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059 - Monster aus der Retorte

059 - Monster aus der Retorte

Titel: 059 - Monster aus der Retorte
Autoren: A.F.Morland
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ich in einem anderen Wagen hinter Ihnen her. Wohin Sie sich auch begeben, ich werde hinter Ihnen sein!«
    »Sie sind sehr unvernünftig«, sagte ich.
    »Ich habe meinen Vater verloren, Mr. Ballard. Ja, dieser Verlust hat mir den Verstand geraubt, und ich kann ihn mir nur in der Wüste wiederholen.«
    Es fiel uns nicht leicht, zuzustimmen, aber Joan Fulton ließ uns wirklich keine Wahl. Wir mußten uns wohl oder übel damit abfinden, daß wir die Fahrt in die Wüste zu fünft antreten würden.
    Waffen und Munition stellte uns Lawrence Hartford zur Verfügung. Einen Hubschrauber schickte uns die CIA-Leitstelle Los Angeles. Es war nur ein kurzer Anruf nötig.
    Dann warteten wir.
    Es vergingen zwanzig Minuten, bis der Helikopter, ein Bell 222, im Schloßhof landete. Die Lycoming-Turbinen pfiffen schrill und verstummten, kurz nachdem die Maschine aufgesetzt hatte.
    Wir verließen das Schloß und begaben uns in den Schloßhof.
    Nachdem die Waffen verladen waren, stiegen wir ein.
    Die Turbinen begannen wieder zu pfeifen, und wenig später flogen wir mit 290 km/h nach Barstow, wo bereits ein Geländewagen auf uns wartete.
    ***
    Dr. Blackman beorderte zwei Männer ins Laboratorium. Sie mußten ihm zur Hand gehen und all die Handgriffe tun, die er lieber allein getan hätte, wenn er mehr Zeit gehabt hätte.
    Die Bienen waren bereits gewachsen. Dämpfe und pulverisierte Drogen kamen zum Einsatz. Blackman und seine Assistenten arbeiteten mit Hochdruck. Sie ließen sämtliche Sicherheitsmaßnahmen außer acht, denn dadurch gewannen sie wertvolle Minuten, die – addiert – bald Stunden ergeben würden.
    Vincent Blackman nahm keine Anrufe entgegen und verließ das Laboratorium nicht für einen Augenblick.
    Er hatte noch nie so verbissen gearbeitet, und er ärgerte sich über Professor Kulls Unvernunft, denn wer unter so extremen Bedingungen arbeiten muß, kann sehr leicht einen entscheidenden Fehler machen.
    Zum erstenmal war Vincent Blackman mit einer Kull-Entscheidung nicht einverstanden, aber wer wagte schon zu protestieren?
    Er hatte von Leuten gehört, die sich klüger gefühlt hatten als Professor Kull, die einen Befehl anders ausgeführt hatten, als er lautete.
    Diese Männer hatten ein schreckliches Ende genommen, und Blackman war nicht versessen darauf, ihnen zu folgen.
    Er gab wie immer sein Bestes, aber eine Garantie konnte er diesmal nicht geben. Er mußte die Bienen zu schnell hochpushen, und das konnte ins Auge gehen.
    ***
    Die Wüste…
    Steine, Sand, Hitze und trockene Kehlen!
    Gelbe, flirrende Trostlosigkeit um uns herum. Kakteen und Klapperschlangen. Ein gnadenlos blauer Himmel, und eine Sonne, die mit uns kein Erbarmen hatte.
    Mir rann der Schweiß in breiten Bächen über das Gesicht. Noel Bannister lenkte das Geländefahrzeug, ich saß neben ihm und hielt die Augen offen.
    Im Fond saßen Joan Fulton, Tab Pinsent und Lawrence Hartford – eine bunt zusammengewürfelte Miniaturarmee, deren Ziel es war, der Organisation des Schreckens den Wüstenboden unter den Füßen wegzuziehen.
    Wir wußten nicht, über welche Frühwarnsysteme der OdS-Stützpunkt verfügte. Tab Pinsent konnte uns diesbezüglich auch nicht helfen.
    »Hier muß der Teufel wohnen«, sagte Noel Bannister zu mir.
    »Spürst du, wie heiß es ist?«
    »Nun ja, ich brauche meinen Hals nicht mit einem Schal zu schützen«, gab ich zurück. »Das ist schon was wert.«
    »Und Pulswärmer brauchst du hier auch keine.«
    Über der welligen Wüste zitterte die Luft. Manchmal spiegelte sie sogar unwirklich. Noel versuchte sich mit Hilfe des Plans zu orientieren.
    Er sagte, wir müßten bald die Stelle erreichen, wo es David Jackson erwischte, und kurz darauf entdeckte ich in der Ferne einen Landrover, der wie ein verendetes Tier im Sand lag.
    Noel stoppte den Wagen und stieg aus. »Hier also«, murmelte er und richtete den Blick grimmig in die Ferne. »Ein Agent muß mit vielen Todesarten rechnen, aber daß ihm das Gift von tausend Bienen in den Körper gespritzt wird – nein, auf die Idee kommt keiner.«
    Ich trat neben meinen Freund.
    »Soll ich dir was sagen, Tony?«
    »Was?«
    »Ich habe noch nie einen Menschen so sehr gehaßt wie diesen Professor Kull. Er ist der Satan in Menschengestalt. Ein Scheusal. Ein Ungeheuer, schlimmer als seine verdammten Bienen. Ich habe noch keinen Menschen getötet, wenn ich dazu nicht gezwungen war, aber wenn ich jetzt Mortimer Kull vor meiner Kanone hätte, könnte ich für nichts garantieren. Man würde der Menschheit
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