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0577 - Die Krakenfalle

0577 - Die Krakenfalle

Titel: 0577 - Die Krakenfalle
Autoren: Jason Dark
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Ich hätte nichts mehr retten können.
    Trotzdem wollte ich nach unten sehen, allerdings von einer anderen Stelle, einer seitlichen.
    Mit sehr müden Schritten ging ich meinen Weg. Ich kam mir zerschlagen und als Verlierer vor. In der Kehle spürte ich einen verdammt miesen Geschmack. Die Sohlen schleiften über den harten Boden und ließen kleine Staubwolken in die Höhe quellen.
    Ein Mädchen kam mir entgegen. Es schaute mich an, ohne mich zu sehen und hätte mich umgerannt. Die Perlen und der Schmuck klirrten, als sie zusammenstießen.
    Ich machte ihr Platz. Sie flüsterte ständig den Namen Dakota.
    Nach wenigen Metern hatte ich den Rand erreicht und blickte hinunter in die Bucht.
    Da lag das Wrack.
    Verbrannt, von einer dunklen Rauchwolke umgeben und von Wellen immer wieder ergriffen, die sich in die Trümmer regelrecht hineinwühlten. Den Sturz konnte kein Mensch überlebt haben.
    Ich sah auch Kara. Sehr klein, als wäre sie eine Figur. Im ersten Moment erschien es mir aus dieser Distanz, als würde sie mitten im Wasser stehen. Aber sie hatte ihren Platz auf einem relativ bequemen Felsen gefunden, wo sie auf irgend etwas zu warten schien.
    Ich winkte ihr zu, sie sah es nicht, denn sie konzentrierte sich auf das Wasser.
    Ich dachte an den Kraken und daran, daß auch ich ihn schon aus der Flut hatte steigen sehen. Hatte sich Kara bewußt dort hingestellt? Wartete sie auf die Krakenfalle?
    Selbst aus dieser Distanz war zu erkennen, daß sich die Farbe des Wassers um die Insel herum verändert hatte. Sie war heller geworden, schaumiger.
    Und dann sah ich den Arm.
    Von hier oben sah er ziemlich dünn aus. Doch ich wußte, welch eine mörderische Kraft in diesem Tentakel steckte.
    Kara konnte ich von dieser Stelle aus nicht helfen. Ich rannte los, warf mich in meinen Wagen und startete zu einer wahren Höllenfahrt hinab in die Bucht…
    ***
    »Jaaa…!« brüllte Kara so laut sie konnte. »Ja, auf dich habe ich gewartet, du verfluchtes Ungeheuer.«
    Ihre Augen glänzten plötzlich. Wie eingemalt stand der reine Kampfeswille in den Pupillen zu lesen. Sie wollte diesen gewaltigen Kraken vernichten, sie mußte es einfach tun, denn nur so konnte sie dem schwarzen Priester beikommen.
    Und der Krake wußte auch, was er zu tun hatte. Es sah beinahe schwerfällig aus, wie sich sein Arm drehte und in einem Halbbogen auf die dunkelhaarige Frau zuschwang.
    Darauf hatte Kara gewartet.
    Das Schwert mit der goldenen Klinge hatte sie längst angehoben.
    Sie war kampfbereit – und sie schlug zu.
    Abermals wischte ein goldener Streifen durch die Luft, der gleichzeitig mörderisch war, denn Kara gelang es mit einem Hieb, das Tentakel des Kraken zu teilen.
    Wie ein Stück Schlauch oder graue Wurst segelte es davon und wurde vom Meer verschluckt.
    Kara lachte gegen den Wind. Sie war jetzt von einem wilden Kampfeswillen erfüllt, der durch nichts gestoppt werden konnte, nur durch ihren Tod.
    Der Krake war wieder verschwunden, aber noch in der Nähe, denn sie entdeckte unter Wasser ein rotes Leuchten.
    Das war sein Auge, sein schwarzmagisches Leben. Sie mußte einfach darankommen. Es reichte nicht, wenn sie ihm die Fangarme abschlug, am wichtigsten war das Auge.
    Die nächsten Arme erschienen. Diesmal waren es drei auf einmal, und sie bewegten sich aus verschiedenen Richtungen auf die einsame Kämpferin zu.
    Kara blieb nur eine Chance. Wenn sie dagegen ankämpfen wollte, mußte sie sich auf ihrer kleinen Insel drehen und während dieser Bewegung immer zuschlagen.
    Das tat sie auch, aber der Krake war raffiniert. Er hatte es geschafft, einen seiner Fangarme unter den Felsen zu schieben und drückte jetzt dagegen.
    Das spürte die Frau, denn die Felsplatte fing an, sich schwankend zu bewegen. Es war nur eine Frage der Zeit, wann Kara in die schäumende Flut kippen würde.
    Sie schlug weiter und hörte das Klatschen, als sie die mächtigen Tentakel mit der goldenen Klinge erwischte. In ihr steckte ebenfalls eine mächtige Magie, die es schaffte, die Fangarme der Bestie zu zerstören.
    Die Schöne aus dem Totenreich schaute zu, wie die Stücke im Wasser verschwanden, doch sie wußte genau, daß sie damit noch keinen Sieg errungen hatte.
    Erst wenn der Körper sich zeigte…
    Noch blieb er verborgen. Sie sah nur das rote, verschwommene Auge, in der die mächtige Krakenmagie steckte, und sie mußte sich auf das Schaukeln des Steines konzentrieren, der noch weiter in die Höhe gedrückt wurde.
    Er kippte bereits nach rechts weg, war glatt, und
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