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0577 - Die Krakenfalle

0577 - Die Krakenfalle

Titel: 0577 - Die Krakenfalle
Autoren: Jason Dark
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Kara, die sich nicht mehr auf dieser seifigen Fläche halten konnte, verlor das Gleichgewicht.
    Sie stürzte in die Flut!
    Ein Schrei drang über ihre Lippen, denn eines war ihr klar. Im und unter Wasser war ihr der Krake überlegen…
    ***
    Das Meer schien aus unzähligen kalten Armen zu bestehen, die nur eines wollten. Kara hinein in die Tiefe zerren. Sie spürte die Kälte und den gleichzeitigen Druck, mit dem das Wasser das Unterteil ihres Kleides in die Höhe schwemmte, wo sich eine Luftblase hatte bilden können, die Kara trotz der Wirbel und Strudel an der Oberfläche hielt.
    Kara hatte vier Tentakel erwischen können. Wie viele noch frei lagen, konnte sie nicht sagen. Sie rechnete mit noch zwei weiteren Fangarmen, aber das war alles nicht klar. Sie mußte zusehen, daß sie auch im Wasser zurechtkam.
    Sie glaubte erst, daß es ein Strudel war, der ihre Beine hielt, bis sie den Druck spürte und feststellte, daß es ein Krakenarm war, der ihre Beine zusammenpreßte.
    Das konnte tödlich enden. Wenn noch ein weiterer Tentakel zugriff und den Arm erwischte, konnte sie die Waffe nicht mehr einsetzen, was tödliche Folgen haben konnte.
    Noch befand sich ihr Oberkörper über Wasser. Sie konnte auch den Waffenarm bewegen und erkannte, daß vor ihr das Wasser wieder mächtig aufschäumte.
    Der Krake stieß den Fangarm aus dem Wasser. Wie ein gewaltiger Rüssel schwebte er für einen Moment über Kara, und sie stieß das Schwert in die Höhe, bevor der Arm nach unten fallen konnte.
    Kara traf.
    Die Klinge kam auf der anderen Seite des Arms wieder zum Vorschein.
    In Sekundenschnelle faulte der Arm ab. Nur noch der war vorhanden, der Karas Beine umschlungen hielt.
    Auch ihn wollte sie vernichten.
    Aber dagegen hatte der schwarze Priester etwas. Plötzlich riß er Kara unter Wasser. So schnell, daß sie den Eindruck bekam, jemand hätte einen Vorhang vor ihr Gesicht gezogen. Auf einmal konnte sie nicht mehr sehen, obwohl sie die Augen aufgerissen hatte. Sie sah nur die graue, undurchdringliche Fläche, in der Schaum, Wasser und der Körper des Kraken miteinander verschwammen.
    In ihrem Kopf hämmerten fremde Gedanken. Es war das Böse aus Atlantis, das Besitz von ihr nehmen wollte.
    Die Vergangenheit holte sie in diesem Augenblick brutal ein. Man machte ihr klar, daß sie es nicht geschafft hatte, den schwarzen Priester zu töten und daß dieser an ihr grausame Rache nehmen wollte.
    Kara war verzweifelt. Ihren Arm konnte sie wegen des Widerstands im Wasser nur unvollkommen bewegen. Wenn sie zustieß, saß kaum Kraft dahinter, weil das Wasser bremste.
    Die Stimme verstummte. Sie riß dennoch die Augen so weit wie möglich auf.
    Eine rote, verschwommene Insel erschien in der grauen, kalten Flut – das Auge!
    »Verschlingen. Ich werde dich verschlingen!«
    Diese Gedanken hämmerten in ihrem Gehirn. Die Angst wuchs und gleichzeitig mit ihr der Wille zum Kampf. Zudem bekam sie keine Luft, doch Kara mußte atmen.
    Noch konnte sie ihren rechten Arm bewegen. In der rechten Hand hielt sie auch das Schwert.
    Sie kantete die Klinge und rammte sie nach vorn. Das Auge war groß genug, es mußte einfach zu treffen sein.
    Widerstand merkte Kara nicht, aber die kämpfende Frau hatte es erwischt.
    Plötzlich explodierte die Welt um sie herum. Das Wasser war nicht mehr grau oder grün, sondern knallrot, als wäre sie selbst in ein gewaltiges Feuer hineingeraten, das alles andere löschte. Der Druck an ihren Beinen war verschwunden. Kara konnte sich wieder bewegen und fand Grund unter den Füßen.
    Sie richtete sich auch auf, holte Luft, als eine Welle heranschwemmte, sie packte, überrollte und bis an den Strand zurückschwemmte, wo Kara sich mit einer Hand irgendwo festkrallen konnte. Die Welle lief ab. Die Sicht wurde klarer, und sie sah die rote schwankende Insel dicht unter der Wasserfläche sowie die Tentakelstücke, die von einem Strudel fortgerissen wurden und sich dabei auflösten.
    Auch das Auge verschwand.
    Es tauchte hinein in die Tiefe des Wassers, das mit seiner Finsternis alles andere überdeckte.
    Bei der nächsten Welle, die anlief, hatte sich Kara schon weiter zurückgezogen, so daß sie von ihr nicht voll getroffen wurde. Sie lachte plötzlich, denn ein Gefühl der Erlösung hatte sie überkommen.
    Kara wußte mit einemmal, daß sie den Kampf gegen den schwarzen Priester endgültig gewonnen, und den Krakenfluch gebrochen, auch wenn es mehr als 10.000 Jahre gedauert hatte.
    Das zu wissen, machte sie
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