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0606 - Marathon der Raumschiffe

Titel: 0606 - Marathon der Raumschiffe
Autoren: Unbekannt
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Milchstraße herumtreibt und uns eine Schlappe nach der ändern zufügt?"
    Atlan, Lordadmiral und engster Vertrauter des allmächtigen Rhodan, kannte die Gefährlichkeit der Rhodan'schen Wutausbrüche. Es schien ihm geraten einzulenken.
    „Die andere MARCO POLO muß gestellt und vernichtet werden- mit Mann und Maus, und zwar so schnell wie möglich", antwortete er mit Nachdruck. Bevor Rhodan noch ein Wort einflechten konnte, fügte er hinzu: „Und in den nächsten Tagen wird sich dazu eine ausgezeichnete Möglichkeit bieten."
    Damit hatte er das Interesse seines Gesprächspartners gewonnen.
    „Wann und wo?" lautete die barsche Frage.
    „Beim Sonnen-Marathon der Raumschiffe."
    Perry Rhodan lehnte sich in seinem Sessel bequem zurück, ohne den Arkoniden aus den Augen zu lassen.
    „Darf man sich erkundigen", fragte er mit halblauter Stimme, der nichtsdestoweniger eine gehörige Portion Schärfe innewohnte, „woher unser Genie vom Dienst diese Weisheit nimmt?"
    Atlan vermochte eine gewisse Gereiztheit seinerseits kaum zu unterdrücken. Er gab sich jedoch Mühe.
    „Aus den Beobachtungen und Schlüssen der Psychologen", antwortete er, „aus der Befragung des Logikrechners und schließlich auch noch aus eigener Überlegung."
    „Aha!"
    Nur dieses eine Wort sagte Perry Rhodan, und doch war ihm zu entnehmen, daß er explodieren würde, wenn man ihm die angedeutete Aufklärung noch weiter vorenthielt.
    „Für uns", erläuterte der Arkonide, „ist es eine normale, selbstverständliche Pflicht, unsere Doppelgänger zu erledigen.
    Erwägungen fünf- oder gar sechs-dimensionaler Logik spielen dabei keine Rolle. Anders geht es unseren Doppelgängern selbst. Sie befinden sich auf einer Bezugsebene, die ihnen fremd ist. Hier herrscht der wahre Perry Rhodan! Der andere, der Schwächling, der Moralist, ist hier fehl am Platze. Er will wieder dorthin zurück, woher er ursprünglich kam. Das Geheimnis des Vorgangs zu ergründen, der ihn auf diese Bezugsebene schleuderte, ist ihm inzwischen sicher ebensowenig gelungen wie uns. Aber eine Erkenntnis ist seinen Wissenschaftlern zuteil geworden - gerade so, wie auch unsere Spezialisten diese Sache inzwischen enträtselt haben. Wenn es dem schwachen Perry Rhodan gelingt, den starken Perry Rhodan zu beseitigen, und zwar eigenhändig, dann verschwindet für ihn der Faktor, der ihn an dieses Universum bindet. In dem Augenblick, in dem er seinen Doppelgänger tötet, wird er mitsamt seinem Schiff und seiner Besatzung, die auf unserer Bezugsebene allesamt Fremdkörper sind, wieder auf seine eigene Bezugsebene zurückbefördert. Das aber ist sein dringendster Wunsch. Infolgedessen wird er versuchen, sein Double zu ermorden."
    Rhodan lachte höhnisch.
    „Der Narr muß erst noch gefunden werden, der sich von diesem Schwächling umbringen läßt!" Noch im selben Augenblick wurde er wieder ernst. „Ich nehme an, diese Hypothese ist wissenschaftlich gestützt und hat verläßliche Aussichten, der Wahrheit zu entsprechen?"
    Atlan nickte.
    „Vertrauenswert achtundneunzig Prozent."
    Rhodan begann, sich zu ereifern.
    „Ich verstehe. Alle Welt weiß, daß ich jedesmal am Sonnen-Marathon teilnehme. Für den Schwächling, der mir den Hals umdrehen will, ist es in allererster Linie wichtig, einen Punkt zu wissen, an dem er mich mit Sicherheit antreffen wird. Diese Schwierigkeit ist durch das Wettrennen beseitigt. Er weiß, daß ich am Starttag im Auro-Pety-System sein werde. Damit hat er den Ansatzpunkt."
    Er sah den Arkoniden fragend an.
    „Läuft der Gedankengang etwa so?"
    Atlan verneinte.
    „Er wird sich nicht in diese Gegend getrauen", behauptete er.
    „Erstens ist hier die Aufmerksamkeit der galaktischen Öffentlichkeit konzentriert. Zweitens trifft er uns hier im Schutz einer starken Begleitmannschaft. Und drittens ist er ein schlauer Knabe, der weiß, daß unsere Wissenschaftler ebenso gut ausrechnen können, was seine ausgerechnet haben, und daß wir deswegen gerade hier auf der Hut vor ihm sein werden."
    Rhodan wurde ungeduldig.
    „Wo also dann?" knurrte er.
    „An einem der Zwischenziele", lautete die Antwort.
    „Woher kennt der Schwächling die Zwischenziele?" fragte Rhodan verächtlich.
    Der Arkonide zeigte ein dünnes, freudloses Lächeln.
    „Woher kennst du sie?"
    Rhodan grinste breit.
    „Ich habe einen Freund, der Mitglied und bisweilen sogar Vorsitzender des Interstellaren Marathon-Komitees ist. In dieser Funktion ist er alle zehn Jahre für die Auswahl der Zwischenziele des
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