Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht

06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht

Titel: 06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht
Autoren: Vladimir Volkoff
Vom Netzwerk:
BEHAGLICHKEIT die Exklusivrechte besitzt?«
    »Hier siehst du den großen Barocksalon, Liebling.«
    »Was soll dieses Theater?«
    »Ohne anzuklopfen das Dienstzimmer eines Offiziers betreten? Sie werden mir dreißig Kniebeugen machen.«
    Alle redeten durcheinander. Der Raketenprofessor hatte seine Gelassenheit nicht eingebüßt und fuhr fort:
    »Gnädige Frau, meine Herren, wir freuen uns, Sie in unserer Mitte begrüßen zu dürfen. Und um Ihnen zu beweisen, daß wir Sie als Ehrenmitglieder unseres Komitees betrachten, werde ich Ihnen zunächst einige Rätsel aufgeben. Was ist weiß, wenn man es in die Höhe wirft, und gelb, wenn es wieder am Boden ankommt?«
    »Vielleicht die Jacke dieses Herrn", meinte die Dame, die mit einem stark angelsächsischen Akzent sprach.
    »Ein Ei! Ein Ei!« rief Bloch.
    »Oh! Ein Ei! Sehr geistreich, wirklich sehr geistreich!« sagte der Mann mit der Kamera.
    »Was geht nach rechts, was geht nach links, was steigt, was fällt ab und rührt sich doch nicht von der Stelle?«
    »Die Arbeiten dieser Kommission", brüllte La Tour du Becq, rot vor Zorn.
    »Die Straße, das weiß doch jedes Kind", antwortete die gelbe Jacke.
    »Ich frage mich wirklich, was sich ausländische Spezialisten, die zweifellos gekommen sind, um uns Informationen zu entreißen, noch alles erlauben werden", begann La Tour du Becq.
    »Man könnte sie an die Luft setzen", schlug Rougeroc vor.
    »Was ist größer als der Eiffelturm und wiegt doch nicht mehr als ein Reiskorn?« fuhr der Raketenprofessor fort.
    »Oh! Der Eiffelturm. Weißt du, mein Liebling, das ist diese französische Konstruktion, die kleiner ist als das Empire State Building", bemerkte der Mann mit der Kamera.
    »Ja, mein Liebling, aber das Empire State Building wiegt sicher mehr als ein Reiskorn", kicherte die bessere Hälfte.
    »Errät das niemand?«
    »Ich weiß es!« rief Petitpied plötzlich sehr erregt. »Es ist der Schatten des Eiffelturms!«
    »Bravo, Petitpied. Vielleicht weiß der Herr mit der gelben Jacke, wer ohne Flügel fliegen kann?«
    »Hm...«
    »Ein Fallschirmjäger!« brüllte Rougeroc.
    »Nein, meine Herren. Galaxis!« verkündete Marais.
    General de la Tour Becq erhob sich.
    »Jetzt aber genug davon!« kläffte er. »Ich dulde es nicht länger, daß die Staatsgeheimnisse vor Ausländern preisgegeben werden, und ich bleibe nicht eine Minute länger in diesem Irrenhaus.«
    »Oh! Ist es wirklich ein Irrenhaus?« fragte die Dame mit Hut beunruhigt.
    »Aber nein", beschwichtigte sie ihr Mann. »Diese Männer sind nur hier, um uns die Zeit zu vertreiben. Vermieten Sie die Herren zusammen mit dem Haus, Monsieur?«
    Der Mann mit der gelben Jacke rang die Hände. La Tour du Becq eilte bereits auf die Tür zu. Aber Marais versuchte ihn zurückzurufen:
    »Herr General, ich fange ja gerade erst an! Kennen Sie den Unterschied zwischen...?«
    »Wenn man mich nicht mehr braucht und mir nichts zu trinken gibt, haue ich ab!« verkündete Rougeroc.
    Er verbeugte sich vor der Dame mit Hut, die nun wie erstarrt dastand.
    »Madame, darf ich mich verabschieden? Bis zum nächsten Mal, Leute.«

    Ungerührt stülpte der General dem Direktor das kostbare Gefäß über den Kopf
    Dann ergriff er ein Gefäß, das auf dem Kaminsims stand, eins von jenen Porzellangefäßen, die Lennet der Ping-Periode zugeschrieben hatte, und stülpte es dem Mann mit der gelben Jacke auf den Kopf.
    »Das paßt gut zu Ihrem Typ, elender Zivilist!«
    Damit ging er hinaus.
    »Ich rufe die Polizei! Ich erstatte Anzeige!« schrie der Direktor der Firma LUXUS UND BEHAGLICHKEIT. Er befreite sich von dem Porzellangefäß, schien seine Kunden ganz vergessen zu haben und stürzte hinaus.
    »Folgen wir ihm, mein Liebling", sagte der Mann mit der Kamera.
    »Marais", sagte Bloch, »Ihnen verdanke ich einen sehr lustigen Abend. Hatten Sie eigentlich die Ankunft der Amerikaner in Ihrem Programm vorgesehen, oder war das ein Zufall?«
    »Nichts als ein Zufall, Bloch, das kann ich Ihnen versichern.«
    Die drei Wissenschaftler gingen lachend hinaus.
    Lennet folgte ihnen mit den Blicken. Jeden Augenblick konnte die von LUXUS UND BEHAGLICHKEIT alarmierte Polizei eintreffen. Es war höchste Zeit, sich aus dem Staub zu machen. Das Lustspiel war beendet. Nun würde das Trauerspiel beginnen.
    Er warf einen Blick auf seine Uhr. Es war 21 Uhr 30. Er mußte noch eine halbe Stunde warten, bevor er wußte, ob sein Einfall richtig gewesen war und ob es ihm gelingen würde, den feindlichen Agenten, der sich in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher