Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
060 - Brutstätte des Bösen

060 - Brutstätte des Bösen

Titel: 060 - Brutstätte des Bösen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
sich gegen uns. Mir schnürte es die Kehle zu. Die Verletzung, die Pinsent noch vor wenigen Minuten behindert hatte, machte ihm nun nicht mehr zu schaffen.
    Noel Bannister starrte das Monster erschüttert an. »Verdammt, so schnell wirkt dieses Drecksbienengift!«
    Tab Pinsents große schwarze Insektenaugen richteten sich auf Joan Fulton. Das Mädchen wurde kreideweiß. Was in diesen Augenblicken passierte, war nun doch zuviel für sie.
    Sie hatte erst kürzlich ihren Vater verloren. Dann die Enttäuschung, als sie erfuhr, daß der Mann, den sie liebte, mitgeholfen hatte, ihren Vater zu ermorden.
    Und nun war Tab Pinsent auch noch zum Bienenmonster geworden, das ihr offenbar nach dem Leben trachtete.
    Ich drängte das erschütterte Mädchen hinter mich und schwang den Lauf der Pumping Gun hoch.
    »Tony!« schrie Noel Bannister heiser. Er wies auf den Russen, der sich in diesem Moment ebenfalls zu verändern begann.
    »Mach ihn unschädlich, Noel!«
    Der CIA-Agent, in vielen gefährlichen Einsätzen gestählt, drohte zum ersten Mal zu versagen. Er richtete zwar seine Schrotflinte auf den hünenhaften Russen, brachte aber nicht die Willenskraft auf, abzudrücken.
    Aber es mußte sein. Sowohl Tab Pinsent als auch Boris Chruschtschenko gehörten nicht mehr zu uns, waren nicht mehr unsere Freunde, sondern eine tödliche Gefahr, die wir abwehren mußten.
    Aus diesen Ungeheuern ließen sich keine Menschen mehr machen, eine Rückverwandlung war unmöglich, und wenn wir nicht in Kürze so aussehen wollten wie Pinsent und Chruschtschenko, mußten wir schießen.
    Pinsent beachtete mich nicht. Ich schien Luft für ihn zu sein.
    Er starrte mit seinen riesigen Facettenaugen nur Joan an, die sich schluchzend hinter mir versteckte.
    Ein aggressives Knirschen drang aus Pinsents Insektenmaul.
    Ich bemerkte, daß auch Boris Chruschtschenko aufstand. Die Entwicklung zum Monster war bei ihm ebenfalls abgeschlossen.
    »Noel, wach auf!« schrie ich nervös. »Verdammt, worauf wartest du?«
    Tab Pinsent griff an. Er hieb mit seinen Klauen nach meinem Gewehr, wollte es zur Seite schlagen und mich gleich mit aus dem Weg fegen, um zu Joan Fulton zu gelangen, aber da spielte ich nicht mit.
    Ich machte einen halben Schritt zurück, trat auf den Schädel einer erledigten Killerbiene und stieß mit dem Rücken gegen Joan. Sie zog die Luft scharf ein, denn sie wußte, was ich tun würde, tun mußte!
    Mein Finger krümmte sich, die Pumping Gun wummerte und schleuderte dem Ungeheuer aus kurzer Distanz eine Schrotladung in den Leib. Wie vom Blitz getroffen brach Pinsent zusammen, doch ich fühlte mich nicht als sein Mörder.
    Ich hatte ein Wesen vernichtet, das nicht leben durfte!
    Noel Bannister zögerte immer noch. Dieser harte Bursche mit dem hellen Verstand brachte es nicht übers Herz, auf den Russen zu schießen.
    Er hatte den Agenten aus dem Osten geschätzt, und obwohl sie zumeist gegeneinander antreten mußten, hatte er in Boris Chruschtschenko keinen Feind gesehen, sondern einen Mann, einen Menschen - vielleicht sogar einen Freund.
    Und auf einen Freund schießt man nicht!
    Okay, das hätte ich bis vor kurzem noch gelten lassen, doch nun war aus dem Freund ein Killer geworden, der uns alle umbringen würde, wenn wir ihm nicht zuvorkamen.
    Ich sah, wie sich das Monster zum Sprung duckte.
    Und Noel Bannister handelte immer noch nicht!
    Die Bestie stieß sich ab, doch ich sorgte dafür, daß er meinem amerikanischen Freund nichts anhaben konnte. Wieder donnerte mein Gewehr. Den KGB-Agenten wirbelte es herum.
    Er schlug gegen die Wand und brach zusammen - und endlich löste sich die Starre aus Noels Körper. Aber die üblen Überraschungen rissen nicht ab.
    Ich hörte plötzlich Joan Fulton grell schreien, und als ich mich erschrocken umdrehte, sah ich, wie ein Monster, das einen weißen Arbeitsmantel trug, das entsetzte Mädchen packte und in den Nachbarraum riß.
    Mir war, als käme mein Herz zum Stillstand.
    Wieder konnte ich die Pumping Gun wegen der zu großen Streuung nicht einsetzen. Abermals griff ich zum Colt Diamondback und stürzte hinter dem Mädchen und dem Monster her.
    Noel Bannister folgte mir, aber er griff nicht in das Geschehen ein.
    Ich schoß - traf schlecht, aber ich erreichte doch, daß das Ungeheuer das Mädchen losließ. Mit einem kraftvollen Stoß beförderte ich Joan aus dem Gefahrenbereich.
    Noel fing sie auf.
    Die Bienenbestie griff mich an, hieb auf mich ein, versuchte mich zu beißen, und ich schaffte es nicht,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher