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0607 - Arena Eiswelt

Titel: 0607 - Arena Eiswelt
Autoren: Unbekannt
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Zwang folgend, sprach er abermals in sein Helmmikrophon.
    „Bleiben Sie stehen!" rief er Rhodan II zu. „Ich komme immer näher. Bleiben Sie stehen und ergeben Sie sich!"
    Die Stimme, die unmittelbar darauf aus seinem Helmlautsprecher drang, war vor Schmerzen und Haß völlig entstellt.
    „Niemals, Bruder!"
    Rhodan II wandte sich um und schoß. Rhodan Ifiel auf, daß der andere die linke Hand benutzte. Das bedeutete, daß er am rechten Arm sehr schwer verletzt war.
    Rhodan Iließ sich fallen. Obwohl sein Widersacher nicht genau zielen konnte, ging Rhodan Ikein Risiko ein. Ein Zufallstreffer konnte alles entscheiden. Rings um Rhodan Iwurde das Eis aufgepflügt.
    Rhodan Ierwiderte das Feuer. Auch sein Doppelgänger lag jetzt am Boden, kaum geschützt von einer kleinen Erhebung im Eis.
    Nach jedem Schuß, den Rhodan Iabgegeben hatte, wälzte er sich schnell über das Eis, um ein möglichst schlechtes Ziel abzugeben. Jedesmal, wenn es drüben aufblitzte, kannte er die ungefähre Position des Gegners. Das Zielen aus dieser Lage war jedoch schwierig.
    Der erbitterte Schußwechsel hielt ein paar Minuten an, ohne daß einer der beiden Männer einen Vorteil erzielt hätte.
    „Hattest du gehofft, jetzt einfaches Spiel mit mir zu haben, Bruder?" krächzte Rhodan II. „Aber das war eine Täuschung.
    Du wirst mich nicht erwischen."
    „Der Zeitpunkt der Entscheidung ist gekommen!" gab Rhodan Izurück.
    Sie stellten beide das Feuer ein, blieben aber flach auf dem Eis liegen.
    Im Kopf von Rhodan Ischien ein Vakuum zu entstehen. Er fragte sich, ob er überhaupt die psychische Kraft aufbringen und Rhodan II verfolgen konnte, wenn dieser aufspringen und über das Eis davonlaufen sollte.
    „Ich werde keinen Schritt mehr gehen, um dir zu entkommen, Bruder!" rief Rhodan II. Seine Stimme überschlug sich fast. „Die Station ist mir gleichgültig."
    „Sie können sie nicht erreichen!" hörte sich Rhodan Irufen. „Sie sind am Ende. Ich komme jetzt zu Ihnen."
    Der andere lachte wild. Plötzlich sah Rhodan I, wie sein Gegner sich aufrichtete und schwankend auf der Eisfläche stand.
    Auch Rhodan Ierhob sich.
    Breitbeinig, die Arme angewinkelt, standen sie da.
    Rhodans Gedanken schienen einzufrieren, als er sah, daß der andere langsam auf ihn zukam. Auch er setzte sich in Bewegung, und der Abstand zwischen ihnen schmolz jetzt schnell zusammen.
    Irgendwann würden sie wieder zu schießen beginnen! dachte Rhodan Iwie betäubt.
    Jetzt bestand tatsächlich die Gefahr, daß sie sich gegenseitig töteten.
    Aber Rhodan Ibrachte es nicht fertig, zuerst die Waffe zu heben und auf den anderen zu schießen.
    Aus kürzester Entfernung waren Fehlschüsse so gut wie ausgeschlossen. Sie würden beide treffen, wenn die Kampfhandlungen wieder aufgenommen wurde.
    Der Kreis schließt sich! dachte Rhodan Ientsetzt.
    „Merkst du, worauf es hinausläuft?" fragte Rhodan II erstickt.
    „Die Parallelität verlangt einen letzten Triumph."
    „Nein!" sagte Rhodan I.
    Er weigerte sich, an die Endgültigkeit dieses Schicksals zu glauben.
    Es gab zu viele kleine Unterschiede - hatte sie immer gegeben.
    Allein die Tatsache, daß Rhodan II am rechten Arm verletzt war und die linke Hand zum Schießen benutzen mußte, bewies es.
    „Wir werden uns umbringen, Bruder!" Rhodan II schluchzte fast.
    „Das ist nur logisch. Dann gibt es keinen Perry Rhodan mehr, weder für dieses noch für dein eigenes Kontinuum," Plötzlich begriff Rhodan I, daß der andere von diesen Worten nicht überzeugt war, daß er genauso an seinen Sieg glaubte wie Rhodan I. Der Diktator wollte mit seinen Worten den Doppelgänger nur verwirren. Er wollte die Entschlußkraft von Rhodan Ilähmen. Das mußte er tun, denn durch die Verletzung am rechten Arm befand er sich jetzt im Nachteil.
    Als sie noch knapp zwanzig Schritte voneinander entfernt waren, blieben sie stehen. Beide schienen in diesem Augenblick einem geheimen Signal gefolgt zu sein.
    „Jetzt ist alles andere nebensächlich geworden, Bruder", sagte Rhodan II. „Jetzt gibt es nur noch dich und mich. Nun wird die Entscheidung fallen."
    „Es mußte so kommen", sagte Rhodan I.
    „Es war unausweichlich."
    Durch die Sichtscheiben der beiden Helme glaubte er zu erkennen, daß dem anderen Tränen über das Gesicht liefen. Er nahm an, daß er sich täuschte. Rhodan II war kein sensibler Mensch, er würde nicht ausgerechnet jetzt irgendwelchen Gefühlen nachgeben.
    „Wenigstens ist die Entscheidung zwischen uns ehrlich", sagte Rhodan I.
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