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0583 - Drachen-Jäger

0583 - Drachen-Jäger

Titel: 0583 - Drachen-Jäger
Autoren: Werner Kurt Giesa
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behauptete, Sparks müsse wohl einen Alptraum gehabt haben, so etwas komme schon mal vor, wenn man die erste Nacht in einem fremden Bett zubringe…
    »Dann ist die kleingeholzte Tür auch nur ein Alptraum?« erkundigte sich Sparks ironisch.
    »Für Professor Zamorra und die Versicherung bestimmt«, bemerkte Raffael trocken - und entschwand.
    Aber als Sparks nach dem Frühstück durch das Château schlich, hatte der Geisterjäger das Gefühl, nicht eine einzige Sekunde lang unbeobachtet zu sein. Obgleich er nirgendwo einen heimlichen Verfolger ausmachen konnte.
    Zamorra und Nicole waren außer Haus, aber Sparks wollte seinen Gastgeber zunächst wegen des Drachen zur Rede stellen, ehe er sich auf die Jagd nach dem Ungeheuer begab. Also beschloß er, sich anderweitig zu beschäftigen, bis Zamorra wieder zurück war.
    Er suchte das Kaminzimmer auf, um gegen sich selbst eine Partie Schach zu spielen und sich so geistig fit zu halten. Er war schon gespannt, wer gewinnen würde…
    Aber er erlebte eine Überraschung!
    ***
    Die Überraschung hätte kaum größer sein können.
    »Hier hat er gelegen!« erklärte Nicole bestimmt und deutete auf die Stelle am Boden. »Und… schau! Die Erde hier ist von einer anderen Struktur. Härter! Auch dunkler! Siehst du die Schattenkontur?« Sie kauerte am Boden und strich mit den Fingern darüber.
    Zamorra nickte. Die schwache Beleuchtung genügte, um den Schattenriß zu erkennen, der durch etwas entstanden war, das vielleicht mehr als tausend Jahre lang hier gelegen hatte.
    »Seltsam«, überlegte Nicole. »Gestern zerrte Fooly den toten Drachen in die Seitenlage, aber als ich später zurückkehrte, lag er wieder auf dem Bauch. Ich habe mir nichts mehr dabei gedacht, weil ich angenommen habe, daß er von allein wieder in seine ursprüngliche Lage zurückgefallen ist. Jetzt aber…«
    »Vielleicht hat jemand den Kadaver gestohlen.«
    »Kadaver? Leichnam!« protestierte Nicole. »Aber wer sollte so etwas tun? Fooly scheidet aus, Sparks ebenfalls, und niemand sonst wußte von dem toten Drachen. Hier stimmt was nicht, Chef.«
    »Weiter! Was ist mit dem Sonnendom und der Regenbogenasche?«
    Die Asche war noch vorhanden, aber wie schon am vergangenen Abend war von der explodierten Mini-Sonne nichts mehr zu finden.
    »Wenn die Blumen nicht schon vorher verwelkt gewesen wären, würde ich annehmen, jemand sei aus dem Drachenland herübergekommen und hätte den Leichnam geborgen«, überlegte Nicole.
    »Unwahrscheinlich…«
    Sie untersuchten noch die anderen Nebenhöhlen, die aber samt und sonders leer waren.
    Und noch mal glaubte Nicole, ihren Augen nicht trauen zu dürfen.
    »Chef, hier war gestern abend ein Durchgang nach draußen! Ich weiß es genau, jetzt aber ist dieser Ausgang geschlossen…«
    Zamorra tastete die Felswand ab und klopfte dagegen.
    »Hier hat nie ein Ausgang existiert«, behauptete er. »Hier war schon immer Fels! Schau ihn dir doch an! Alt, verwittert, teilweise von Moos überwachsen… Bist du sicher, daß du dich nicht getäuscht hast?«
    »So sicher, wie Fooly ein Jungdrache ist! Zamorra, ich bin doch nicht blind, und ich habe auch nicht unter Halluzinationen gelitten! Fooly hat sich sogar hier verabschiedet, um außen um den Berg herumzuflattern, damit er schon unten am Auto auf mich warten konnte, als ich auf dem normalen Weg aus der Höhle wieder zurückkam.«
    »Er wartete schon unten? Erklärt das die Kratzer auf der Motorhaube?« brummte Zamorra, er schüttelte mürrisch den Kopf. »Aber wie kann sich eine Öffnung in der Felswand so schließen, als habe es sie nie gegeben?«
    Plötzlich durchfuhr ihn ein Gedanke.
    »Und wenn jetzt die andere Öffnung, durch die wir hereingekommen sind, sich hinter uns ebenfalls geschlossen hat? Dann sitzen wir in diesem Höhlensystem fest!«
    »Wir sollten nachsehen.«
    »Ja. Los, komm!«
    Sie rannten zum Ausgang der Höhle.
    Der existierte noch, und helles Tageslicht fiel als Lichtbalken herein.
    Zamorra konnte sich nicht erinnern, jemals so schnell durch eine Öffnung geklettert zu sein wie diesmal. Nicole war schon vor ihm draußen. Dort sahen sie sich an, atmeten beide tief durch und rechneten damit, daß sich der Höhleneingang jeden Moment vor ihren Augen schloß.
    Nichts dergleichen geschah.
    »Trotzdem hält mich hier nichts mehr!« sagte Nicole.
    Sie ließen die Höhlen hinter sich zurück.
    Im Château warteten andere Probleme…
    ***
    Auch Fooly war inzwischen erwacht. Als er aber das Zimmer verlassen wollte, mußte
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