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0602 - Krieg der Träume

0602 - Krieg der Träume

Titel: 0602 - Krieg der Träume
Autoren: Werner Kurt Giesa
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durchbrochen. Jetzt schwebte das Raumschiff in großer Höhe über der fremden Welt.
    Die Ortungssysteme arbeiteten und lieferten Ghaagch Werte, mit denen ein Mensch nicht viel hätte anfangen können. Aber der Meegh vermochte mit seinen nichtmenschlichen Sinnen diese Daten auf eine ganz andere Weise zu verarbeiten. Er verstand, was Menschen rätselhaft blieb.
    Er begriff jetzt, was ihn hierher gerufen hatte.
    Und er begriff, daß er vor einer Entscheidung stand. Vor einer Entscheidung, die er nicht treffen wollte.
    Denn egal, wie er sich entschied - in jedem Fall würde er eine Zukunft zerstören!
    Die dritte Möglichkeit wäre, sich völlig zurückzuziehen.
    Aber damit würde er nicht leben können. Die Ungewißheit würde ihn verzehren. Oder auch das Wissen, daß er etwas hätte tun können, um den Lauf der Geschehnisse zu beeinflussen.
    Nichts zu tun, das kann noch viel schlimmer sein als eine falsche Entscheidung zu treffen!
    Doch jede Entscheidung, die er nun traf, würde falsch sein!
    Er war dazu verdammt, der Todesbote zu sein!
    ***
    »Hast du überhaupt eine vage Vorstellung davon, wie wir mit diesen Druiden in Kontakt kommen sollen?« fragte Nicole Duval kopfschüttelnd. »Willst du dich etwa auf die Straße stellen und laut rufen: ›Hier sind wir, kommt zu uns, weil wir mit euch reden wollen‹? Wir können froh sein, wenn wir nicht von beiden Seiten gejagt und umgebracht werden! Versucht haben sie’s ja.«
    »Wäre nicht mal die schlechteste Idee«, gab Zamorra zurück und grinste kurz. »Zumindest sehr publikumswirksam. Aber ich glaube, es gibt eine bessere Methode.«
    »Und wie soll die aussehen?«
    Zamorra warf wieder einen mißtrauischen Blick nach oben.
    Er fühlte, daß von der schwarzen Wolke etwas ausging, das ihn zu beeinflussen versuchte. Er konnte es mühelos abblocken - noch!
    Aber andere würden es vielleicht nicht können. Die Zeit drängte. Jede Sekunde, die sie verloren, gewann der Gegner.
    Jener Gegner, der damals, als Julian Peters die Regenbogenbrücke zwischen der Echsenwelt und dem Silbermond geschaffen hatte, mit hierher gelangt war. Damals, als mehr als eine Million Sauroiden Gelegenheit bekamen, zum Silbermond zu wechseln.
    Nach nicht einmal zwei Tagen war der Exodus abgeschlossen, da erlosch der Regenbogen langsam, aber ganz zuletzt schien etwas Schwarzes, Schattenhaftes durch das wundervolle Farbenspiel zu gleiten, und dann löste sich der Schatten und verschwand irgendwo am Himmel über dem Silbermond als winziger Punkt in der Ferne.
    Damals hatten sie es nur ahnen können, jetzt aber war der Verdacht zur Gewißheit geworden. Bei diesem Schatten hatte es sich um den letzten von insgesamt drei Meegh-Spidern gehandelt, von denen zwei in der Echsenwelt zerstört worden waren.
    »Wir werden das tun, was wir von Anfang an beabsichtigten«, sagte Zamorra. »Nämlich, Reek Norrs Behausung aufsuchen.«
    »Schön. Dann finden wir Reek Norr, aber keine Silbermond-Druiden!«
    »Du hattest doch mittels Bildtelefon Kontakt mit Reek, und vorher auch mit einer schwarzhaarigen Druidin«, erinnerte Zamorra. »Diese Druidin befand sich in Reeks Haus. Dort können wir also ihre Spur aufnehmen. Wir werden sie finden. So lange liegt der Vorfall ja noch nicht zurück.«
    Dabei tippte er gegen das Amulett, das Nicole sich umgehängt hatte. Mit dieser magischen Silberscheibe und ihrer Fähigkeit zur Zeitschau war es möglich, den Weg zu verfolgen, den die ominöse Schwarzhaarige eingeschlagen hatte.
    »Und haben wir erst einmal einen Druiden, haben wir auch den Kontakt zu allen anderen.«
    »Wir könnten auch zu der Stelle zurückkehren, an der wir hierher kamen. Schließlich waren es doch Silbermond-Druiden, die uns aus unserem Château Montagne entführt haben.«
    Zamorra winkte ab. »Ist mir zu riskant. Außerdem erfahren wir in Reeks Haus vielleicht etwas mehr. Und er kann uns auch schützen.«
    »Vielleicht. Vergiß nicht die seltsamen Andeutungen dieses Grekkainss. Reek soll angegriffen worden sein, von Druiden.«
    »Nur wollte uns Grekkainss nicht verraten, wie es um Reek steht! Ein Grund mehr, nach dem Rechten zu sehen!«
    Nicole zuckte mit den Schultern, dann setzten sie und Zamorra sich in Bewegung. Sie kannten sich in der Organstadt aus. Wo sie das Haus ihres Freundes finden konnten, das wußten sie.
    Doch das Böse griff bereits nach ihnen!
    Sie bewegten sich durch eine Welt, die mehr und mehr zum Alptraum wurde…
    ***
    Julian Peters starrte die Alptraumkreatur an. Im ersten Moment hielt
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