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0601 - Die falschen Mutanten

Titel: 0601 - Die falschen Mutanten
Autoren: Unbekannt
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Druck auf die Dauer nicht ertragen konnte. Es fiel ihm immer schwerer, Ras Tschubai II zu sein, der sich in seinem Verhalten offenbar nicht von allen anderen Mutanten unterschieden hatte.
    Nach drei Tagen erfuhr er, daß die MARCO POLO II wieder einsatzbereit war. Es hatte eine Besprechung wichtiger Offiziere und Mutanten stattgefunden, an der sich auch Wissenschaftler beteiligt hatten. Ras hatte bereits herausgefunden, daß Männer wie Professor Waringer hier ebenso genial handelten wie auf Terra I.
    Tschubai war zu dieser Konferenz nicht eingeladen worden, aber man unterrichtete ihn von den Ergebnissen.
    Die MARCO POLO II sollte in den Weltraum starten und sich an der großangelegten Jagd auf das Parallelschiff beteiligen.
    Diese Nachricht war für Ras Tschubai das Signal zum Handeln. Er mußte eine Zerstörung der MARCO POLO unter allen Umständen verhindern. Noch konnte er sich frei bewegen. Niemand bewachte ihn. Das war eine einmalige Chance für ihn.
    Er entschloß sich, die MARCO POLO II fluguntauglich zu machen, solange noch Zeit dazu war. Wahrscheinlich tat sein Doppelgänger an Bord des echten Flaggschiffs in diesem Augenblick etwas Ähnliches, doch Tschubai konnte auf die Parallelität in dieser Situation keine Rücksicht nehmen. Er glaubte nicht, daß er einen Anschlag gegen die MARCO POLO nur dadurch verhindern konnte, wenn er auf seinen Plan verzichtete. Unter anderen Umständen wäre es ihm sicher reizvoll erschienen, über alle Konsequenzen seiner unglaublichen Lage nachzudenken. Jetzt mußte er zunächst einmal handeln.
    Als er aufbrach, war er sich darüber im klaren, daß er wahrscheinlich bei der Ausführung seines Planes seine wahre Identität preisgeben mußte.
     
    2.
     
    Seinen ersten und vorläufig letzten Fehler hatte er unmittelbar nach dem Erwachen aus der Bewußtlosigkeit begangen. Voller Furcht, daß man ihn erkannt hatte und töten würde, war er aufgesprungen, um die Umstehenden anzugreifen. Sie hatten ihn gepackt, auf das Lager zurückgedrückt und beruhigend auf ihn eingeredet. In diesem Augenblick hatte er begriffen, daß sie ihn für ihren Ras Tschubai hielten. Das konnte nur bedeuten, daß der andere Ras Tschubai dieses Schiff verlassen hatte, um draußen in die Kämpfe einzugreifen.
    Ras Tschubai lag auf dem Rücken und atmete schwer.
    „Schon gut", sagte er. „Es ist vorüber! Ihr könnt mich loslassen!"
    Sie traten zurück und betrachteten ihn sorgenvoll. Er erkannte ein paar Mutanten und Bordärzte. Auch Roi Danton hielt sich in der Krankenstation auf.
    Ras Tschubai erinnerte sich, daß er in Kämpfe verwickelt worden war und einen Streifschuß aus einem Paralysator erhalten hatte. Was während seiner Bewußtlosigkeit geschehen war, konnte er nicht ahnen, aber die Tatsache, daß er sich an Bord eines unzerstörten Schiffes befand, bewies ihm, daß den Feinden die Flucht von Terra geglückt war.
    „Warum schaust du uns so böse an, Ras?" erkundigte sich Gucky.
    Tschubai schluckte. Er mußte aufpassen, daß er sich nicht verriet. Diese Menschen, allesamt Doppelgänger seiner Bekannten, waren irgendwie anders. Sie zeichneten sich durch eine unverständliche Freundlichkeit und Anteilnahme aus. Das galt auch für den Ilt.
    Der Teleporter rieb sich den Hinterkopf.
    „Ich habe Kopfschmerzen. Der Schock steckt mir noch in den Knochen." Er blickte sich um.
    „Hoffentlich ist Perry Rhodan nicht enttäuscht, daß ich meinen Auftrag nicht richtig ausgeführt habe."
    „Du kennst ihn doch", lächelte Gucky. „Er würde nie ein Wort darüber verlieren. Schließlich weiß er, daß du alles versucht hast, um an das Hauptquartier der anderen heranzukommen."
    „Ja", sagte Ras fassungslos. „Ja, natürlich."
    Er brauchte unbedingt Ruhe, um sich auf die neue Situation einstellen zu können. Sein Doppelgänger hielt sich jetzt auf der Erde auf- wahrscheinlich ebenfalls unerkannt.
    „Was ist inzwischen geschehen?" erkundigte sich Tschubai. Er hoffte, daß diese Frage unverfänglich war. Bestimmt hätte sich auch der andere Tschubai für die Entwicklung interessiert.
    „Es gelang uns zu fliehen", berichtete Roi Danton. „Nicht nur das, wir haben auch die andere MARCO POLO beschädigt, so daß sie uns nicht folgen kann. Wir empfangen ständig Funkbotschaften von Terra. Der falsche Rhodan warnt die gesamte Galaxis vor uns. Wir sollen bei unserem Auftauchen überall angegriffen werden."
    Fellmer Lloyd lächelte.
    „Sie kennen Perry, Ras. Er hat Kurs aufs Wega-System genommen. Er will
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