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061 - Medusas steinerne Mörder

061 - Medusas steinerne Mörder

Titel: 061 - Medusas steinerne Mörder
Autoren: Larry Brent
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Kehle ließ nach… Der Geister-Vampir hielt einen
Moment inne, schien irritiert oder abgelenkt. Morna Ulbrandson handelte
spontan. Sie schrie noch mal gellend, um auf sich aufmerksam zu machen, und
ließ sich gleichzeitig auf die Seite kippen. Die Ereignisse entwickelten sich
wie eine Kettenreaktion. Die Schritte beschleunigten sich, die Geräusche kamen
schnell näher, und Morna fiel, verpackt und verschnürt wie sie war, gegen die
steinerne Gestalt zu ihrer Linken. Es war Mornas Absicht gewesen, sich aus dem
unmittelbaren Gefahrenbereich des unsichtbaren Skalpells zu bringen und
Zeit zu gewinnen. Daß ihr Fall gegen die Statue allerdings eine solche Wirkung
haben würde, wie er es hatte, damit hatte sie nicht gerechnet. Sie kippte
seitlich gegen den versteinerten Grafen von Bernicz. Die Statue war schwer, und
eigentlich war es unmöglich, daß sie durch den Sturz der Schwedin aus dem
Gleichgewicht gebracht werden konnte. Doch genau das geschah! Die noch immer
ohnmächtige Marie auf den Armen des Versteinerten rutschte über dessen Hände
auf den Boden, und die Statue kippte nach vorn weg, als hätte sie zusätzlich
von einer unsichtbaren Hand einen Stoß in den Rücken erhalten. »Da!«
    Die
Stimme hallte durch das Gewölbe… Larrys Stimme.
    Dann
folgte ein Krachen und Bersten. Paul Graf von Bernicz flog mit voller Wucht auf
die Bahre, wo das verhüllte Haupt der Medusa lag. Sie hatte keinen Körper,
keine Hände! Sie konnte sich nicht durch einen Sprung in Sicherheit bringen und
auch nicht mit einem Ruck das Kopftuch vom Haupt reißen, damit die
schrecklichen Schlangen sichtbar würden. Medusa schrie markerschütternd auf,
als sie den steinernen Koloß genau auf sich zukommen sah. Die Brust der Statue
verdeckte den Kopf und begrub ihn unter sich. Krachend brach die Bahre
zusammen. Medusas Haupt wurde unter dem steinernen Sklaven, den sie sich selbst
geschaffen hatte, zermalmt…
     
    ●
     
    Dann
ging es Schlag auf Schlag. Larry Brent und Iwan Kunaritschew sprinteten ins
Gewölbe, hinter ihnen folgte eine brüllende Horde. Männer aus dem Dorf Skotje…
Der Wirt… der kräftige junge Bursche, der Morna noch am frühen Abend seine Hilfe zugesichert hatte… Nun kam er wirklich, um zu helfen. Mehr als zwanzig
Männer aus Skotje waren eingetroffen. Der Wirt trug ein riesiges Kruzifix.
Während Larry Morna auf die Seite zerrte und blitzschnell ihre Fesseln löste,
hörten sie alle das grauenvolle Stöhnen, das aus den Wänden und Decken zu
kommen schien. Aber es kam aus dem Schatten… Der Geist des unheilbringenden
Dracula-Bruders spürte die Nähe des geweihten Kreuzes und bog sich wie unter
heftigem Wind. Mit dem Kreuz trieben die Männer den Schatten in die
Maueröffnung zurück. Deutlich war zu sehen, wie der zweidimensionale Schatten
die Stelle wieder einnahm, an die er seinerzeit von anderen Männern aus Skotje
gebannt worden war. Der Geist konnte das Kruzifix nicht ertragen, er wimmerte
und klagte. Sein Jammern wurde leiser, als die Männer damit begannen, die von
Medusa entfernten Steinquader wieder in die Maueröffnung zu setzen und sie
damit zu verschließen. Während Larry die völlig erschöpfte und
schweißüberströmte Kollegin befreite, hatte Iwan Kunaritschew alle Hände voll
zu tun, um das halb unter dem versteinerten Grafen von Bernicz liegende,
entführte und durch den Fall aufgewachte Mädchen aus seinem Gefängnis zu holen.
Maries Beine waren unter der zusammengebrochenen Bahre und der Hüfte der Statue
eingeklemmt. Paul Graf von Bernicz regte sich nicht mehr. Medusa konnte ihn
nicht mehr unter ihre hypnotische Kontrolle zwingen, denn sie war tot…
     
    ●
     
    Zwei
volle Stunden arbeiteten die Männer aus dem Dorf daran, um die unheilvolle
Maueröffnung zu verschließen. Diesmal gingen sie mit ihren
Sicherheitsvorkehrungen noch einen Schritt weiter. Iwan Kunaritschew nagelte
das große, hölzerne Kruzifix genau auf die zugemauerte Öffnung. »Wenn keiner
mehr kommt, um es wegzunehmen, müßte Draculas blutgieriger Geist eigentlich
gebannt sein«, meinte er. Dann erst erfuhr Morna Ulbrandson, wie die ganze
Aktion über die Bühne gegangen war. Auf halbem Weg zum Schloß waren Larry Brent
und Iwan Kunaritschew, die dem versteinerten Bob Gattern folgten, auf
eine entschlossene Gruppe von Männern aus dem Dorf Skotje gestoßen. Der Wirt
hatte die Initiative ergriffen. Es war ihm gelungen, andere davon zu
überzeugen, daß es feige sei, die Besucherin aus Schweden die Kastanien allein
aus dem
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