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0606 - Geisterspuk und Zauberei!

0606 - Geisterspuk und Zauberei!

Titel: 0606 - Geisterspuk und Zauberei!
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu schenken, was du nur willst?«
    »Auch die Freiheit?«
    »Du willst nicht frei sein. Du willst sklavische Abhängigkeit. Aber jener, den du dir als Herrn erwählt hast, der Narr Zamorra, er ist der falsche Herr. Er kann dir niemals bieten, was ich dir zu bieten vermag.«
    »Du kannst nicht wissen, was ich will«, erwiderte Nicole.
    »Verstehst du denn nicht? Ich liebe Zamorra!«
    Der Zauberer starrte sie einen Moment lang grimmig an.
    »Du willst es nicht anders«, sagte er dann. »Ich bedaure es zutiefst, soviel Schönheit einfach zu verschwenden. Aber warum soll ich mich mit dir belasten, wenn du beschlossen hast, nur -widerspenstig zu sein?«
    Und abermals ließ er sie fallen.
    »Diesmal«, hörte sie ihn laut hinter ihr herrufen, »rechne lieber nicht damit, daß ich dich auffange. Du hattest deine Chance - und hast sie verspielt!«
    Und hohnlachend löste er sich auf!
    ***
    Der Rettungshubschrauber hatte Raffael Bois an Bord genommen und flog wieder nach Roanne zurück. Allerdings hatte der Notarzt Zamorra zumindest in einer Beziehung halbwegs beruhigen können: Es sah nicht nach einer Vergiftung aus.
    Dort, wo Raffael von der Schlange gebissen worden war, gab es zwar eine Druckstelle, aber die Haut war unverletzt.
    Demzufolge konnten die Schlangenzähne nicht eingedrungen sein.
    Raffaels Zusammenbruch war wohl eher auf den Schock zurückzuführen.
    »Natürlich«, überlegte Zamorra. »Wenn die Schlangen nicht mehr als eine Spuk-Erscheinung waren, dann gilt das natürlich auch für ihr Gift. Sollte das bedeuten, daß wir die ganze Zeit über doch nicht wirklich in Gefahr waren?«
    Fooly aber zeigte ihm die erweiterte Tür des Speisezimmers.
    Die Trümmer lagen jetzt noch herum.
    Und etwas verblüfft stellte Zamorra ganz nebenbei fest, daß er auch immer noch die Fetzen der Kleidung trug, die Merlin ihm angezaubert hatte.
    Das bedeutete also, daß die eigenartige Magie entweder immer noch wirksam war, oder daß es sich doch nicht nur um reine Illusion handelte.
    Die Videocassette fiel ihm wieder ein. Auf der war Nicoles Auftritt eigentlich nicht mehr zu sehen, mittels ein paar kleiner Tricks konnte die halbnackte Nicole aber doch als verschwommene ›Doppelbelichtung‹ sichtbar gemacht werden.
    »Ich versteh’s einfach nicht«, sagte Zamorra. »Wie, zum Teufel, ist es möglich, daß dieser Spuk im Château umgeht? Wie kommt er durch die Abschirmung?«
    »Es handelt sich scheinbar nicht um Schwarze Magie, Chef«, sagte Fooly sehr ernst. »Aber es ist Magie. Es ist eine Form, die ich bisher noch nicht erlebt habe. Ich kann sie nicht richtig erfassen. Sie ist nicht schwarz, aber auch nicht richtig weiß, sondern irgendwie anders, und dabei unterscheidet sie sich auch stark von Drachen-Magie. Ich glaube, sie hat ihren Ursprung auch nicht jetzt.«
    Zamorra nickte. ›Langzeit-Wirkung‹, überlegte er.
    »Vorgestern ausgelöst, heute noch wirkend?«
    Fooly breitete Arme und Flügel aus. »Chef, ich weiß nicht, ob du das so richtig siehst. Was machen wir jetzt mit diesen ganzen Trümmern? Soll ich dir ein wenig beim Aufräumen helfen?«
    Er bückte sich nach dem Glas mit der Johannisbeer-Marmelade, das auch beim zweiten Fallen nicht zerschellt war.
    »Verstehe gar nicht, daß ihr Menschen euch Bären aufs Brot streicht, wo es doch Honig gibt, der viel besser schmeckt als dieses komische Zeugs.«
    »Bären?« murmelte Zamorra. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Nein, laß nur, Fooly. Der ganze Kram bleibt erst mal liegen. Vielleicht gibt’s ja noch mehr Bauschutt, bis dieser ganze Spuk vorbei ist.«
    »Wie du willst«, sagte der Drache und drückte Zamorra das Marmeladentöpfchen in die Hand. »Dann gehe ich jetzt erst mal Honig schlecken. Wenn du mich brauchst, weißt du ja, wo du mich findest.«
    »Ja«, sagte Zamorra. »Dich zu finden ist kein Problem. Wenn ich nur wüßte, wo ich Nicole finden könnte.«
    »Ich arbeite dran«, versprach Fooly. »Wenn ich was ’rausfinde, sage ich’s dir.«
    Er watschelte davon.
    Zamorra sah ihm kopfschüttelnd nach.
    Er arbeitet dran, Nicole zu finden… Danach sieht er auch gerade aus, dachte er.
    Er stellte einen Stuhl wieder auf und ließ sich darauf nieder.
    Honig schlecken, dachte er. Verrückt. Wie kann dieser Drache jetzt daran denken, Honig zu schlecken? Und… haben wir überhaupt Honig im Haus?
    Schließlich hatte es doch wohl ein paar seltsame Pannen bei der letzten Lebensmittellieferung gegeben…
    Er tastete nach seinem Amulett, das er wieder an seine Halskette
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