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0600 - Jenseits des Lebens

0600 - Jenseits des Lebens

Titel: 0600 - Jenseits des Lebens
Autoren: Werner Kurt Giesa
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jenem, das sie einst selbst bewohnt hatte, damals, vor der großen Katastrophe.
    Einmal sah sie eines der echsenhaften Wesen aus unmittelbarer Nähe, ohne selbst bemerkt zu werden.
    Es sah gar nicht so erschreckend aus, man konnte sich durchaus an den Anblick dieser Kreaturen gewöhnen.
    Seltsamerweise ging auch keine bösartige Aura von ihnen aus.
    Aber Vali spürte eine unglaublich starke magische Kraft in diesen Wesen. So stark, wie Vali sie noch nie zuvor bei jemandem gespürt hatte. Allenfalls bei manchen Dämonen.
    Sie stellte fest, daß sich gerade niemand in ›ihrem‹ Haus befand, obgleich alles darauf hindeutete, daß es bewohnt war.
    Seltsame technische Geräte befanden sich in den Räumen, die ganz anders aussahen als Vali es kannte. Der neue Bewohner hatte das Organhaus dazu gebracht, sich seinen Vorstellungen anzupassen.
    Vali begann die Habe des neuen Bewohners zu untersuchen.
    Nur so konnte sie mehr über ihn und vermutlich über seine ganze Spezies herausfinden…
    Schatten fühlten die Kraft des beginnenden Chaos. Sie frohlockten.
    Allein ihre Anwesenheit reichte bereits, dieses Chaos noch zu vergrößern. Sie waren so etwas wie Katalysatoren.
    Sie brauchten kaum noch etwas zu tun.
    Schranken waren zerbrochen. Und Mächte kehrten zurück, die in ihrer gegenwärtigen Erscheinungsform katastrophal wirken mußten.
    Die Schatten sehnten die Katastrophe begierig herbei.
    Denn sie waren selbst Teil des Chaos.
    Und das Chaos breitete sich weiter aus!
    Padrig YeCairn trat zu dem Sauroiden und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    Reck Norr wandte den Kopf und sah ihn an. »Mich schaudert jedesmal, wenn ich dich sehe«, gestand er. »In dir sehe ich den Tod der Lebendgebärenden.«
    »Sei froh, daß ich keiner von euch Eierlegern bin«, brummte Gevatter Tod. »Der Anblick wäre sicher erschreckender. Hast du eine Idee, wie wir diesem Unheimlichen auf die Spur kommen können?«
    Norr schüttelte den Kopf. »Deshalb bin ich hier. Ich brauche deinen Rat. Die Menschen haben mehr Erfahrung mit den Schatten als wir.«
    »Aber nicht ich. Ich komme aus einer anderen Welt. Die Schattenkreaturen, wie ich sie kenne, sind etwas völlig anderes. Vermutlich wird alles darauf hinauslaufen, daß wir den gesamten Silbermond regelrecht umgraben. Wenn es diese Schattenwesen gibt, müssen sie sich irgendwo verbergen. Ihr Sauroiden verfügt über eine sehr starke Magie. Wenn sich viele von euch zusammenschließen, wäre es dann möglich, daß ihr ungewöhnliche, unnatürliche Fremdmagie finden könnt?«
    Ihn fröstelte selbst bei diesem Gedanken. In seiner Zeit als Kämpfer war er immer ein Mann des Schwertes gewesen, nicht der Magie.
    Und der Gedanke daran, Magie mit Magie zu bekämpfen, vergrößerte sein Unbehagen noch mehr.
    »Sicher«, knurrte Reek Norr. »Die Priester der Kälte wären dafür wohl am ehesten geeignet. Aber sie und ich, wir stehen auf gegensätzlichen Seiten. Schon früher, in meiner Welt, waren wir Gegner. Als Sicherheitsbeauftragter hatte ich zu verhindern, daß die Kälte-Priester ihre unsauroidischen magischen Experimente durchführten. Sie opferten Sauroiden, um den Zerfall unserer Welt zu verlangsamen, aber auch, um Tore in andere Welten zu öffnen. Dazu brauchten sie die Lebensenergie ihrer Opfer. Meine Leute und ich konnten das nicht immer verhindern. Und auch jetzt, da Orrac Gatnor tot ist, gibt es immer noch viele Kälte-Priester, die die alten Traditionen nicht vergessen wollen.«
    Er hob die Schultern und starrte ins Nichts, während er weitersprach.
    »Gut, sie opfern keine Sauroiden mehr für ihre Experimente, weil es dafür keine Notwendigkeit mehr gibt. Wir haben uns auf dem Silbermond eingelebt, und ich bin sicher, daß uns hier niemand mehr vertreiben wird, solange es Zamorra und Julian Peters gibt. Dennoch sehen die Kälte-Priester mich immer noch als Gegner. Die Rivalitäten sind nicht vergessen. Ich bin immer noch Vertreter der Polizei, wie ihr Menschen es nennen würdet, und sie sind immer noch die religiösen Führer.«
    Er schüttelte sich bei der Erinnerung.
    Die Kälte-Priester hatten die Religionsausübung und die Dimensions-Wissenschaft eng miteinander verknüpft und reklamierten deshalb Narrenfreiheit für ihre Sekte, denn die Dimensions-Forschung wurde seinerzeit als das wichtigste Interesse aller Sauroiden angesehen.
    Schließlich ging es darum, einen Rettungsweg aus der sich auflösenden Welt zu finden. Und es gab genug Sauroiden, denen dafür jedes Mittel recht gewesen
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