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0577 - Die Krakenfalle

0577 - Die Krakenfalle

Titel: 0577 - Die Krakenfalle
Autoren: Jason Dark
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heiß wurde ihr, bevor sie die nächsten, schrecklichen Worte hörte.
    »Ihr werdet nicht mehr bremsen können…«
    ***
    Als wir die Bucht erreichten, legte Kara mir eine Hand auf den Arm.
    »Bitte, John, halt an!«
    »Wieso?«
    »Mach es.«
    Ich bremste so hart, daß die Reifen quietschten und auf der Straße Streifen hinterließen. Dicht am Rand kam der Leihwagen zum Stillstand.
    »Ich möchte nicht mit hoch, sondern hier in der Bucht warten. Wir müssen uns trennen.«
    »Hat das einen Grund?«
    »Ja, ich denke an den verdammten Kraken und daran, daß der schwarze Priester eine Doppelexistenz führt. Es kann sein, daß er als Krake aus dem Wasser erscheint oder in seiner schwarzen…«
    »Ja, ich habe verstanden.«
    »Du kennst den Weg?«
    Ich deutete schräg in die Höhe. »Keine Sorge, den finde ich schon. Ich brauche nur der Staubwolke nachzufahren.«
    »Hoffentlich schafft es der Wagen.«
    »Zur Not gehe ich auch zu Fuß.«
    »Gut.« Kara nickte. »Ich hoffe nur, daß ich ihm gegenübertreten kann. Es ist mein Problem. Damals war er der erste, da habe ich ihn nicht schaffen können. Heute muß ich es.«
    »Viel Glück!«
    Sie stieg aus, schlug die Tür zu. Ich gab wieder Gas und fand nach kurzer Zeit einen steilen Weg, der von der Straße abzweigte.
    Die Staubwolke war geblieben und zu einem guten Wegweiser für mich geworden.
    Der Weg ließ sich zu Beginn noch gut fahren. Später begannen die Schwierigkeiten. Nicht allein wegen der Steigung, mir machten auch die auf dem Pfad liegenden Steine zu schaffen. Wenn ich über die hinwegrollte, dann hämmerten sie oft genug gegen das Bodenblech.
    Bei den ersten Schlägen war ich zusammengezuckt, später hatte ich mich daran gewöhnt.
    Ich fuhr über Halden, der Wagen hatte schwer zu leiden, mit dem Verleiher würde ich bestimmt Ärger bekommen, doch was spielte das für eine Rolle? Mir ging es einzig und allein um den Erfolg. Ich wollte, ich mußte ihn haben.
    Das Lenkrad mußte ich hart festhalten, es wäre mir sonst aus den Händen geschlagen.
    Höher und höher fuhr ich. Über mir den Himmel und Wolken aus bräunlichem Staub.
    Ich blieb eisern, auch wenn die Strecken noch so gefährlich und steil wurden.
    Dann lag die letzte Kurve vor mir. Ich drehte das Lenkrad nach links, schleuderte mit der rechten Seite weg, blieb aber am Ball und fuhr eisern weiter.
    Nach der Kurve erschien der Hang.
    Es war überhaupt kein Weg zu erkennen. Die Pneus rutschten über die Halde. Ich mußte mit der Bremse und dem Gas regelrecht spielen und beides konzentriert einsetzen.
    Dann hatte ich es hinter mir. Der kleine Renault bockte förmlich auf das Plateau.
    Hier sah ich sie.
    Es mußte die Clique sein, von der Cascadal gesprochen hatte. Vier junge Leute, zwei Mädchen und zwei Männer standen sich gegenüber. Sie alle verfolgten den Weg eines Volvos, der genau auf das Ende der Ebene und damit auf die Klippen zuraste. – Von mir nahmen sie nicht einmal Notiz, als ich ausstieg. Fasziniert beobachteten sie den Weg des Volvos. Wer darin saß, erkannte ich nicht, weil der Wagen von einer sichthemmenden Staubwolke begleitet wurde.
    »Verdammt!« schrie die Kleine. »Jetzt muß er doch bremsen!«
    Nein, er bremste nicht.
    Der Volvo raste mit voller Geschwindigkeit auf die Felsklippe zu, als wollte er darüber hinweg in die Unendlichkeit des Himmels jagen…
    ***
    Für beide war es eine schreckliche und auch tödliche Botschaft. Doris hatte schneller reagiert als Dakota, der sich zu sehr mit der Fahrerei hatte beschäftigen müssen.
    Plötzlich zuckte er zusammen. Da war ihm bewußt geworden, was überhaupt geschehen war. Im Wagen hockte noch eine dritte Person. Ausgerechnet dieser Kerl aus dem Bistro, den Dakota für eine Figur aus einem SF-Film gehalten hatte.
    Er schaute nicht zurück und auch nicht in den Innenspiegel. Dafür reagierte er mit einem Fluch und anschließend mit einer Tat. Heftig drückte er das Bremspedal bis zum Anschlag.
    Keine Reaktion.
    Der Volvo fuhr mit unvermindert hohem Tempo weiter. Nach dieser Tatsache schoß Dakota das Blut in den Kopf. Er wurde knallrot, zitterte und schien jeden Augenblick zu platzen.
    Er versuchte es noch einmal, und wieder griff die Bremse nicht.
    Dakota hatte das Gefühl, ins Leere zu treten. Er flüsterte sinnlose Worte, vermischte sie mit Flüchen, während das Mädchen neben ihm gar nichts sagte und nur durch die Scheibe starrte.
    Doris war vor Angst gelähmt. Sie konnte sich nicht einmal bewegen, so schwer lastete dieser Druck auf
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