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0595 - Die Antimaterie-Gefahr

Titel: 0595 - Die Antimaterie-Gefahr
Autoren: Unbekannt
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Lufthülle, hinaus in den Raum, vorbei an einer wartenden Alarmeinheit, die langsam in einem stabilen Orbit schwebte.
    Dann wurden sämtliche Maschinen hochgefahren, die Partikeldüsen bliesen lange Fahnen leuchtender Gase aus, und beide Schiffe rasten mit Beschleunigungszahlen tief in den Rotwerten davon, in entgegengesetzte Richtungen.
     
    *
     
    Wir erreichten, knapp unterhalb der Lichtgeschwindigkeit fliegend und während der letzten Phase stark abbremsend, unsere Positionen. Dauernd gingen Funksprüche zwischen den beiden Schiffen hin und her.
    „Ziel mit sämtlichen Transformkanonen klar und einwandfrei erfaßt. Feuerbereit!" meldete sich die Zentrale der NEOMAV. Die Leitoffiziere saßen jetzt vor ihren Geräten, hielten die Finger über die Zündknöpfe und hatten den näherdriftenden Felsbrocken in ihren komplizierten stereoskopischen Zieleinrichtungen.
    „... feuerbereit!" kam es wie ein Echo aus den Lautsprechern.
    Beide Schiffe flogen mit ein Drittel Lichtgeschwindigkeit weiter und hatten ihre Ausweichmanöver bereits fest eingeplant. Nichts tat sich. Der Felsbrocken zeigte keinerlei Oberflächenbearbeitung, nichts, was darauf schließen ließ, daß wir vernichtet werden sollten.
    „Feuer frei auf Ostolli Acht. Jeweils zehn Schuß in schnellster Folge. Zeit minus fünf!" sagte ich.
    „Verstanden."
    Die Digitalzahlen wechselten.
    „5-4-3-2-1..."
    Als die letzte Ziffer verschwand, drückten die Offiziere auf die Knöpfe. Die Kanonen begannen zu feuern. Die Transformbomben verschwanden und wurden genau im Ziel materialisiert. In schnellster Folge erschütterten zehn Abschüsse die Schiffszelle. Sie schwang und dröhnte wie eine gewaltige Glocke. Unsere Augen hingen an den Schirmen.
    Noch während der letzten Erschütterung blähte sich vor uns ein gigantischer Feuerball auf.
    Die zweiundzwanzigste Sonne.
    Ihr Glanz überstrahlte minutenlang das Licht des Muttergestirns. Die riesige Glutzone, in der zwanzig schwerste Bomben nahezu gleichzeitig detoniert waren, hatte als Kern den Felsbrocken. Was immer dort einstmals bestanden hatte - jetzt war es zu Gas aufgelöst. Der Glutkern wuchs, umgab sich mit einer fahlen, flackernden Korona, dehnte sich aus und wurde schwächer und größer.
    „Angriff beendet!" sagte ich mit schwacher Stimme.
    Wir lebten noch.
     
    15.
     
    ZEIT: Freitag, 20. Juli 3444. Mittag zwölf Uhr nullfünf.
    ORT: Flottenhafen Terrania City.
    BERICHT: Major Hoc Calvaniyz.
    Wir warteten wieder einmal. Die Lieblingsbeschäftigung der Raumfahrer seit dem Start des ersten vernünftigen Raumschiffes. Die einzige bemerkenswerte Aktion, die den langweiligen Zustand unterbrach, war die Zerstörung des Asteroiden Ostolli Acht gewesen.
    Ein kurzes, aufregendes Leben, dachte ich. So lange unterwegs, erst seit kurzem im Sonnensystem, und schon mit zwanzig größtkalibrigen Transformbomben in glühendes Gas verwandelt. Daraufhin - nach der Vernichtung dieses gespenstischen Gegners - wurden Katastrophenalarm und Alarm aufgehoben. Nur die Containerstrecke von Olymp war noch nicht wieder in Gang gekommen.
    Ich saß allein da, hatte die Hacken meiner Stiefel auf die Terrania Post gelegt, die aufgeschlagen wiederum auf dem Steuerpult CMP-34/A lag. Auf einem Bildschirm flimmerte die Sendung, die eine Zusammenfassung der Ereignisse der letzten Tage brachte.
    Müde summte ein schwerer Recorder, der die Sendung mitschnitt.
    „Informationen sind wichtig, Hoc!" murmelte ich.
    Ich war der zweite Kurier. Meine Männer schliefen ausnahmslos. Ich kannte, was ihnen bevorstand. Es würde ein Flug mit umgekehrten Vorzeichen werden, aber er würde dem von Stallinger gleichen. Wir starteten im relativ ruhigen Raum, erreichten das turbulente Ziel - bei ihm war es umgekehrt gewesen. Er hatte Grund zum Feiern, mir blieb nur der Galgenhumor.
    Major Erkh Stallinger, den ich flüchtig kannte, war im Zielanflug auf Terra und das Solsystem. Noch war er nicht eingetroffen.
    Entweder trafen wir uns unterwegs, oder ich wartete hier, bis er landete.
    „Die Fachwissenschaftler sind der Meinung, daß...", sagte der Sprecher halblaut und drehte ein Modell in den Händen.
    Wie er es sagte, war schlecht. Was er sagte, ließ aufhorchen.
    Das Sonnensystem war jedenfalls knapp einer schrecklichen Gefahr entronnen.
    Zweifellos hatten die Frauen und Männer, die mit NATHANs Hilfe und mit der Unterstützung von einigen tausend Raumfahrern ihre Beobachtungen zusammengetragen und studiert hatten, hundertprozentig recht.
    Sie sagten, daß
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