Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0613 - Stygias Höllen-Sklaven

0613 - Stygias Höllen-Sklaven

Titel: 0613 - Stygias Höllen-Sklaven
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
erkannte sie als Illusion. Der Kopf hatte nie wirklich existiert.
    Stygia hatte ihn getäuscht!
    Er zögerte.
    War sie wirklich so dreist, das zu riskieren? Hätte sie nicht damit rechnen müssen, daß der Zauber verflog? Oder daß Lucifuge Rofocale ihn von sich aus durchschaute?
    Was bezweckte sie mit diesem Frevel?
    Zorn erfüllte den Herrn der Hölle. Wenn es um seine Feinde Ombre oder Zamorra ging, verstand er keinen Spaß.
    Vieles konnte er noch tolerieren, aber nicht, wenn jemand versuchte, ihn mit einem solchen Köder für dumm zu verkaufen!
    »Na warte!« knurrte er. »So kommst du mir nicht davon!«
    Er rief Stygia nicht zu sich, sondern machte sich selbst auf den Weg zu ihr. Er wollte die Fürstin der Finsternis ebenso überraschen, wie sie ihn überrascht hatte.
    Und seine Strafe würde hart sein. Sehr hart!
    ***
    Gryf erhob sich mühsam. Es war beinahe über seine Kraft gegangen, die Illusion zu erzeugen. Gerade noch rechtzeitig war es ihm geglückt.
    Als Stygia ihn köpfen wollte, hatte er schon befürchtet, er würde es nicht mehr schaffen. Aber irgendwie war es ihm doch noch gelungen, ein zweites Mal die Fürstin der Finsternis glauben zu machen, sie habe einen Kopf erbeutet.
    Die Wirkung jener Para-Kugel hatte gerade noch rechtzeitig nachgelassen, und als er bemerkt hatte, daß er plötzlich Ombres Gedanken wieder lesen konnte, hatte er sich auf das Täuschungsmanöver konzentriert.
    Und Stygia war darauf hereingefallen!
    Es hatte funktioniert, sogar zweimal hintereinander.
    Aber beinahe hätte es Gryf doch umgebracht, weil die benötigte Kraft ihn fast überforderte.
    Er war froh, daß sich die Fürstin der Finsternis nicht mehr um die beiden vermeintlich Toten gekümmert hatte, sondern sogar noch das Schwert liegenließ. Mit den ›Köpfen‹ war sie davongeeilt.
    Gryf wußte nicht, wie lange diese vermeintlichen Köpfe Bestand haben würden. Deshalb mußten Ombre und er so schnell wie möglich von hier verschwinden, ehe es ihnen doch noch an den Kragen ging.
    Ombre war immer noch k.o. Er mußte wirklich geglaubt haben, geköpft zu werden, als das Schwert auf ihn zuraste, und er dann auch noch seinen eigenen Kopf zu Boden fallen sah.
    Der Schock hatte ihm die Besinnung geraubt. Aber er mußte aufwachen.
    Gryf konnte ihn nicht tragen. Im Gegenteil, vermutlich war er es, der getragen werden mußte.
    Ombre war stark genug, Gryf notfalls eine längere Strecke schleppen zu können - wenn er jetzt nur endlich erwachen würde!
    Den zeitlosen Sprung konnte der Druide immer noch nicht wieder einsetzen. Das würde noch lange dauern. Er mußte sich erst einmal erholen.
    Nicht einmal seine Telepathie funktionierte zufriedenstellend.
    Erst Ombre und dann sich selbst zu retten, das hatte ihn vollständig erschöpft, körperlich wie magisch.
    Aber irgendwie schaffte er es, Ombre aufzuwecken.
    Verwirrt griff sich der Dunkelhäutige an den Kopf. »Was…«
    »Erkläre ich dir später«, krächzte Gryf, der seine eigene Stimme kaum wiedererkannte. »Wir leben beide noch. Aber nicht mehr lange, wenn wir hier nicht verschwinden. Da liegt das Schwert. Nimm es und lauf! Vielleicht wirst du mich auch zwischendurch tragen müssen. Ich… ich kann nicht mehr tun, als ich schon getan habe.«
    Ombre kam langsam auf die Beine. Er verstand nicht ganz, weshalb er noch lebte, aber er nahm es erst mal als erfreuliche Gegebenheit hin.
    Dann umklammerte er den Schwertgriff.
    »Die Ketten«, sagte er. »Sie stören.«
    Sie hingen zwar nicht mehr hoch oben an der rauhen Steinwand an den Haken, aber sie waren lang und schwer.
    Er hieb darauf ein, erst bei Gryf und dann bei sich.
    Da er die Halsringe nicht lösen konnte, blieb natürlich einiges von der Kette erhalten. Bei Gryf nur ein paar Glieder, aber bei ihm selbst gut zwei Meter. Denn er konnte ja schlecht haarscharf an seinem eigenen Kopf vorbeischlagen und das dann auch noch mit genug Kraft, das Eisen zu durchtrennen.
    Und Gryf war zu schwach, das Schwert zu schwingen.
    »Weißt du wenigstens, wohin wir flüchten müssen?« fragte Ombre.
    »Hier raus«, krächzte Gryf.
    »Und wie dann weiter?«
    »Frag nicht. Lauf einfach. Hier müssen wir weg. Wichtig ist nur, daß Stygia uns hier nicht mehr findet.«
    Ombre sah sich um. Er entdeckte einen Durchgang und begann zu laufen.
    Gryf taumelte keuchend und schweißüberströmt hinter ihm her.
    Nur kamen sie beide nicht weit!
    Denn gerade, als Ombre nach draußen schlüpfen wollte, tauchte Stygia auf!
    Sie versperrte ihm den Weg.
    »Zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher