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060 - Bis zum letzten Schrei

060 - Bis zum letzten Schrei

Titel: 060 - Bis zum letzten Schrei
Autoren: Larry Brent
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Ordnung, Monsieur. Es fehlt nichts.«
    »Dann liegt
es an Ihnen, Madame, was mit dem Dieb werden soll. Wollen Sie Anzeige
erstatten?« fragte Tullier.
    Dona Hopkins
dachte einen Moment lang nach. Dann schüttelte sie den Kopf. »Vergessen wir den
Vorfall«, sagte sie großzügig. »Ich möchte meine Anwesenheit in Ihrer Burg
nicht mit einer unangenehmen Erinnerung belasten. Ich habe meinen Schmuck
wieder, und dem jungen Mann wird dies hoffentlich eine Lehre sein.«
    Tullier
nickte. »Danke, Madame!«
    Larry ließ
den Sprößling Tulliers los.
    Simon Tullier
schüttelte sich wie ein Hund, zupfte sein aus der Hose gerutschtes Hemd zurecht
und entfernte sich von Larry Brent.
    »Laß dich nie
wieder hier sehen! Verschwinde! Sieh zu, wie du zurechtkommst! Wenn ich den
Kopf nicht mit anderen Dingen voll hätte, würde ich dich anzeigen.« Gerard
Tullier sah seinen Sohn nicht an, der wie ein begossener Pudel abzog. Seine
Schritte verhallten im Gewölbegang, dann wurde unten die Tür ins Schloß
gezogen. Knirschende Schritte waren auf dem steinigen Boden zu hören. Dann
Stille.
    »Ich bin
gleich wieder zurück«, durchbrach Larry Brent das eingetretene Schweigen.
    »Klären Sie
einstweilen Mrs. Hopkins darüber auf, daß sie sich mit dem Gedanken vertraut
machen muß, die Vision-Tour abzubrechen.«
    X-RAY-3 ging
in sein Zimmer. Er legte den zerknitterten und feuchten Mantel ab, rubbelte
sich mit einem Frotteetuch vollständig trocken und machte einige Fitneßübungen,
um sein Blut wieder in Wallung zu bringen. Am liebsten hätte er ein heißes Bad
genommen. Doch das war hier in dieser Unterkunft nicht möglich. Als er frisch
angezogen war, fühlte er sich schon wohler.
    Er verließ
sein Zimmer. Dona Hopkins war bereits dabei, ihre Utensilien zusammenzupacken.
Gerard Tullier klopfte an die Tür, hinter der das Ehepaar Brown schlief.
    John Brown
antwortete mit verschlafener Stimme: »Was ist denn los?«
    »Aufwachen,
Monsieur«, entgegnete Tullier. »Es tut mir leid, daß ich Sie stören muß, aber
es sind leider Umstände eingetreten, die es ratsam erscheinen lassen, das
Zimmer zu räumen.
    Ich erkläre
Ihnen das alles genau, Monsieur.«
    Larry weckte
Mr. Eagleton, den Reiseleiter. Noch verschlafen bekam er die Ausführungen des PSA-Agenten
nur halb mit.
    »… ist es
zwar unbequemer für die Leute, sich im Bus aufzuhalten, doch sicherer! Ich
denke, daß alle Verständnis für diese Maßnahme haben werden, Mr. Eagleton«,
sagte X-RAY-3. »Es geschieht im Interesse der Leute.«
    »Was ist denn
geschehen? Was ist denn los? Ein Unfall?«
    »Ja. Packen
Sie bitte Ihre Sachen zusammen!« Der Reiseleiter merkte erst beim Packen, daß
Larry Brent die Initiative ergriffen hatte. Ausgerechnet der Ghost Hunter hatte
eine Rolle übernommen, die eigentlich Eagleton zustand. Er hielt kurz inne,
schüttelte den Kopf und packte dann rasch weiter, da Gerard Tullier zur Eile
drängte.
    Blieb nur
noch Mabel Sallenger übrig. Sie hatte einen Schlaf wie ein Murmeltier. Doch
nach der Belastung von heute abend war das kein Wunder. Sie war sichtlich
erschöpft gewesen.
    Larry klopfte
mehrere Male an, doch niemand rührte sich im Zimmer.
    Probeweise
drückte Larry die Klinke herunter und mußte feststellen, daß die Tür nicht
abgeschlossen war.
    Beunruhigt
trat er näher.
    »Miss
Sallenger?« fragte er mit belegter Stimme. Sein Blick ging zum Bett. Es war
aufgedeckt, aber offenbar unbenutzt. Der Geruch des verbrannten Wachses lag
noch in der Luft, und feine Rauchschwaden schwebten zur Decke hoch, die
bewiesen, daß die Kerze vor gar nicht allzu langer Zeit noch gebrannt hatte.
    X-RAY-3
zündete die Kerze neu an. Im Lichtkreis durchsuchte er das Zimmer.
    Von Mabel
Sallenger gab es keine Spur.
    Diese Nacht
auf Burg Schwarzenstein würde keiner der Betroffenen so schnell vergessen.
    Auch das
Ehepaar Soiger wurde geweckt. Man verstaute das gesamte Gepäck der nun
keineswegs mehr müden Reisenden im Bus, der auf dem Parkplatz außerhalb der
Zugbrücke stand. Die Menschen selbst durften sich im Haus des
Burgaufseherehepaares aufhalten.
    Da es noch
immer keine Möglichkeit gab, das Telefon zu benutzen, mußte André Soiger sich
mit dem Fahrrad auf den Weg zum Ort hinunter begeben, um die Gendarmerie zu
verständigen. Larry Brent hatte den Burgaufseher mit allen notwendigen
Informationen vollgestopft, die wichtig sein konnten. Außer einigen Gendarmen
bat X-RAY-3 um die Überlassung eines Schlauchbootes. Damit wollte er den
unterirdischen Flußlauf abfahren
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