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060 - Bis zum letzten Schrei

060 - Bis zum letzten Schrei

Titel: 060 - Bis zum letzten Schrei
Autoren: Larry Brent
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lag.
    Doch dann sah
er den zusammengeschrumpften, zur Unkenntlichkeit verbrannten Körper hinter dem
Lenkrad liegen und wußte, daß hier nichts mehr zu machen war.
    Es dauerte
fast eine Stunde, ehe die Fahrzeugkolonne den Berg heraufkam. Hinter den Wagen
der Gendarmen und Kriminalbeamten rollte der Bus den Berg hinauf. Die Vorsicht
Larry Brents zeigte sich wieder einmal als angebracht.
    Es war nicht
gut, wenn die Besucher länger an diesem seltsamen Ort blieben. Die Reaktion und
der Nervenzusammenbruch Eldred Browns zeigten dies deutlich.
    Der Fahrer
des Spezialbusses, der ausschließlich für kleine Gruppen reicher Leute gebaut
worden war, sah ziemlich verdrießlich aus. Man hatte ihn aus dem Schlaf
gerissen. Er war der einzige, der keine Erlaubnis hatte, auf der Geisterburg zu
übernachten.
    Das Gepäck wurde
verstaut; die Besucher nahmen aufatmend auf ihren Sitzen Platz und warfen
unsichere Blicke zur Brücke zurück, als könne sie sich jeden Augenblick wieder
heben. Doch alles blieb still, und die vorhin noch so unheimliche, bedrückende
Atmosphäre wich einer beinahe heiteren und gelösten Stimmung.
    X-RAY-3
drängte zur Eile. Der Bürgermeister der kleinen Gemeinde, der zugleich oberster
Polizeichef war, überließ die Organisation gerne Larry Brent, nachdem dieser
ihn auf die Seite gezogen, ein paar entscheidende Worte mit ihm gewechselt und
sich ausgewiesen hatte.
    Auch André
Soiger war mit der Kolonne zurückgekommen. Man hatte sein Rad auf einen offenen
Wagen gebunden und ihn mitgenommen.
    Ein Gendarm
fuhr gleich wieder los. Er sollte einen Abschleppdienst in der nächstgelegenen
Stadt informieren, damit der ausgebrannte Wagen sichergestellt und der Tote
geborgen wurde.
    All diese
Dinge erwiesen sich nun besonders kompliziert und zeitraubend, da das Telefon
noch immer unbenutzbar war.
    X-RAY-3
teilte die Sucher in Dreiergruppen ein. Aufgrund von Larry Brents Anweisung
hatten die Gendarmen ausreichend Helme mitgebracht, die an die Kopfbedeckungen
von Bergwerksleuten erinnerten. An jedem Helm war eine Lampe einzuschalten, so
daß die Männer beide Hände frei hatten.
    Larry wollte
sichergehen und warf gemeinsam mit Tullier und dem Bürgermeister des Ortes,
Jacques Fluel, noch einmal einen Blick in das Zimmer, in dem Mabel Sallenger
eigentlich hätte sein müssen. Doch das Medium war noch immer spurlos
verschwunden.
    So begann die
ausgedehnte Suchaktion. Larry Brent war froh, daß die Reisegesellschaft mit dem
Bus in den Ort hinuntergefahren war. Diese Personen waren in Sicherheit.
    An fünf
verschiedenen Stellen drangen die Gendarmen, die alle bewaffnet waren, in die
Burg ein, die einen stillen, friedlichen Eindruck machte. Das bedrängende, aus
dem Nichts aufsteigende Gefühl der Angst und Bedrohung war wie weggeblasen.
    Larry fühlte
diese Veränderung am eigenen Leib. Es war ihm, als wäre ein Druck von seiner
Brust gewichen.
    Die Gruppe,
an deren Spitze er ging, drang durch das Holztor in die Katakomben ein, von wo
aus man über die Geheimtür einen Durchlaß zur Folterkammer hatte. Dies war der
nächste bekannte Weg, um so schnell wie möglich den unterirdischen Flußlauf zu
erreichen, wo sich X-RAY-3 weitere Aufklärung erhoffte.
    Das
angeforderte Schlauchboot trugen sie in zusammengefaltetem Zustand bei sich.
    Fluel, der
Bürgermeister und Polizeichef, schleppte in der Linken die beiden Paddel, in
der Rechten ein schußbereites Gewehr.
    Keiner der
Teilnehmer wußte, wie die Expedition enden würde. Es war ein Vorstoß ins
Unbekannte.
    Die Nerven
der Männer waren zum Zerreißen gespannt. Dichte Nebelwolken hüllten sie ein,
manchmal so dicht, daß Larry Brent und Fluel, die sich im Boot gegenübersaßen,
einander nur als Schemen wahrnehmen konnten.
    Das leise
Plätschern der Paddel und ein monotones Tropfen von Infiltrationswasser in dem
unterirdischen Flußarm waren die einzigen Geräusche, die die Luft um sie herum
erfüllten.
    Aus weiter
Ferne vernahmen sie einmal das Rufen einer menschlichen Stimme. Dann eine leise
Antwort. Es war eine andere Suchgruppe, die in dem Labyrinth unterwegs war.
    Minuten
tropften dahin. Langsam, als wollten sie nicht vergehen.
    Plötzlich ein
länglicher Schatten! Er hob sich grau und verschwommen von der dunstwabernden,
eisigen Wasserfläche ab.
    Der Nachen!
    Die Männer
legten an der Breitseite an. Im Boot lagen die Ruderstange und Janett Haggerty!
    Sie hatte die
Augen geschlossen und atmete kaum. Die Amerikanerin war unterkühlt und ohne
Bewußtsein.
    »Die
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