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06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht

06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht

Titel: 06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht
Autoren: Vladimir Volkoff
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kurzen Fahrt im Citroen verabschiedete sich Lennet vor einem Postamt. In der Zwischenzeit war der Schlüssel von der einen in die andere Tasche gewandert.
    Er befand sich nun in der des Geheimagenten.
    Lennet betrat die nächste Telefonzelle und rief Silvia Marais an.
    »Hallo! Silvia?«
    »Es tut mir leid, Lennet. Noch immer keine schöne Stimme in der Leitung.«
    »Mit der Zeit klingt auch das nicht mehr sehr komisch. Nun, paß auf. Um ein Uhr wird jemand anders dich anrufen.«
    »Ich hoffe, diesmal ist es ein Mann!«
    »Nein, ein anderes Mädchen. Sie wird dir sagen, daß sie Josephine heißt. Du antwortest ihr: ,Heute, 20 Uhr 30; Avenue Henri-Martin 18.' Verstanden?«
    »Verstanden!«
    Dann rief Lennet Professor Marais im Forschungszentrum für Raketen an.
    »Hier Lennet, Herr Professor.«
    »Lennet? Ich freue mich, von Ihnen zu hören. Ach! Da hätte ich wieder was für Sie.«
    Und damit gab ihm der Wissenschaftler eins seiner beliebten Rätsel auf, das aus Wortspielen bestand. Aber schließlich fragte er: »Wann werden wir nun La Tour du Becq den Streich spielen?«
    »Heute abend um 20 Uhr 30 in der Avenue Henri-Martin 18.
    Paßt es Ihnen?«
    »Ausgezeichnet. Ich bringe Bloch mit, der aus Reggane zurückgekehrt ist; es kommt noch Petitpied vom Satellitenprogramm, und ich habe auch General de Rougeroc gebeten, damit La Tour du Becq nicht als einziger schreit. Kennen Sie Rougeroc?«
    »Gott sei Dank nur dem Namen nach.«
    »Wissen sie, daß er von Raketen etwa ebensoviel versteht wie ich von der Theologie, aber er ist ein fröhlicher Knabe. Wir stecken alle unter einer Decke. Wir werden versuchen, La Tour weiszumachen, daß Rougeroc ein Fachmann ist.«
    »Wunderbar. Aber vor allem eins, Herr Professor, sollten Sie mich erkennen, dann tun Sie so, als hätten Sie mich noch niemals gesehen.«
    »Schon gut, schon gut.«
    Lennet hängte wieder ein. Nun war die Falle gestellt.

Seltsame Gäste
    Um drei Uhr rief Lennet Silvia wieder an.
    »Josephine hat angerufen.«
    »Gut, würdest du jetzt bitte dein Radio auf den Sender Luxemburg einstellen? Wenn du eine Nachricht hörst, die von Josephine stammt, schreibst du sie auf. Ich rufe dich wieder an.«
    Lennet ging nun zu Fuß in die Avenue Henri-Martin.
    Wie er es erwartet hatte, war kein Mensch in der Nummer 18.
    Ein solches Haus wurde nicht jeden Tag verlangt. Was den Schlüssel anbetraf, so würde die gelbe Jacke, falls sie seinen Verlust überhaupt bemerkte, glauben, sie habe ihn verloren. Es war also kaum damit zu rechnen, daß die Firma LUXUS UND BEHAGLICHKEIT im Laufe des Nachmittags dort aufkreuzen würde.
    Lennet spielte nun Dienstmädchen. Mit einem alten Staubwedel, den er in einer Abstellkammer fand, begann er abzustauben. Dann zog er die Schutzbezüge von den Sesseln.
    Nachdem er gelüftet hatte, verließ er kurz das Haus, um Kerzen zu kaufen, denn es gab keinen elektrischen Strom im ganzen Haus.
    Dann suchte er und fand auch den Schlüssel zum Kohlenkeller, der in seinem Plan eine wichtige Rolle spielte.
    Danach ging er noch einmal weg, um Silvia anzurufen. Kein Zweifel, dachte er, wenn jemand von der Spionageabwehr einen Gewinn hat, so ist es die Post.
    Es war 17 Uhr 20.
    »Lennet, für dich habe ich etwas Neues", verkündete Silvia.
    »Erstens, Radio Luxemburg hat uns mit Nachrichten über Josephines Mama versorgt, der es anscheinend sehr schlecht geht, zweitens, deine schöne Stimme hat mir endlich die Freude bereitet, sie hören zu dürfen. Sie hat mich eine Nachricht aufschreiben lassen, die für mich sehr unsinnig klingt und die ich dir so wiedergebe, wie sie ist: » Mademoiselle Schneider hat den Rolls-Royce gemietet und bezahlt. Der Fahrer wird seinen Fahrgast um 22 Uhr vor dem Guinet-Museum erwarten.«

    Betont lässig empfing Leutnant Lennet den hochnäsigen Fahrer des Superschlittens
    »Schon!« rief Lennet. »Aber im Grunde wundert mich das nicht. Ich rufe dich wieder an.«
    Nachdem er einige Augenblicke überlegt hatte, rief er den Autoverleih an.
    »Guten Abend, Monsieur", sagte er in einem so dienstlichen Tonfall wie möglich. »Hier spricht Agenor Chantilly, der Privatsekretär von Mademoiselle Schneider.«
    »Ja, Monsieur?«
    »Mademoiselle Schneider hat doch für heute abend einen Wagen bestellt?«
    »Stimmt, Monsieur.«
    »Sie wird ihn sehr viel früher brauchen. Könnten Sie uns Ihren Fahrer sofort schicken?«
    »Aber sicher, Monsieur. Zur gleichen Adresse?«
    »Nein, Avenue Henri-Martin 18.«
    »Ich schicke ihn, sobald er getankt
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