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0577 - Die Krakenfalle

0577 - Die Krakenfalle

Titel: 0577 - Die Krakenfalle
Autoren: Jason Dark
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das Gefühl, fliegen zu können. Irgend etwas war mit ihren Beinen. Abheben oder nicht?
    »Kann ich aussteigen?«
    »Nein.«
    »Aber ich habe so etwas noch nie gemacht!«
    »Ich schon öfter und lebe noch.« Er faßte sie an. »Du wirst sehen, Kleine, das ist ein irres Feeling. Erotik pur. Du schmilzt dahin, Mädchen. Das mußt du mir glauben.«
    »Woher weißt du das denn?«
    »Weil ich schon öfter Begleiterinnen hatte. Ich kenne Bräute, die reißen sich darum.«
    »Ach ja?«
    Er grinste scharf und verengte dabei die Augen. »Du mußt mir schon glauben. Viele würden dich beneiden, könnten sie dich hier neben mir stehen sehen.«
    »Ich habe keine Ahnung von euren Spielen. Jedenfalls empfinde ich Furcht. Außerdem darfst du den Kerl nicht vergessen, der im Bistro erschienen ist…«
    Dakota deutete in die Runde. »Siehst du ihn?«
    »Noch nicht. Nur haben wir ihn bei Cascadal auch nicht gesehen. Er war nur plötzlich da.«
    Marcel winkte, Zucci schrie und lenkte die beiden von einer Fortführung des Gesprächs ab.
    »Was ist denn?« brüllte Dakota.
    »Wir sind fertig.«
    »Dann los.« Er zog Doris einige Meter zurück und flüsterte: »Jetzt kannst du was erleben, das sage ich dir. Marcel ist besonders gut. Da hast du wirklich den Eindruck, als würde er über die Klippe weg und hinaus in das Meer fliegen. Irre, sage ich dir. Schade, daß ich dir die Spuren nicht zeigen kann. Er bremst immer im letzten Moment. Ich muß zugeben, daß er auf seinem Feuerstuhl der Star ist.«
    »Und was sagt Denise?«
    »Die findet es wahnsinnig.«
    Der Wind trug das Geräusch des aufheulenden Motors zu ihnen herüber. Ein Zeichen, daß Marcel starten wollte. Denise hockte hinter ihm. Beide sahen aus dieser Distanz ziemlich klein aus.
    »Oder wärst du lieber mit Marcel oder Zucci gefahren?« erkundigte er sich.
    »Auf keinen Fall.«
    »Ob du im Wagen sitzt oder auf dem Feuerstuhl, wenn du zu spät bremst und über die Klippe rast, hast du weder auf der Honda noch im Volvo eine Chance. Das mal vorweggenommen.«
    »Bitte!« flüsterte sie. »Hör auf damit!«
    »Wie du willst.«
    Zucci senkte den Arm. Ein Zeichen für Marcel, daß er starten konnte. Und wie er anfuhr. Durch das schnelle Tempo richtete sich die Honda auf dem Hinterrad auf. Für den Betrachter sah es aus, als wollte sie in den Himmel steigen. Die ersten Meter fuhr er auf einem Rad, bis er dafür sorgte, daß die Maschine wieder nach vorn kippte und mit beiden Rädern den Boden berührte.
    Staub wirbelte auf. Er verdichtete sich zu einer Wolke, die hinter der Honda herwallte. Der Motorenlärm dröhnte als gewaltiges Echo über die Ebene hinweg. Zucci und Viola traten unwillkürlich zur Seite, als die beiden ziemlich dicht an ihnen vorbeirasten und sie von der Wolke aus Staub überdeckt wurden.
    Doris hatte damit gerechnet, daß Marcel sein Tempo beibehalten würde. Das stimmte nicht. Er schaffte es tatsächlich, die Geschwindigkeit zu steigern.
    Sie schüttelte den Kopf und preßte beide Handflächen gegen ihre Wangen. »Das… das ist doch Wahnsinn!« schrie sie gegen den Lärm der Maschine an. »Der reinste …«
    Dakota lachte nur. »Ja, es ist Wahnsinn, aber wir haben ihn im Griff. Er ist kontrolliert.«
    »Nein, ich…«
    Es verschlug ihr die Sprache, denn die Honda raste wie eine Rakete heran.
    Marcel hatte sich weit nach vorne gebeugt. Geduckt hockte er auf dem Sattel, bot dem Wind so wenig Widerstand wie möglich. Die gleiche Haltung hatte auch Denise eingenommen. Beide Körper waren zu einer Einheit verschmolzen.
    Doris hätte schon längst abgebremst, aber der wahnsinnige Marcel raste noch immer auf den Klippenrand zu.
    »Bremsen!« brüllte sie. »Mein Gott, nun brems doch endlich! Du rast in den Tod, du…«
    Er und Denise waren da. Sie standen nicht weit von der Klippe weg, es waren nur mehr ein paar Meter.
    Dann zeigte der Fahrer sein Können. Urplötzlich verwandelte sich die Honda in einen Kreisel. Die Staubwolke steigerte sich, zog zur Klippe!
    Die Maschine schleuderte innerhalb der Wolke, wo sie zu einem Schatten geworden war. Seitlich rutschte sie noch auf den Klippenrand zu, ohne jedoch darüber hinwegzufliegen. Marcel hatte die Maschine sicher unter Kontrolle.
    Er stemmte sich auch mit dem Fuß ab. Es sah so aus, als wollte die Hacke Feuer fangen, als sie über den Boden schleifte. Dann stand die Honda in der entgegengesetzten Richtung. Marcel fuhr noch einige Meter weiter, bevor er sie abstellte und aufbockte. Nahezu lässig war Denise ebenfalls
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