der Weg in oder durch eine andere Welt… das wäre es doch gewesen!
    Statt dessen sauste der Drache auf den Hauseingang zu, der immerhin erfreulich breit genug war, so daß er im Sturmschritt hindurchflitzen konnte, ohne die Tür zu beschädigen.
    Dahinter befand sich kein Korridor, sondern der Durchgang zu einem Hinterhof. Zamorra warf die Tür hinter sich zu und vergewisserte sich rasch, daß sie auch tatsächlich zu war. Es gab sogar einen Riegel, und Zamorra zögerte keine Sekunde lang, ihn auch vorzulegen.
    Nur wenige Augenblicke später hämmerten Fäuste gegen die Tür.
    »Was jetzt?« fragte Zamorra. »Wie geht es von hier aus weiter?«
    »Das weiß ich doch nicht!« wehrte Fooly sich dagegen, die Verantwortung zu übernehmen. »Du bist der Chef, Chef!«
    Zamorra sah sich um. Der Hinterhof war eine Sackgasse. Es gab zwar Türen und Fenster in den umliegenden Häusern, aber Zamorra ahnte, daß es gewaltige Schwierigkeiten geben würde, diese zu benutzen - zumindest, wenn sie dabei heil bleiben sollten…
    »Ich hatte mir die Flucht etwas anders vorgestellt«, seufzte er.
    »Warum hast du das denn nicht gesagt?« hielt Fooly ihm prompt vor. »Du hast nur gesagt, ich solle mir etwas einfallen lassen. Das habe ich getan. Also nörgele nicht schon wieder an mir herum!«
    »Wir sitzen hier doch fest«, begann Zamorra vorwurfsvoll.
    Aber da unterbrach ihn Fooly mit einer schnellen Handbewegung.
    Er war todernst.
    »Da sind zwei Corr«, sagte er. »Ganz nahe… und einer hat…«
    Zamorra sah ihn überrascht an.
    »Wo?«
    Langsam drehte Fooly sich einmal um sich selbst. Dann streckte er einen Arm aus. Er zeigte auf das Nachbarhaus.
    »Dort drinnen ist es«, sagte er leise. »Und es ist eine Falle. Eine Falle, Chef! Sie wollen, daß du… Ah, jetzt kann ich nichts mehr erkennen. Sie haben gemerkt, daß ich ein Drache bin! Sie schirmen sich jetzt ab…«
    Zamorra schluckte.
    »Mehr, Fooly!« bat er. »Da ist doch noch viel mehr!«
    »Aber ich kann es doch nicht erkennen«, gab der Drache zurück. »Sie
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