Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0583 - Drachen-Jäger

0583 - Drachen-Jäger

Titel: 0583 - Drachen-Jäger
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
überlegte, ob er von Goadec und seiner Sichtung berichten sollte. Er entschied sich dafür.
    Die Reaktion seiner Frau bestärkte ihn in seinem Entschluß, von Goadecs Sichtung keinem weiteren Menschen mehr zu erzählen oder diese auch noch zu bestätigen. »Daß Goadec rosa Elefanten sieht, wenn er getankt hat, wissen wir doch alle. Warum soll's nicht auch mal ein Drache sein? Aber wieviel hast du letzte Nacht eigentlich getrunken?«
    »Keinen Tropfen! Keinen, der auch nur irgendwie Alkohol in sich barg!«
    Seine bessere Hälfte wollte ihm das nicht glauben. »Trink deinen Kaffee, steh auf und sieh zu, daß du die Bude da unten wieder auf Vordermann bringst! Ich fahre jetzt nämlich zum Großhandel und kaufe ein!«
    Mostache seufzte.
    War wohl nix mit dem Delegieren der Aufräum-Arbeiten.
    »Ich sollte den Beruf wechseln«, murmelte er. »Vielleicht in Richtung Diplom-Faulenzer. Dann mach' ich 'ne Schule auf und zeige jedem, der auch Faulenzer werden will, wie man's macht…«
    Er ließ sich in die Kissen zurücksinken, während Madame das Schlafgemach verließ.
    »Wie kann ein Mensch bloß so munter und tatendurstig sein?« seufzte er verständnislos. Vielleicht sollte er noch ein Viertelstündchen…
    Bloß wurde die Arbeit davon auch nicht schneller fertig.
    Ihm gönnte aber auch keiner was!
    ***
    Etwa um diese Zeit erwachten auch Zamorra und Nicole zu neuen Aktivitäten.
    Sparks schlief allerdings noch ebenso tief und fest wie Fooly, wovon sich der Parapsychologe und seine Lebensgefährtin vorsichtshalber überzeugten. Ebenso vorsichtshalber drehte Zamorra den Schlüssel von Foolys Zimmertür von außen zweimal herum und steckte ihn dann ein.
    »Glaubst du im Ernst, daß das Fooly daran hindern wird, sein Zimmer zu verlassen?« zweifelte Nicole.
    »Es wird immerhin Chris daran hindern, Foolys Zimmer zu betreten«, hoffte Zamorra. »So, wenn wir gefrühstückt haben und noch keiner der beiden aufgekreuzt ist, könntest du mir eigentlich die Höhle zeigen, in der du und Fooly den toten Drachen und die erloschene Sonne gefunden habt. Auf dem Rückweg können wir dann Chris' Vehikel zum Château heraufholen.«
    Eine Dreiviertelstunde später waren sie unterwegs. Sowohl Raffael als auch William waren angewiesen, Sparks, falls er zwischenzeitlich erwachte, notfalls auch mit Gewalt an einer Begegnung mit Fooly zu hindern. »Aber so, wie's aussieht, wird Chris so bald nicht aufwachen«, mutmaßte Zamorra. »Ich bin eben noch mal im Kaminzimmer gewesen. Gestern abend ist mir gar nicht aufgefallen, daß die Cognacflasche tatsächlich leer geworden ist, und ich habe nur drei Gläser davon getrunken…«
    »Hoffentlich hat er keine Alkoholvergiftung!«
    »Auf jeden Fall wird er mit dem entsprechenden Restalkohol im Blut kaum fähig sein, ein Schwert zu schwingen oder sonstwas bedrohliches zu tun«, hoffte Zamorra.
    Um auf die andere Loire-Seite zu gelangen, mußten sie bis Feurs fahren und dann drüben wieder ein Stück zurück. Da Nicole den Weg von gestern abend her noch gut in Erinnerung hatte, war es kein Problem, und Zamorra kannte einen kleinen Pfad, auf dem sie noch ein Stück höher und näher an den künstlich erweiterten Höhleneingang herankamen, so daß sich die folgende Kletterpartie ziemlich in Grenzen hielt.
    Sie stiegen durch die Öffnung.
    Nicole leuchtete die Höhle wieder mit dem Dhyarra-Kristall aus.
    Zamorra runzelte die Stirn. »Bist du sicher…«, begann er.
    »Absolut!« entfuhr es Nicole. »Aber - das ist doch unmöglich !«
    Eigentlich hätte hier, direkt vor ihr, der tote Drache liegen müssen…
    Aber er war weg!
    ***
    Sparks erwachte, und er war sofort putzmunter, wie eine Katze, die den gefüllten Futternapf wittert. Während des Frühstücks und nach der fünften Tasse Kaffee erinnerte er sich auch an das, was er im Halbschlaf Zamorra hatte sagen hören.
    »Wenn man Drache ist, vielleicht… und den knöpfe ich mir jetzt vor«
    Zamorra wußte also, daß Sparks ihn mit dem Schwert hinters Licht geführt hatte.
    Zugleich aber bedeuteten seine Worte auch, daß es tatsächlich einen Drachen im Château Montagne gab!
    Und da war noch etwas gewesen…
    Richtig. Der oder das, was die Tür eingerammt hatte und das Schwert stibitzt und herumgeröhrt hatte wie ein angeschossener Hirsch!
    Das sollte der Drache gewesen sein?
    War wohl eher die Karikatur eines Drachen.
    Und wo steckte das Biest jetzt?
    Von Raffael Bois, der die Frühstücksreste abräumte, erhielt er keine Auskunft darüber. Der Diener
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher