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059 - Homunkula, Luzifers Tochter

059 - Homunkula, Luzifers Tochter

Titel: 059 - Homunkula, Luzifers Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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in diesem Augenblick abwesend.
    „Schau dir
das an, Ed“, sagte er heiser. Sein Herzschlag beschleunigte sich.
    „Was?“
    „Im Wagen
neben uns“, sagte Morley leise.
    Edgar Brouk
pfiff leise durch die Zähne. Auch er sah jetzt die schwarzhaarige junge Frau am
Steuer des Bentley . „Einsame Klasse würde ich sagen.
So etwas sieht man nicht alle Tage.“
    Morley
nickte. Er vergaß auf seinen Kaugummi zu beißen. Die Schwarzhaarige im Bentley
wandte den Kopf. Die Blicke des Millionärssohnes und der Schönen trafen sich.
Morley war nicht in der Lage seine Empfindungen zu analysieren. Wie eine Welle
peitschte es durch sein Bewußtsein.
    Er sah die
glutvollen Augen und die verführerischen roten Lippen in dem weißen, makellosen
Gesicht, das jeden Maler inspirieren mußte.
    Weich und seidig
fiel das lange Haar auf die Schultern.
    Die junge
Frau sah Morley, und sie lächelte ihm zu. Aber was für ein Lächeln war das! Es
versprach alles ... Der Blick dieser Augen war direkt eine Einladung.
    Die Ampel
sprang auf Gelb, dann auf Grün.
    Der Bentley
zog zuerst an. Das Gesicht der Schönen verschwand. Morley erwachte wie aus
einem Traum. Der junge Fahrer gab Gas. Der Maserati machte einen Satz nach vorn
und Morley schaffte es gerade noch, dem Bentley zu folgen. Der Wagen, der
eigentlich aufschließen wollte, ruckte, weil der Fahrer auf die Bremsen treten
mußte, um Morley in die Lücke zu lassen.
    „Was ist denn
jetzt passiert?“ wunderte Brouk sich. Er verstand Morleys Reaktion nicht. „Es
war doch nicht nötig, daß du unbedingt hinter den Bentley kommst.“
    „Doch, es
war. Wir werden ihr nachfahren!“
    Ed Brouk
kniff die Augen zusammen. „Wir haben bereits eine halbe Stunde Verspätung mein
lieber Bill. Chappel geht die Wände hoch. Auch er muß seinen Terminplan
einhalten.“
    „Das ist mir
egal.“
    „Vorhin warst
du noch erpicht darauf, jede Minute herauszuschinden. Jetzt läßt du dich auf
eine Spielerei ein.“ „Vorhin habe ich diese Frau noch nicht gesehen, Ed!“
    „Hör auf zu
spinnen! Fahr zu Chappel!“
    „Ich denke
nicht dran, Ed. Ich setz dich ab. Erledige du die Angelegenheit für mich. Ich
komme später nach!“
    „Man könnte
glauben, das sei das erste weibliche Wesen, das dir nach Wochen oder Monaten
asketischer Enthaltsamkeit über den Weg läuft. Wenn du scharf auf eine bist,
dann ruf Peggy oder Brenda an, fahr nach London, und du hast an jedem Finger
zehn.“
    „Ich will
nicht an jedem Finger zehn haben, ich will die eine, verstehst du? Nur sie!
Etwas anderes interessiert mich im Moment nicht. - Du hast sie doch auch
gesehen, hat es dich nicht gepackt?“ „Sie ist faszinierend, zugegeben.“
    „Also! Wenn
ich sie jetzt aus den Augen verliere, ist sie ein für allemal weg.“
    „Wer sagt
dir, daß sie noch zu haben ist? Vielleicht ist sie längst eine treusorgende
Ehefrau.“
    „Auch das
hindert mich nicht. Ich will sie kennenlernen - und ich werde sie kennenlernen,
Ed!“
    Er folgte dem
Wagen, der quer durch Exeter fuhr. Der Bentley hielt sich Richtung Tiverton.
    „Jetzt mußt
du rechts abbiegen“, machte Ed Brouk seinen Freund aufmerksam. „Ein paar Meter
weiter steht schon Chappels Haus.“
    „Ich habe dir
gesagt, was ich will.“ Morley fuhr an den Randstein heran und bremste
blitzschnell. Zum Glück fuhr in diesem Augenblick kein Wagen hinter ihm. „Geh
zu Chappel und halte ihn auf! Ich komme nach, so schnell es geht.“
    Brouk
schüttelte den Kopf. Er verstand Morley nicht mehr. „Und was soll ich ihm
sagen?“ fragte er, während er halb nach außen ging und halb von Morley
geschoben wurde.
    „Du hast eine
blühende Phantasie. Laß dir was einfallen!“
    Schon gab der
junge Millionär Gas und ließ den verdutzten Brouk an der Straßenecke zurück.
    Zufrieden
lächelnd lehnte Bill Morley sich in seinen Sitz zurück. In angemessener
Entfernung fuhr er hinter dem silbergrauen Bentley her.
    Eine
seltsame, ungekannte Hochstimmung erfüllte Morley. Er stellte sich schon vor,
wie es sein würde, wenn er die Schöne ansprach. Etwas würde ihm schon
einfallen. Schließlich war er kein Kind trauriger Eltern.
    Kurz vor
Tiverton bog der Bentley nach links ab. Der Weg war unbefestigt. Doch die
hervorragende Federung des Maserati glich den Holperpfad aus.
    Links und
rechts standen Bäume. Der Nebel hatte sich gelichtet. Teilweise wurde ein Stück
des blauen Himmels über dem Moor sichtbar.
    Morley
lächelte noch immer. Er sah sich bereits am Ziel.
    Lange Zweige
ragten über den

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