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0601 - Die falschen Mutanten

Titel: 0601 - Die falschen Mutanten
Autoren: Unbekannt
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versuchen, die Kolonisten dort zu bluffen und Befehle zu erteilen. Vielleicht können wir zumindest ein bißchen Verwirrung unter den Verfolgern stiften."
    „Das wäre gut", sagte Tschubai.
    „Deine Begeisterung scheint nicht sehr groß zu sein", meinte Gucky.
    Verdammt! dachte Tschubai II. Er mußte besser aufpassen. Noch ein paar Fehler, und man würde seine wahre Identität entdecken. Das mußte er unter allen Umständen verhindern, wenn er seinen Auftrag pflichtgemäß ausführen wollte.
    Der Teleporter ließ sich zurücksinken und schloß die Augen. Wenn er sich klug verhielt, konnte er ganz allein dieses Schiff zerstören und die Besatzung töten. Sollte ihm das gelingen, würde sich der Großadministrator bestimmt nicht kleinlich zeigen.
    „Ich muß in die Zentrale!" verabschiedete sich Roi Danton. „Sicher werden Ihnen einige Ihrer Freunde noch ein bißchen Gesellschaft leisten. Ruhen Sie sich aus, damit Sie bald wieder einsatzfähig sind."
    Diese Fremden, dachte Tschubai verblüfft, sprachen miteinander wie alte Weiber. Es fehlte nur, daß sie sich umarmten und küßten. Es mußten Verrückte sein. Kein normaler Terraner verhielt sich so. Auch auf der Erde gab es solche Menschen, doch sie waren in der Minderheit und wurden verachtet.
    Die Doppelgänger der ihm bekannten Mutanten verhielten sich wie Wesen, die von den Menschen unterdrückt wurden. Bei anderen Völkern hatte Tschubai diese Verhaltensweise schon oft erlebt, aber bei Menschen fand er sie geradezu widerwärtig.
    Trotzdem durfte er diese Weichlinge nicht unterschätzen. Sie besaßen Waffen und hatten auch nicht davor zurückgeschreckt, sie im Augenblick höchster Gefahr einzusetzen. Das deutete auf eine gewisse Zwiespältigkeit hin. Vielleicht war die Freundlichkeit nur Maske.
    Seine Lage war kompliziert.
    „Ruhen Sie sich aus", sagte einer der Ärzte. „Sie werden Ihre Kräfte noch brauchen."
    „Da kannst du sicher sein!" rief Gucky.
    Tschubai wollte so schnell wie möglich in die Zentrale, um mit dem anderen Rhodan zusammenzutreffen. Er mußte herausfinden, wer dieser Mann war und wie er sich verhielt.
    Erst dann konnte er alle weiteren Maßnahmen überlegen. Woher immer diese Fremden kamen - es waren seine Gegner!
    Er glaubte nicht, daß sein Doppelgänger auf der Erde eine Überlebenschance haben würde.
    Vielleicht war er bereits tot.
     
    *
     
    „Wenn alle Hyperfunknachrichten, die wir empfangen haben, angekommen sind, ist es verrückt, das Wega-System anzufliegen", verkündete Oberst Korom-Khan. „Irgendwann müssen wir den Linearraum verlassen, dann werden die Schiffe der Solaren Flotte über uns herfallen wie die Heuschrecken."
    „Sie schildern das sehr anschaulich, Oberst!" sagte Rhodan trocken.
    Korom-Khan drehte sich im Sitz herum und deutete anklagend in Thunar Eysberts Richtung.
    „Sie haben ihm das eingeredet!"
    Der hagere Kosmopsychologe hatte bisher vor sich hin gedöst Nun öffnete er die Augen und blickte Korom-Khan erstaunt an.
    „Ich verstehe nicht, warum Sie sich aufregen, Oberst."
    „Ich bin der Kommandant dieses Schiffes. Es war noch niemals so gefährdet wie in diesem Augenblick, das ist jedem Besatzungsmitglied bis zum letzten Techniker klar. Aber der Herr Chefpsychologe spricht von Überraschungseffekten, die wir unter allen Umständen ausnutzen sollten."
    „Chefkosmopsychologe", verbesserte Eysbert. „Wenn Sie daran interessiert sind, lege ich Ihnen meine Theorie noch einmal klar. Wir haben in Erfahrung bringen können, daß sich in dieser Galaxis alles vor Rhodan duckt. Der Doppelgänger unseres Chefs ist ein Diktator. Wir hoffen, daß Befehle von Rhodan Ianerkannt werden."
    „Aber das Wega-System ist längst gewarnt!" erinnerte Senco Ahrat, der Erste Kosmonautische Offizier.
    „Das stimmt", gab Eysbert zu. „Trotzdem wollen wir es versuchen. Die Kolonisten im Wega-System werden von zwei Rhodans konfrontiert sein. Es wird ihnen schwerfallen, eine Entscheidung zu treffen, denn sie müssen aufpassen, daß ihnen kein Fehler unterläuft."
    „Ich wette, daß uns eine kampfbereite Flotte erwartet", unkte der Kommandant.
    Rhodan, der sich bisher in die Auseinandersetzung nicht eingeschaltet hatte, bereitete ihr ein Ende.
    „Wir brauchen einen Test, wie sich Kolonisten bei unserer Annäherung verhalten. Je schneller wir das in Erfahrung bringen, desto größer sind die Aussichten, daß wir uns auf eine neue Situation einstellen können."
    Obwohl sich die allgemeine Bestürzung an Bord des Flaggschiffs
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