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0601 - Die falschen Mutanten

Titel: 0601 - Die falschen Mutanten
Autoren: Unbekannt
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„Deshalb können Sie nicht Rhodan sein. Der richtige Perry Rhodan weilt auf der Erde, das sagt mir mein Verstand und außerdem die Wahrscheinlichkeitsrechnung unserer Positroniken."
    Damit, dachte Tschubai II zufrieden, war der Versuch des Doppelgängers, das Wega-System im Handstreich zu erobern, gescheitert.
    Rhodan wandte sich im Sitz um.
    „Alarmstart, Oberst!" befahl er Korom-Khan. „Wir dürfen keine Sekunde länger in diesem Sektor bleiben."
    Auf den Bildschirmen der Raumbeobachtung erschienen bereits die ersten weganischen Kriegsschiffe. Die MARCO POLO beschleunigte und stieß wieder in den Linearraum vor, bevor die ersten Verfolger das Feuer eröffnen konnten.
    Tschubai II blickte in ratlose Gesichter. Er begriff, daß die Niederlage im Wega-Sektor ein schwerer Schock für die Fremden bedeutete. Sie mußten damit rechnen, daß sie jetzt überall in ähnlicher Weise empfangen wurden. Das machte sie zu Ausgestoßenen. Es gab keinen Flottenstützpunkt in der gesamten Galaxis, auf dem sie landen konnten. „Nach diesem Zwischenfall brauchen wir ein bißchen Ruhe, um Abstand von der ganzen Sache zu gewinnen", erkannte Rhodan. „Wir werden uns in den Ortungsschutz einer großen Sonne zurückziehen und beraten, wie wir vorgehen müssen. Oder hat jemand einen besseren Vorschlag?"
    Tschubai II traute seinen Ohren nicht. Dieser Mann erkundigte sich tatsächlich bei seinen Untergebenen nach besseren Vorschlägen. Es war unverständlich, daß die Raumfahrer ihn trotz dieser laschen Art respektierten.
    Nicht nur das! dachte Tschubai II verblüfft. Sie verehrten diesen Mann sogar. „Wir brauchen tatsächlich etwas Ruhe!" stimmte Atlan zu. „Jeder von uns muß zunächst einmal mit der Wahrheit fertig werden."
    Da keine Einwände erhoben wurden, bekam Korom-Khan den Befehl, eine nahestehende Sonne anzufliegen und dort in Ortungsschutz zu gehen.
     
    *
     
    Ras Tschubai II, der trotz aller Ereignisse noch immer nicht daran glauben wollte, daß die Fremden aus einem Parallelkontinuum kamen, erfuhr zu seiner Überraschung, daß an Bord dieses mysteriösen Schiffes kein Mensch an der Doppelexistenz der Erde zweifelte.
    Trotzdem war den Wissenschaftlern vieles unklar.
    „Es steht fest, daß wir in einer sekundären Parallel-Galaxis sind", sagte Professor Waringer.
    „Was mich irritiert, ist die Tatsache, daß es keine genaue Duplizität gibt. In der konsequent durchdachten Theorie der Parallelwelten heißt es, daß sich zwei Parallelwesen zum Beispiel in der gleichen Sekunde aus dem gleichen Grund am gleichen Ort am Kopf kratzen. Das ist hier offensichtlich nicht der Fall. Die Parallelität wird nicht beeinträchtigt, obwohl zwei Rhodans völlig verschiedene Dinge tun."
    Er holte Atem und sah sich um. „Wir wollen dieses Phänomen einmal als Faktor Unbekannt bezeichnen." Er lächelte. „Das ist natürlich ein Begriff, der nichts aussagt, aber wir hoffen, bald eine Erklärung für die anormale Gleichheitsduplizität zu finden."
    „Mich beschäftigt eine andere Frage", meldete sich Atlan zu Wort. „Wie, denken Sie, werden sich all die vielen Intelligenten menschlicher Abstammung, die fernab vom Solsystem ihre Sternenreiche gegründet haben, uns gegenüber verhalten? Haben Sie auch diese bösartige Mentalität, die wir auf Terra erlebt haben?"
    Man hält uns also für bösartig! dachte Tschubai II verächtlich. Sahen die Fremden denn nicht, daß die Menschen auf der Erde die gesamte Galaxis erobert hatten? Niemand wagte, sich gegen das führende Volk zu erheben. Bösartigkeit oder nicht - der Erfolg gab den Terranern recht!
    „Das ist in der Tat eine wichtige Frage", gab Waringer zu.
    Er sah den Arkoniden an und ließ sich Zeit mit der Formulierung seiner Antwort. „ Wir müssen uns überlegen, ob bei den Ertrusern und Epsalern, um nur zwei Völker zu nennen, das Gute ebenfalls zum Bösen umgepolt ist. Sind diese Wesen böse, oder ducken sie sich nur vor den brutalen Methoden des Rhodan II?"
    „Wenn sie nur Angst haben, dann muß mit diesen Wesen zu sprechen sein", sagte der Kosmopsychologe. Er lächelte Rhodan zu. „Allerdings wird es schwer sein, diesen Intelligenzen klarzumachen, daß Sie nicht der rücksichtslose Diktator sind, der in dieser Galaxis Ihre Position einnimmt. Wie wollen wir beweisen, daß Sie ein positives Gegenstück des Willkürherrschers sind?"
    „Im Fall Wega ist uns das praktisch gelungen", meinte Danton. Eysbert schüttelte heftig den Kopf. „Nein, nein! Sie gehen von völlig falschen
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