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0606 - Marathon der Raumschiffe

Titel: 0606 - Marathon der Raumschiffe
Autoren: Unbekannt
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persönlichen Risikos erforderte.
    „Ich scheue den Einsatz nicht", erwiderte er, ohne den nachdenklich zu Boden gerichteten Blick dabei zu heben. „Aber ich möchte wissen, wie groß die Aussicht ist, daß die Fachleute recht haben. Daß ihre Hypothese Hand und Fuß hat. Daß der Erfolg wirklich der gewünschte sein wird."
    „Der Vertrauenswert beträgt acht-undneunzig-Komma-zwei Prozent", antwortete Atlan.
    Perry Rhodan lächelte.
    „Das ist eine Ziffer, wie sie sich selbst der skeptischste Mensch nicht besser wünschen könnte. Setz mir auseinander, wie die Wissenschaftler zu ihrer Ansicht gekommen sind."
    Der Arkonide verzog das Gesicht, als hätte er in eine bittere Frucht gebissen.
    „Du bittest mich, mit gelehrten Worten über Dinge zu reden, die ich nur zur Hälfte verstehe. Um deinetwillen sei's jedoch." Er seufzte und nahm sich ein paar Augenblicke Zeit, um sich auf die vor ihm liegende Aufgabe zu konzentrieren. Dann fuhr er fort: „Die Paraabstrakt-Auswertung ergibt, daß es sich bei dem vorliegenden Fall nicht um einen wahllosen Übertritt in eines der nahezu unendlich vielen Parallelunivirsen handelt, sondern um eine gelenkte Versetzung in eine obskure Parallelität, wie Waringer es nennt. Wir wurden auf eine parallele Bezugsebene verschlagen, die der unseren in physikalischer Hinsicht völlig gleicht, auf der jedoch die Mentalitäten der hauptsächlichen Handlungsträger umgepolt sind. Nach unseren Moralbegriffen bist du der gute Perry Rhodan, während der auf dieser Ebene herrschende der böse Perry Rhodan ist. Ebensolches", er lächelte matt und freudlos, „darf ich für mich und meinen Doppelgänger annehmen, Roi Danton für sich und den seinigen, und so weiter.
    Die Wahrscheinlichkeit des ziellosen Übertritts in gerade solch ein Paralleluniversum ist praktisch gleich null. Man muß daher annehmen, daß der Übertritt nicht ziellos erfolgte, sondern, wie ich schon vorhin andeutete, gelenkt wurde. Eine unbekannte Macht nahm mit abstrakten Hilfsmitteln eine Willkürschaltung vor.
    Diese Schaltung wurde nur dadurch möglich, daß wir selbst, mit Hilfe des verunglückten Experimentes mit dem Nugas-Reaktor, den für den Übertritt in die obskure Parallelität erforderlichen katalytischen Effekt lieferten.
    Daraus ergibt sich, daß sich hinter unserer Versetzung in die parallele Bezugsebene eine bestimmte Absicht jener unsichtbaren Macht verbirgt, die die Willkürschaltung vornahm.
    Diese unsichtbare Macht haben wir uns als mit Intelligenz behaftet vorzustellen. Die Manipulation der Bezugsebene erfolgte im Zusammenhang mit einem Plan, den die Fremdintelligenz schon seit langem entwickelt haben muß. In diesem Plan spielt eine Hauptrolle die Gegenüberstellung der beiden Hauptakteure, nämlich des guten und des bösen Rhodan.
    Alles andere erfolgt zwangsläufig. Wenn das Ziel des Unbekannten ist, eine Konfrontierung der beiden Rhodans herbeizuführen, so muß der Plan als erfüllt gelten, wenn die Gegenüberstellung stattgefunden hat und nur einer der beiden Akteure übriggeblieben ist. Mit anderen Worten: Die Rückkehr zu normalen Verhältnissen erfolgt in dem Augenblick, in dem ein Rhodan den anderen ausschaltet. Eine Motivanalyse des Unbekannten besagt außerdem, daß die Ausschaltung des einen Rhodan unmittelbar von der Hand des anderen Rhodan, und nicht etwa von Hand eines Dritten zu geschehen hat."
    Er lehnte sich zurück, als hätte die Darlegung ihn körperlich angestrengt.
    „Da hast du die ganze Weisheit", schloß er seinen Vortrag. „Ich bin sicher, daß Waringer dir die Zusammenhänge besser erklären kann als ich."
    Perry Rhodan schmunzelte.
    „Trotzdem hätte ich wahrscheinlich weniger davon. Du und ich, wir sprechen annähernd die gleiche Sprache. Geoffry dagegen lebt in seinem wissenschaftlichen Wolkenreich und hat es manchmal schwer, sich mit gewöhnlichen Sterblichen zu verständigen.
    Also gut! Ich ziehe aus, um den Drachen, sprich: den bösen Rhodan, zu erschlagen. Selbst den Ort, an dem dies geschehen soll, haben wir schon bestimmt. Der andere Rhodan nimmt wie immer am Sonnen-Marathon der Raumschiffe teil. Der Kurs des Rennens verläuft über mehrere Zwischenziele, die den Piloten der Raumschiffe erst beim Start bekanntgegeben werden, und zwar in so verzwickter Form, daß sie Stunden brauchen, um mit Hilfe ihrer Bordrechner zu ermitteln, wohin sie sich wenden müssen."
    „Genauso ist es", bestätigte Atlan. „Die Koordinaten der Zwischenziele werden von einem unbekannten
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