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0577 - Die Krakenfalle

0577 - Die Krakenfalle

Titel: 0577 - Die Krakenfalle
Autoren: Jason Dark
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Egal, ob als Krake oder…
    Ihre Gedanken stockten, denn der Lärm vom Felsen her hatte sich verändert.
    Da fuhr kein Motorrad, es mußte ein Auto sein, das auf die Klippen zuraste.
    Kara stellte sich auf die Zehenspitzen. Sie konnte einigermaßen den Weg der Staubwolke verfolgen, die das Fahrzeug begleitete. Die Wolke näherte sich bereits dem Ende der Klippe, und Kara spürte, wie sich die Haut im Nacken zusammenzog.
    Das ging nicht gut, das konnte einfach nicht gutgehen. Da führte eine andere Macht Regie.
    Plötzlich sah sie den Wagen. Wie ein Gespenst erschien er für einen winzigen Moment am Rand der Klippen. Dort aber blieb er nicht, denn einen Lidschlag später raste er darüber hinweg.
    Selbst Kara erschrak. Sie krampfte ihre rechte Hand um den Schwertgriff und konnte den Blick von diesem schrecklichen Vorgang nicht lösen. Es sah für sie so aus, als wollte das Fahrzeug in die Unendlichkeit des Himmels hineinstoßen.
    Er jagte wie eine Rakete hervor, aber er besaß keinen festen Untergrund mehr.
    Der Volvo kippte weg.
    Noch war er nicht weit genug geflogen. Als er in die Tiefe stieß, zielte er mit seiner Schnauze genau auf den weit vorspringenden Felsen.
    Kara bekam die Szene mit, als hätte jemand eine Zeitlupe eingestellt.
    Die Motorhaube drückte sich unter der gewaltigen Stoßkraft zusammen wie eine Ziehharmonika. Sie hörte das Kreischen des Metalls, selbst das Platzen des Glases war zu vernehmen. Sie sah auch die Flammen, die entstanden, als der Volvo das Übergewicht bekam.
    Als Fackel jagte er in die Tiefe. Wenn Kara nicht alles täuschte, so bewegten sich in dem Fahrzeug noch Menschen. Die konnten dem Tod nicht mehr entwischen.
    Der Wagen schlug auf.
    Kara hörte den gewaltigen Krach, als er gegen die Felsen und gleichzeitig in die Fluten der Brandung rammte. Es war für sie ein furchtbares Geräusch, eine Melodie des Grauens und des Todes.
    Was noch von ihm zurückgeblieben war, das drückte die Aufprallwucht zusammen wie die Backen einer Schrottpresse.
    Die Reste brannten weiter – und explodierten.
    Kara hörte den Krach, das Feuer vervielfältigte sich. Der fettige Rauch schwamm über der Aufprallstelle wie ein böses Omen des Todes. Da konnte niemand mehr helfen.
    Eine Druckwelle breitete sich in alle Richtungen aus. Kara wurde von ihr nicht verschont. Feiner Sand prasselte gegen sie, und sie drehte sich um.
    Der Druck war nicht so stark, als daß er sie von den Beinen gerissen hätte, aber sie wußte auch, daß sie den Menschen im zerstörten Wagen nicht mehr helfen konnte.
    Sie ging hin.
    Der Rauch vermischte sich mit den aufgewirbelten Sandkörnern und dem Wind. Er stank erbärmlich und wirkte ätzend. Wasser spielte mit den Trümmern. Die Wellen holten die Teile in die Bucht hinein, bevor sie sie wieder gegen den Strand warfen.
    Kara sah auch einen Körper, nach dem das Wasser mit seinen langen Armen geleckt hatte. Bei ihm war es nicht einmal zu erkennen, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelte.
    Die Schöne aus dem Totenreich spürte das Zittern in den Knien.
    Sie merkte auch das Brennen in den Augen. Ihre Finger bewegten sich. Sie bildeten Fäuste, und Kara dachte an den verfluchten schwarzen Priester, der für diesen schlimmen Doppelmord die Verantwortung trug.
    Wo steckte er?
    Sosehr sich Kara auch umschaute, sie konnte ihn nicht sehen. Er hielt sich zurück.
    Sie ging nicht weiter auf das Autowrack zu, sondern wandte sich nach links, wo die Wellen anliefen. Nicht weit entfernt, aus dem Wasser und einigermaßen gut zu erreichen, ragte der Kopf eines bräunlichgrau schimmernden Felsens.
    Um ihn zu erreichen, mußte Kara über einige andere, flachere Felsen hinwegspringen.
    Das Gestein war glatt, Sie mußte sich vorsehen, wenn sie nicht ins Wasser fallen wollte.
    Ununterbrochen rollten die Wellen an, wischten auch über die Steine hinweg und umspülten ihre Füße manchmal hoch bis zu den Schienbeinen.
    Mit einem Sprung erreichte Kara einen besonders günstigen Felsen, der aussah wie eine kleine viereckige Plattform.
    Hier wollte sie auf ihn warten!
    Kara zog ihr Schwert. Eine innere Stimme hatte es ihr befohlen, und die innere Stimme sagte ihr auch, daß der schwarze Priester nicht mehr weit von ihr entfernt war.
    Sie mußte nur Geduld haben.
    Das hatte sie nicht. Was oben auf dem Felsen geschah, kümmerte sie nicht mehr, ihr Interesse galt einzig und allein dem schwarzen Priester, diesem verfluchten Monstrum.
    Wann endlich zeigte er sich? War er zu feige? Wollte er den
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