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059 - Monster aus der Retorte

059 - Monster aus der Retorte

Titel: 059 - Monster aus der Retorte
Autoren: A.F.Morland
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Herzschlag.
    Und plötzlich schlug Lance Selbys Herz nicht mehr. Der Lichtpunkt zuckte nicht mehr hoch, sondern wanderte waagrecht über den Bildschirm, und es gab kein Piepsen mehr, sondern einen permanenten Pfeifton.
    Herzstillstand hieß das!
    Mr. Silver sah Cruv ernst an. »Es ist zu Ende!«
    Doch der Gnom drückte hastig auf den Alarmknopf. Ihm war klar, daß es keinen Sinn hatte. Selbst wenn es den Ärzten gelang, Lance Selbys altes Herz noch einmal zum Schlagen zu bringen, war nichts gewonnen.
    Dann würde Lance eben eine oder zwei Stunden später sterben.
    Sein Tod ließ sich nicht mehr vermeiden.
    Die Ärzte schoben einen Notfallwagen in das Krankenzimmer und setzten die Elektroden des Defibrillators auf Lance Selbys Brust.
    Sie versuchten das Herz mit Hilfe von Elektroschocks wieder zum Schlagen zu bringen. Cruv und Mr. Silver mußten das Krankenzimmer verlassen, und die Ärzte nahmen ihren aussichtslosen Kampf gegen den Tod auf, doch noch einmal ließ er sich nicht verdrängen.
    Diesmal behauptete er seinen Anspruch auf diesen Menschen.
    Nach fünfzehn Minuten stand fest, daß die Ärzte verloren hatten.
    Cruv und der Ex-Dämon wußten sofort, daß Lance Selbys langes Sterben zu Ende war. Die Gesichter der Ärzte verrieten alles, als sie erschöpft aus dem Krankenzimmer kamen.
    »Tut mir leid«, sagte der Chefarzt.
    »Sie haben getan, was Sie konnten«, erwiderte der Hüne mit den Silberhaaren. Er legte seine Pranke auf die Schulter des Gnoms. »Komm, Cruv, gehen wir nach Hause. Hier gibt es für uns nichts mehr zu tun.«
    Der Chefarzt blickte ihnen nach, als sie den leeren, nüchternen Flur entlanggingen.
    Sie betraten den Fahrstuhl, die Tür schloß sich, sie fuhren zum Erdgeschoß hinunter.
    Zwei Wesen, nicht von dieser Welt, trauerten um einen Menschen, der ihr Freund gewesen war…
    ***
    Ein gewaltiger Schlag riß mir das Gewehr aus den Händen, und ich vernahm ein unterdrücktes Knurren, als hätte ich es mit einem Bären zu tun.
    Undeutlich erkannte ich die Umrisse meines Gegners. Er war groß und breitschultrig – und er hatte Bärenkräfte.
    Aber er war nicht so schnell wie ich. Seine Fäuste trafen mich zweimal, und jedesmal war mir, als würde mir der Kerl Löcher in den Körper schlagen.
    Ich hielt ihn auf Distanz, sprang immer wieder blitzschnell in seine Reichweite, schlug zu und federte fast im selben Moment zurück, um von ihm nicht erwischt zu werden.
    Seine Linke sauste knapp an meinem Gesicht vorbei. Wenn sie mich getroffen hätte, wäre ich erledigt gewesen.
    Ich schnellte erneut vor und kam mit zwei Geraden ins Ziel. Da es so dunkel war, daß man kaum die Hand vor Augen sehen konnte, war bei diesem Kampf viel Glück dabei, denn ein präziser Treffer war nicht möglich.
    Ich ließ mich auf keinen wilden Schlagabtausch ein, denn dabei hätte ich den kürzeren gezogen. Der Mann verfügte über beachtliche Rohkräfte, die er jedoch in keine erkennbare Überlegenheit ummünzen konnte.
    Jetzt traf ich ihn mit der Handkante – irgendwo. Und besser, als ich gehofft hatte. Er fiel mit dem Rücken gegen das Haus, das hinter ihm stand, und grunzte.
    Seine Fäuste schwangen aus der Dunkelheit nicht mehr auf mich zu. Ich nützte die Chance zu einer weiteren Attacke und hörte, wie der Mann zu Boden plumpste.
    Bis er sich von diesem Niederschlag erholt hatte, wollte ich mir mein Gewehr wiedergeholt haben.
    Ich stieß mit dem Fuß gegen die Pumping Gun, bückte mich und hob die Waffe auf.
    Da griff der Kerl mich wieder an. Er hatte meine Treffer schneller verdaut, als ich gerechnet hatte.
    Ich zuckte hoch und drehte mich um. Das Gewehr schwang mit.
    Ich schoß nicht, sondern schlug mit dem dicken Lauf zu, und damit fällte ich den Mann zum zweitenmal.
    Schritte!
    Ich wandte mich ihnen zu.
    »Ich bin es, Tony!« zischte Noel Bannister. »Was ist los?«
    »Ich habe soeben einen Bären ausgeknockt«, gab ich keuchend zurück.
    Der CIA-Agent hatte eine Taschenlampe bei sich. Er schaltete sie ein, und der Lichtstrahl stach in ein großes, rundes Gesicht.
    Plötzlich fing Noel an zu lachen.
    »Was ist? Muß ich mir um deinen Geisteszustand Sorgen machen?« fragte ich verwirrt.
    »Du hast recht, Tony. Du hast tatsächlich einen Bären gefällt, und zwar einen russischen.«
    »Kennst du den Mann?« fragte ich überrascht.
    »Ja, das ist Boris Chruschtschenko vom russischen Geheimdienst KGB. Wer es schafft, ihn niederzuschlagen, muß verdammt gut sein.«
    »Ich hatte Glück«, schwächte ich ab.
    Der Russe
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