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0592 - Die Wächter der Verfluchten

0592 - Die Wächter der Verfluchten

Titel: 0592 - Die Wächter der Verfluchten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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etwas, Herrschaften?«
    Varga brummte schon wieder, diesmal aber an seinen Kollegen Hermano Diaz gewandt. »Der spielt sich auf, als wäre er der jefe hier…«
    »Übrigens, Señor Tendyke«, sagte Balasco nun, »wir haben hier etwas entdeckt, was Sie sicher interessieren dürfte.«
    »Einen weiteren Moai?«
    »Nein. Ich bin mir nicht sicher, was es ist, aber es könnte eine Art Grab sein.«
    »Könnte? Sie sind Archäologin. Also wofür halten Sie es?«
    »Ich sagte doch schon, ich bin mir noch nicht sicher. Wir müssen uns erst richtig heranarbeiten. Und Sie haben uns doch gebeten, in dieser Gegend auf so etwas zu achten. Wollen Sie es sich ansehen?«
    Und ob er wollte.
    Zamorra, Nicole und Monica folgten ihm.
    Sonia Balasco führte sie zu der Ausgrabungsstelle. Eine Art schmaler ›Stichkanal‹ führte seitwärts davon ab.
    »Diaz ist darauf gestoßen«, sagte die Archäologin. »Er fand einen Steinsplitter, der aber weder ein Werkzeug der Frühbewohner sein kann noch sonstwie in diesen Teil der Landschaft paßt. Er grub weiter, fand einen weiteren Splitter und dann diese Steinkante.«
    Sie nahm einen kleinen Gegenstand auf, neben den jemand einen Zettel gelegt und diesen mit einem kleinen Stein beschwert hatte. Eine Zahl und eine kurze Fundbeschreibung in einer kaum leserlichen Handschrift war darauf gekritzelt worden.
    Tendyke nahm den Gegenstand vorsichtig entgegen.
    »Das könnte Schmelzfluß sein«, meinte er. »Was denkst du, Zamorra?«
    In der Tat sah dieser Steinsplitter nicht so aus, als wäre er unter mechanischem Druck abgesprengt worden, sondern eher, als sei eine gewaltige Hitzeentwicklung dafür verantwortlich gewesen…
    »Es scheint dasselbe Material zu sein, wie es in den Steinbrüchen zu finden ist und aus denen die Moais geschlagen wurden«, sagte Balasco. »Aber es ist definitiv kein Werkzeug.«
    Tendyke nickte. Er bückte sich zu der Steinkante, die aus dem Boden hervorragte. Auch sie wies diesen Schmelzfluß auf.
    »Es könnte eine Steinplatte sein, die eine Grabstätte abdeckt«, erläuterte die Archäologin.
    »Legen Sie's doch einfach weiter frei«, bat Tendyke. »Es ist sicher nicht das, wonach Sie hier suchen, aber ich werde dafür sorgen, daß Ihnen die dafür aufgewendete Zeit aus den Mitteln der Tendyke Industries bezahlt wird. Vielleicht…« Er verstummte.
    »Was wollten Sie sagen, Señor?«
    »Ach, nichts.« Tendyke winkte ab.
    »Sie, Señor Tendyke, suchen doch auch etwas ganz Bestimmtes auf der Isla de Pascua«, sagte Balasco. »Und Sie sehen aus, als hätten Sie selbst heute schon so etwas wie eine… hm, Ausgrabung hinter sich gebracht.«
    In der Tat waren sowohl Tendykes als auch Zamorras Kleidung völlig verdreckt, und Uschi Peters sah auch nicht viel anders aus.
    »Worum geht es? Wenn ich wüßte, was Sie suchen, könnte ich Ihnen vielleicht mehr sagen.«
    »Sie würden's mir doch nicht glauben«, brummte Tendyke. »Können Sie dieses Stück Stein also freilegen?«
    Die Archäologin winkte den pascu ensischen Helfern. Gleichmütig kamen sie wieder heran und griffen nach ihren Schaufeln und Hacken.
    Tendyke kletterte aus der Grube empor, und auch die anderen gesellten sich zu ihm.
    »Es könnte wirklich ein Grab sein«, sagte Uschi. »Wenn ich richtig aufgepaßt habe, gibt es auf dieser Insel solche Grabstätten hier und da. Irgendwelche uralten Adelsvertreter der damaligen Eingeborenen liegen darunter begraben. Es soll Unglück bringen, die Gräber zu öffnen, die Pascuenser werden wieder einen Zwergenaufstand veranstalten und von den Geistern der Ahnen reden.«
    »Sieht nicht so aus, sie packen nämlich kräftig mit an«, sagte Tendyke und wies auf die Männer in der Grube. Die schwangen die Werkzeuge, um die anscheinend angeschmolzene Steinplatte freizulegen.
    »Ich fürchte, ich weiß, was das hier ist«, sagte der Abenteurer leise.
    ***
    Vergangenheit:
    Als der Abend dämmerte, hatten es die Schiffbrüchigen immer noch nicht geschafft, die Holzkäfige zu öffnen. Es war, als sei das Material durch Magie gefirmt worden, und der Schiffskoch begann damit, durch entsprechende Äußerungen die anderen zu verunsichern.
    Robert van Dyke wußte, daß der gute Mann recht hatte, aber er wartete ab. Er wollte es auf eine andere Weise probieren, dafür mußte es dann aber dunkel sein.
    Er wollte vermeiden, daß die Eingeborenen sahen, was er tat. Erst wenn sie schliefen oder vielleicht das Dorf verließen, um eine weitere ihrer unheimlichen Zeremonien abzuhalten, wollte van Dyke
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