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061 - Medusas steinerne Mörder

061 - Medusas steinerne Mörder

Titel: 061 - Medusas steinerne Mörder
Autoren: Larry Brent
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Gesicht herab und schlug ihr den
Smith & Wesson Laser aus den Fingern. Es schepperte, als die Waffe auf den
Steinboden fiel. Medusa wirbelte herum, auch Morna, sie wollte sich dem lautlos
herangepirschten Gegner stellen. Da umfaßten sie fremde Arme wie Stahlzangen,
hielten sie fest und preßten sie so massiv gegen einen fremden Körper, daß ihren
Lungen pfeifend die Luft entwich. Ein Versteinerter! Sie stemmte sich verbissen
gegen den Angreifer und versuchte sich aus der stählernen Umklammerung zu
befreien. Aber gegen den schmerzunempfindlichen, granitharten Stein hatte sie
keine Chance. Sie klebte an dem Steinernen wie angewachsen, und der verstärkte
noch seinen Druck auf ihre Rippen. Er wollte sie zerquetschen!
     
    ●
     
    »Stop!«
    Hart
hallte der Befehl aus Medusas Mund durch das unterirdische Gewölbe. »Besucher,
von denen ich nichts weiß, sind vielleicht besonders wertvoll für mich… Bring
sie hierher!« Der steinerne Roboter gehorchte. Er lockerte leicht den Griff,
riß Mornas Arme blitzschnell auf ihren Rücken und schob sein Opfer vor sich
her. Angesicht zu Angesicht mit Medusa!
    Morna
schluckte, ihr Herz schlug wie rasend. Ihr Blick ruhte auf dem turbanähnlich
verschlungenen Kopftuch. Wenn Medusa es löste, war Morna Ulbrandson verloren,
dann würde auch sie versteinern, und keine Macht der Welt würde sie mehr in
Fleisch und Blut zurückverwandeln können. Zwei, drei Sekunden hatte sie sich
durch die Szene vor ihren Augen ablenken lassen und nicht bemerkt, daß es in
dem schummrigen Gewölbe noch einen Versteinerten gegeben hatte, der so etwas
wie eine Wächterfunktion für Medusa ausführte. Morna starrte in die blauen
Augen der Frau, die bis auf Armreichweite an sie herangekommen war. Schöne
Augen aber sie blickten kalt wie der Tod… Medusas Rechte näherte sich der
Schlaufe, mit der sie den Turban an ihrem Hinterkopf zusammengebunden hatte.
»Nun, mein schönes Kind?« sagte sie triumphierend. »Was verschafft mir die
Ehre? Ich kann mich nicht erinnern, dich eingeladen zu haben. Neugierig?« Morna
Ulbrandson antwortete nicht. Ihre Gedanken suchten verzweifelt nach einem
Ausweg aus diesem Dilemma. Medusas Lippen verzogen sich zu teuflischem Grinsen.
»Natürlich warst du neugierig… Ich weiß auch, welchen Weg du gekommen bist.
Oder glaubst du, mir wäre der Geheimgang nicht bekannt? Die kleine Närrin, die
zuvor Herrin dieses Schlosses war und nun nur noch ein Wrack ist, ich lasse ihr
den kindlichen Glauben, es ist das einzige was sie noch hat. Bevor ich hier
eintraf, um den Geist des Bruders von Graf Dracula vollends zu befreien, hatte
dieser selbst bereits begonnen, an seiner Freiheit zu arbeiten. Mehr als ein
Jahrhundert verstrich, ehe er eine Lücke in dem Mauerwerk fand, durch die ein
Teil seines suchenden Geistes entweichen und ein Opfer wählen konnte. Es war
eine Frau… Luise Gräfin von Bernicz! Sie zerfiel immer mehr, denn Draculas
Geist hatte sie auserwählt und gestreift. Sie verlor Blut, jenen Saft, den die
Herren der Dynastie Dracula stets besonders liebten und schätzten. Ein Geist
ernährte sich von ihr, und er tut es noch heute. Er wird es solange tun, bis er
mir einen einwandfrei funktionierenden Körper verschafft hat. So lautet unsere
Abmachung. Der Mann, der vor langer Zeit hier eingemauert und gebannt wurde,
ist ein großer Magier und Schwarzkünstler und – ein hervorragender Chirurg. Ein
Geister-Chirurg, der die menschliche Natur studiert hat und kennt… Leider hat er
noch nicht den richtigen Weg gefunden, daß ich längere Zeit mit einem fremden
Körper leben kann. Immer wieder zerfallen sie… hier…«
    Medusa
steckte ihre rechte Hand aus. Morna Ulbrandson erschauerte. Das Fleisch
zwischen den kleinen, kräftigen Fingern, die ihr nicht wirklich gehörten, war
mürbe und zerfiel geschwürig. Der seltsame Brand und die Verfärbung der Haut
hatten bereits die Handgelenke erfaßt.
    Medusa
riß ihre Bluse auf. Morna Ulbrandson sah die flammendrote Operationsnarbe, die
rings um den Hals lief. Das Schlangenhaupt war auf einen fremden Körper
aufgesetzt worden. Jede Frau, die Medusa innerhalb der vergangenen Tage durch
ihre steinernen Monster aus Skotje hatte entführen lassen, war als Körperspenderin benutzt worden, um ihr ein freies Leben zu ermöglichen. Die Schulterpartien
und den Brustansatz, die X-GIRL-C zu sehen bekam, waren in Fäulnis
übergegangen… Medusas Körper kündigte seinen Dienst schon wieder auf. Dabei war
er ihr erst vor zwei Tagen angenäht
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