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06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht

06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht

Titel: 06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht
Autoren: Vladimir Volkoff
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von dem Durchsickern von Geheimmaterial gehört, das dem Raketenzentrum so Kopfzerbrechen macht.«
    »Alter Lügner!« rief dröhnend der dicke Bloch, der soeben eingetreten war. »Sag doch lieber, daß ihr sofort geflaggt habt.
    Wenn Kollegen Ärger haben, genießt man es doch, stimmt's nicht? Guten Tag, Herr General. Sie sollten sich einen anderen Sessel aussuchen; dieser ist für Sie ein wenig zu hoch. Hallo, Marais! Wie geht's Gali?«
    »Bitte, meine Herren!« General de la Tour du Becq versuchte sich einzumischen. »Wir sind hier nicht, um über unsere privaten Beziehungen zu reden. Ich weiß zwar nicht, wer diese Gali ist, aber Galaxis, Herr General", erklärte ihm Bloch.
    »Unsere gute, alte Galaxis. Wie steht's, Marais, wann wird man unsere Gali in die Luft jagen?«
    »Wir wollen erst die Ansicht eines Sachverständigen einholen", antwortete ihm der Raketenprofessor.
    »Daß ich nicht lache! Die Sachverständigen, die sind doch wohl wir!«
    »Wir wollen einen Sachverständigen zu Rate ziehen, der noch sachverständiger ist als wir. Wir erwarten ihn hier jeden Augenblick.«
    »Trotzdem wüßte ich gern, von wem Sie reden!« bemerkte La Tour du Becq trocken.
    »Da kommt er gerade. Meine Herren, erlauben Sie mir, Sie mit General de Rougeroc bekannt zu machen.«
    Ein großer, kräftiger Mann im Tarnanzug und mit roter Mütze, das Kampfmesser an der Seite, stand im Türrahmen.
    »Guten Tag, Herr General", rief La Tour du Becq, der diesem Riesen gegenüber wie ein Zwerg aussah.
    »Es ist mir eine Ehre, Herr General", antwortete Rougeroc mit dröhnender Stimme.
    Er war viel jünger als der Chef des Verbindungsstabes.
    »Seit wann sind Sie Sachverständiger für Raketen?« fragte ihn La Tour du Becq.
    »Ich? Ich habe davon keine Ahnung", erwiderte Rougeroc.
    »Meine Aufgabe beginnt erst nach der Raketen.«
    »Rougeroc ist allzu bescheiden", meinte Marais.
    »Was halten Sie von Gali, Herr General?« fragte Bloch.
    »Kenne ich überhaupt nicht", antwortete Rougeroc. »Aber sagt mal, Leute, gibt's in dieser Hütte nichts zu trinken?«
    La Tour du Becq trommelte mit den Fingern auf dem Tisch, um sich Gehör zu verschaffen.
    »Meine Herren", sagte er, »da wir alle versammelt sind, erkläre ich die Sitzung für eröffnet. Professor Marais wird uns jetzt sicher mitteilen, warum er uns zu dieser Besprechung gebeten hat. Herr Professor, Sie haben das Wort.«
    Der Raketenprofessor richtete sich zu seiner ganzen Länge auf, zog ein kleines Buch aus seiner Tasche und begann zu lesen: »Ich bin der unerbittliche Feind der Ruhe der Menschen und habe schon den Neid von Tausenden von Liebenden geweckt. Ich sauge mich voll mit Blut und finde das Leben in den Armen dessen, der mir den Tod wünscht.
    Was ist das?« fragte er und sah seine Kollegen mit einem träumerischen Blick an.
    »Etwa ein Losungswort?« fragte Rougeroc. »Viel zu lang. Wie soll denn ein Wachtposten so etwas behalten? Blödsinn.«
    »Vielleicht ein Code zum Verschlüsseln", schlug Petitpied vor.
    »Professor Marais, ich flehe Sie an, sprechen Sie nicht in Rätseln", warf La Tour du Becq ein.
    »Ich sauge mich voll mit Blut... ich sauge mich voll mit Blut", wiederholte Bloch. »Ein Floh!« rief er plötzlich begeistert. »Es jst ein Floh, Marais!«
    »Jetzt habe ich begriffen. Das ist ja ein Rätsel!« brüllte Rougeroc. »Aber bei hunderttausend Teufeln, ich habe Durst!«
    »Herr General, schreien Sie nicht so!« brüllte auch La Tour du Becq.
    »Schreien? Sie bringen mich zum Lachen! Ich flüstere nur", erwiderte Rougeroc im gleichen Ton. »Ich schreie nie, außer wenn ich zu einer angetretenen Brigade spreche.«
    »Meine Herren, ich habe Ihnen soeben eine kleine Vorlesung über ein berühmtes Rätsel gehalten. Sie kennen wohl alle meine Vorliebe für Rätsel, diese Nebenprodukte des menschlichen Verstandes. Aber kehren wir jetzt zu Gali zurück...«
    »Machen Sie es sich nur recht bequem, meine Herren!« war plötzlich eine Stimme zu vernehmen, die bis dahin noch niemand gehört hatte.
    Lennet, der im zweiten Salon geblieben war, um den Gesprächen zu folgen, ohne selber gesehen zu werden, stürzte auf den Eingang zu. Aber es war schon zu spät. Eine Dame mit Hut und zwei Männer, von denen einer einen Fotoapparat umgehängt hatte und der andere eine gelbe Jacke und eine getüpfelte Schleife trug, hatten den großen Salon betreten.
    »Was soll das! Wer sind diese Leute? Mit welchem Recht haben Sie sich in diesem K.P. niedergelassen, für das die Firma LUXUS UND
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