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060 - Brutstätte des Bösen

060 - Brutstätte des Bösen

Titel: 060 - Brutstätte des Bösen
Autoren: A.F.Morland
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Widerstand. Krachend flog die Falltür auf, und wir kletterten in einen total verwüsteten Raum. Brandgeruch schlug uns entgegen.
    Da, wo die Sprengladung gezündet worden war, befand sich ein riesiges schwarzes Loch in der Wand. Ich streckte Joan Fulton die Hand entgegen.
    Sie ergriff sie, und ich zog das Mädchen aus dem Schacht. Wir brauchten nicht mehr vorsichtig zu sein. Für mich stand es fest, daß sich außer uns dreien niemand mehr im Bunker befand.
    Über Schuttberge und zertrümmerte Geräte fanden wir unseren Weg ins Freie. Die Sonne stach uns grell in die Augen, und es war bereits wieder so heiß, daß wir nach Luft japsten. Zudem brach uns der Schweiß aus allen Poren und vermischte sich mit unserem Blut.
    Wir sahen nicht wie glorreiche Sieger aus, aber, verdammt noch mal, wir hatten einen großen Sieg errungen. Der OdS-Stützpunkt war vernichtet, und es gab keine Killerbienen mehr.
    »Leider haben wir Kull nicht erwischt«, sagte Noel Bannister bedauernd.
    »Aber wir haben ihm einen schmerzhaften Tiefschlag versetzt. Es wird eine Weile dauern, bis er sich davon erholt hat«, sagte ich.
    »Du bist sehr bescheiden geworden.«
    »Ich versuche dem Ganzen lediglich eine positive Seite abzugewinnen.«
    Der CIA-Agent hob die Hand über seine Augen. »Sie sind alle weg. Und wie kommen wir nun von hier fort?«
    Trotz der Hitze überlief es mich plötzlich eiskalt. Saßen wir etwa mitten in diesem Glutofen fest? Sollten wir jetzt doch noch drauf gehen? Verhungern? Verdursten? Am Hitzschlag sterben?
    Wir schwärmten aus und suchten ein Fahrzeug. Als wir uns wieder trafen, sagte ich: »Nichts.«
    Joan Fulton schüttelte enttäuscht den Kopf. »Nichts. Kein Wagen.«
    Noel Bannister schüttelte ebenfalls den Kopf.
    »Mist!« entfuhr es mir, und ich kickte einen Stein wütend fort.
    »Kein Wagen«, sagte der CIA-Agent grinsend. »Aber ein Motorrad.«
    Ich schaute ihn groß an. »Du gottverdammter…«
    »Spar dir die Schmeicheleien«, fiel mir Noel Bannister ins Wort. »Wollen wir's versuchen? Soll ich die Maschine holen?«
    »Selbstverständlich. Da fragst du noch?«
    »Wir sind zu dritt. Es wird ein bißchen unbequem sein.«
    »Immer noch besser als laufen«, sagte ich, und Noel wirbelte auf den Absätzen herum und verschwand. Augenblicke später kam er mit dem Motorrad angeknattert.
    Wir stiegen auf, und los ging's, Richtung Geisterdorf, wo Lawrence Hartford auf unsere Rückkehr wartete.
    Er hatte Fieber, seine Augen glänzten wie Glaskugeln, aber er erkannte uns wieder und atmete erleichtert auf.
    Er fragte nach Tab Pinsent und Boris Chruschtschenko, und wir wurden sehr ernst. Joan weinte, und Noel fluchte und knirschte mit den Zähnen, denn es tat ihm leid um den sympathischen Russen.
    Wir trugen Hartford zu seinem Geländewagen, nachdem ich ihm alles, was passiert war, erzählt hatte. Nur Mago ließ ich aus, und prompt fragte mich Noel Bannister, als wir kurz allein waren: »Wieso hast du ihm nicht auch von deinem graugesichtigen, spitzohrigen Kumpel erzählt?«
    »Weil das zu viele Fragen nach sich ziehen würde, und am Ende würde mir Hartford wahrscheinlich doch nicht glauben.«
    »Wer einen Angriff dieser Killerbienen hinter sich hat, für den erscheint wohl kaum noch etwas unmöglich«, sagte der CIA-Agent.
    »Weißt du schon, was du in deinem Bericht schreiben wirst?«
    »Die Wahrheit. Wie immer«, sagte Noel.
    »Die ganze Wahrheit?«
    »Warum nicht?«
    »Befürchtest du nicht, von deinem Vorgesetzten gefeuert zu werden?«
    »Er kennt mich lange genug, um zu wissen, daß ich keine Märchen erzähle, und ich werde ihm nahelegen, sich mal ernsthaft Gedanken über einen gewissen Mr. Tony Ballard zu machen. Immerhin bist du ein Meister deines Fachs, der uns ein paar wichtige Tips geben kann. Wir sind sehr gute Zuhörer, und wir lernen immer gern etwas dazu. Solange wir es nur mit Kerlen wie Professor Kull zu tun hatten, war das nicht nötig. Aber jetzt mischen auf einmal Typen mit, die selbst für den CIA um eine Nummer zu groß sind. Du bist Privatdetektiv. Wir werden dich engagieren, so, wie wir es diesmal getan haben.«
    »Sei vorsichtig, du kennst meine Rechnung noch nicht.«
    »Dein Honorar wird für uns erschwinglich sein«, sagte Noel Bannister.
    Dann klemmte er sich hinter das Steuer, und wir verließen das Geisterdorf…
    ENDE des Zweiteilers
    [1] Siehe Tony Ballard Nr. 40 »Ein Monster namens Charlie«
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