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0602 - Krieg der Träume

0602 - Krieg der Träume

Titel: 0602 - Krieg der Träume
Autoren: Werner Kurt Giesa
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glühenden Nadel durch seinen Kopf.
    Dann - war es vorbei, von einer Sekunde zur anderen.
    Völlig unspektakulär war der Schatten am Himmel verschwunden. Der Spider war vernichtet. Die Macht der Schatten zerbrach endgültig.
    ***
    »Weg!« stieß Julian überrascht hervor.
    »Er ist einfach weg! Verschwunden!«
    »Der Spider?« fragte Zamorra. »Der Spider«, bestätigte der Träumer. »Es ist vorbei. Irgend etwas hat ihn zerstört. Aber ich war es nicht. Und…« Er zögerte einen Moment und fuhr dann fort: »Ich bin froh, daß ich es nicht war.« Ja, er war wirklich froh. Er war froh, daß er die Träume von der Macht der Liebe nicht zur Vernichtung hatte einsetzen müssen. Es war eine Chance gewesen, die Träume von Haß zu neutralisieren. Aber als Waffe… vielleicht wäre er dann selbst daran zerbrochen.
    So, wie es geschehen war, war es jedenfalls die bessere Lösung…
    Aber wer hatte den Spider vernichtet?
    Sie erfuhren es Stunden später, als der Krieg der Träume und die mörderische Hetzjagd der Sauroiden längst vorbei war.
    Vorbei, wenn auch nicht vergessen.
    Die Freunde fanden sich zusammen. Sie fanden auch Lis Bernardin - und Gevatter Tod.
    Der alte Philosoph, Krieger und Heiler war von etlichen Kältenadeln gefrostet worden. Aber er hatte eine Überlebenschance. Die Kälte-Priester kümmerten sich um ihn.
    Lis Bernardin war am Wahnsinn gerade noch vorbeigeschrammt. Niemand ahnte, daß Siebenauge gerade noch rechtzeitig nicht nur Ghaagchs Körper übernommen hatte, sondern auch die Wahnsinnsaura des Spiders neutralisierte.
    Niemand ahnte auch, daß ein am Wasser liegender Krakenkörper, der allmählich zu verdorren begann, noch größer geworden war…
    Lis war noch einmal davongekommen. Sie würde allerdings einige Zeit benötigen, um mit dem, was sie erlebt hatte, fertig zu werden.
    Julian Peters brütete nachdenklich vor sich hin.
    Etwas hatte sich verändert. Einmal mehr hatte das Schicksal ihm seine Schranken gezeigt. Seine Träume besaßen nicht mehr die ultimative Macht von einst. Es schien, als sei der Träumer schwächer geworden. Seine Magie, so hatte es den Anschein, ließ mit zunehmendem Alter nach!
    Woran das lag, das mußte er erst noch ergründen. Den anderen sagte er nichts davon. Aber er begann sich davor zu fürchten.
    Und er fürchtete auch um den Silbermond. Erstmals war die Traumsphäre durchlässig geworden. Schon ein Anzeichen beginnender Schwächung? Würde sich diese Tendenz fortsetzen? Würde der Silbermond eines nicht mehr allzu fernen Tages seinen Traumschutz verlieren?
    Dann gab es nur noch die Zeitverschiebung um fünfzehn Minuten in die Zukunft, die eine Katastrophe verhinderte…!
    Julian sprach nicht über seine Befürchtungen. Das wollte er erst tun, wenn er ganz sicher war - und vielleicht auch eine Möglichkeit fand, etwas dagegen zu tun!
    Aber das lag noch in weiter Ferne…
    ***
    Einige Tage später, als Julian und die Zamorra-Crew zur Erde zurückkehrten, hatte sich die Lage stabilisiert.
    Von Ghaagchs Spider ging keine Gefahr mehr aus. Die Reste zerfielen und würden schon in ein paar Tagen endgültig verschwunden sein.
    Vali war die einzige, die von den Silbermond-Druiden überlebt hatte - zumindest körperlich. Was aus den Seelen der anderen Druiden geworden war, ließ sich nicht sagen. Es gab keine Kontaktmöglichkeiten mehr.
    Die Sauroiden konnten wieder aufatmen. Für sie bestand keine Gefahr mehr. Grekkainss und andere radikale Kälte-Priester schrieben es sich als Erfolg auf die eigene Fahne, sie schlachteten es als Propaganda für den Kälte-Kult gehörig aus.
    Ungeachtet des Wahrheitsgehaltes.
    Zamorra brachte Lis Bernardin wieder zur Erde zurück, und auch Ghaagch verließ den Silbermond, um von Ted Ewigk nach El Paso zurückgebracht zu werden, wo er sich einer neuerlichen Untersuchung unterziehen sollte.
    Kurz bevor sie sich trennten, behauptete Teri Rheken nachdenklich: »Fragt mich nicht, denn ich weiß selbst nicht, wie ich ausgerechnet darauf komme, aber Ghaagch hat irgend etwas von Merlin an sich, das glaube ich irgendwie zu spüren.«
    Ihre Bemerkung blieb rätselhaft, und sie selbst ahnte nicht einmal, daß das, was sie gespürt hatte, nicht Ghaagch gewesen war, sondern Siebenauge, der in Ghaagchs Körper verblieben war, ohne daß einer der Menschen davon wußte.
    Denn Siebenauge konnte in seinen eigenen Körper nicht mehr zurück. Das Risiko, das er eingegangen war, hatte sich für ihn als zu groß erwiesen.
    Der Krakenkörper lag entseelt und
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