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0583 - Drachen-Jäger

0583 - Drachen-Jäger

Titel: 0583 - Drachen-Jäger
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Freundschaft!«
    Trotzdem fand es Zamorra besser, das am Boden liegende Schwert erst mal in Sicherheit zu bringen.
    Als er zum Kaminzimmer zurückkehrte, saßen Sparks und Fooly bereits an der nächsten Partie.
    Keiner der beiden achtete darauf, daß sie jetzt Zuschauer hatten.
    »Kann mir einer verraten, wo und wann Fooly Schachspielen gelernt hat?« fragte Zamorra kopfschüttelnd.
    »Vielleicht ist er ein Naturtalent«, vermutete Nicole. »Learning by doing…«
    »Bei einem Gegner wie Chris? Der ist doch einer der besten Spieler überhaupt…«
    »Eben!«
    »Schachmatt!« triumphierte Fooly im gleichen Augenblick. »Und diesmal kannst du dich nicht herausreden!«
    »Hat dir schon mal einer gesagt, was du für ein widerwärtiger, hinterhältiger…«
    »Und du bist viel zu blond, um überhaupt mitreden zu können!«
    »Geflügelter Kaffeewärmer…«
    »Elender Luftverpester mit deinem scheußlichen Pfeifentabak! Wenn ich rauche, stinkt's wenigstens nicht!«
    »Ach ja?«
    »Ach ja!« Fooly stieß eine Flammenwolke aus, die das Schach-Buch erwischte und die aufgeschlagenen Seiten ankohlte.
    Zamorra wandte sich wortlos ab..
    »Wohin gehst du?« wollte Nicole wissen.
    »Ich hole das Schwert wieder her. Wenn Sparks es nicht tut, werde eben ich diesen verflixten Drachen erschlagen…«
    ***
    Später am Nachmittag untersuchten sie gemeinsam noch einmal das Höhlensystem - Zamorra, Nicole, Sparks und Fooly. Daß sich der Eingang hinter ihnen schließen und sie einsperren würde, befürchteten sie nicht mehr. Wenn es doch geschehen sollte, konnten sie sich mit den mitgenommenen Strahlwaffen, mit dem auch durch Stein schneidenden Schwert, das Fooly stolz bei sich trug, und mit Dhyarra-Magie jederzeit einen Weg ins Freie brennen oder schneiden.
    Diesmal benutzte Zamorra die Zeitschau des Amuletts und versuchte einen Blick in die Vergangenheit zu erhaschen. Aber vielleicht lagen die Geschehnisse der letzten Nacht schon zu lange zurück, oder das Amulett sprach einfach nicht auf den toten Drachen an.
    Jedenfalls zeigte es ihn weder fliegend noch tot liegend in der Höhle.
    Fooly aber beschwor ebenso wie Nicole, ihn hier gesehen zu haben. Und auch von der Höhlenöffnung, die jetzt verschwunden war, berichtete er.
    »Und wo ist der tote Drache nun?« fragte Zamorra skeptisch.
    Der blonde Geisterjäger hob die Hand. »Ich hätte da eine Idee.«
    »Sprich dich aus.«
    »Was ihr gesehen habt - was auch Monsieur Goadec gesehen haben will, und die anderen überlieferten Sichtungen - das war vielleicht der Geist des toten Drachen. Ein Gespenst!«
    »Aber ich hab's doch angefaßt!« protestierte Fooly.
    »Manche Geister erscheinen äußerst materiell«, erklärte Sparks. »Da gibt's zwei, drei spezielle, die ihr im Gespenster-Asyl in Pembroke Castle besuchen könnt. Bei denen glaubt kein Mensch, daß es sich wirklich um Geister handelt! Aber bei Tagesanbruch werden sie dann unsichtbar. Und vielleicht ist es bei Drachen ähnlich. Ja, ich bin sicher, dieser Drache muß ein Gespenst gewesen sein.«
    »Er ist gegangen«, sagte Fooly plötzlich.
    Die anderen sahen ihn überrascht an.
    »Er ist gegangen«, wiederholte der Jungdrache. »Für immer. Er wird nie wieder zurückkehren, er hat es mir im Traum mitgeteilt.«
    »Das bedeutet also, daß meine Mission überflüssig war«, überlegte Sparks. »Einen Drachen, der ein Gespenst ist, kann ich ja wohl nicht mehr erschlagen. Und irgendwie bin ich auch froh, daß er als Gespenst selbst das Weite gesucht hat. Pembroke Castle wäre sicher zu klein für ihn, und er würde da auch alles durcheinander bringen.«
    Zamorra und Nicole sahen sich an. Was Drachen und Durcheinander anging, hatte Sparks sicher recht -wenngleich Zamorra auch nicht einsehen wollte, warum's dem Earl of Pembroke besser ergehen sollte als ihm selbst…
    »Gehen wir«, schlug Sparks vor und stieß Fooly an. »Wir haben noch ein Entscheidungsspiel vor uns, und ich werde diesem grünhäutigen Ungeheuer die größte Niederlage seines Lebens beibringen!«
    »Du?« keifte Fooly sofort los. »Da müssen schon Menschen mit Gehirn kommen und kein regelwidriges Ersatzteillager!«
    »Ha!« konterte Sparks. »Ein wandelndes Feuerzeug kann da gar nicht mitreden…«
    »Immerhin war ich es, der vor hundert Jahren die olympische Flamme entzündet hat - und wo warst du damals?«
    »Vor hundert Jahren warst du noch nicht mal aus dem Ei gekrochen, du Angeber! Warum hat man dich damals nicht in die Pfanne gehauen und Spiegeldrachenei draus
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