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0576 - Der ewige Feind

0576 - Der ewige Feind

Titel: 0576 - Der ewige Feind
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erwiderte Ffanellen.
    Und dann erzählte er Zamorra und den anderen etwas über Alan Boddhyr…
    ***
    Vergangenheit:
    Alans Körper war tot. Aber sein Geist lebte noch in dieser Welt. Er wurde gehalten vom Zusammenschluß der anderen Schamanen. Sie schwanden dahin, gaben ihre Existenz auf, damit ihr Führer noch eine Weile leben konnte.
    Er mußte noch leben!
    So lange, bis Noron am Ende war, um ihm dann noch einmal triumphierend ins Gesicht lachen zu können!
    Noron, dieser alte Narr!
    Es war nicht gut, daß ein Volk von einem so uralten Mann regiert wurde. Alans Vorgänger hatten einen Fehler begangen, indem sie Noron die Unsterblichkeit gewährten.
    Und Alan hatte einen Fehler begangen, daß er ihm die Unsterblichkeit nicht rechtzeitig wieder genommen hatte!
    Junge Uruqui durften nicht von einem Greis regiert werden. Je älter jemand wird, desto starrer wird sein Denken, das war Alans Erfahrung. Deshalb mußte Noron verschwinden, mußte seinen Thron räumen…
    Aber jedem war klar, daß der Stadtkönig das nicht freiwillig tun würde. Niemals!
    Und die Uruqui würden ihn von Generation zu Generation immer wieder zu ihrem König wählen. Er hatte den Nimbus des Geheimnisvollen. Er war unsterblich, er war ewig. Längst schon konnte sich niemand mehr vorstellen, daß es mal einen anderen König geben würde als Noron.
    Und er kam mit verrückten Ideen, die nur einem kranken Hirn entsprungen sein konnten. Dem Hirn eines vergreisten, senilen, starrköpfigen alten Mannes, der nicht mehr sah, was um ihn herum vorging, und der nur noch in seinen eigenen Träumen lebte.
    Das Volk das Lachen lehren?
    Lachen tötet die Furcht!
    Nur wer Furcht empfindet, empfindet auch Ehrfurcht. Und nur wer fürchtet, ist auch bereit, wie ein in die Enge getriebenes Tier schließlich zu kämpfen.
    Zu kämpfen, sich zu verteidigen gegen die Überfälle anderer Städte. Und nur wer bereit ist, seine eigene unwürdige Existenz aufzugeben, kämpft unter Einsatz aller Mittel und ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben. Kämpft um den Erhalt der Stadt, kämpft um die Familie - und um das Leben der Schamanen und des Königs.
    Das alles wollte Noron aufs Spiel setzen!
    Alan mußte das verhindern, deshalb hatte er versucht, Noron zu stürzen - auf seine Weise, legitimiert durch den Willen der Götter.
    Nun gut, die mochten vielleicht noch nichts davon wissen, aber sie würden Alans Tun schließlich gutheißen. Immer wieder hatte Noron versucht, die Weltordnung durcheinanderzubringen, sie durch seine krude Philosophie zu verbiegen und zu zerstören. Alan war es leid, immer wieder aufstehen zu müssen, um durch irgendwelche Tricks die Pläne des Königs zu durchkreuzen.
    Aber er hatte es nicht mal geschafft, Noron die Unsterblichkeit wieder zu nehmen!
    Was anfangs ein magisches Attribut gewesen war, hatte sich wohl im Laufe der zahllosen Sommer so mit dem Körper des Königs verbunden, daß er wirklich nicht mehr sterben konnte.
    Aber einmal mußte es doch ein Ende haben!
    Doch wieder war Alan gescheitert! Er hatte geahnt, daß Noron sich dem Gottesurteil nicht ehrlich stellen würde - es war ja auch völlig klar gewesen, daß es eine Manipulation der Schamanen sein mußte. Es sei denn, die Götter kümmerten sich wahrhaftig um diese kleine Streitigkeit - woran aber nicht nur Alan zweifelte.
    Alan hatte aber nicht im Traum damit gerechnet, daß Noron so endgültig zuschlagen würde. Er hatte an ein Wortgeplänkel gedacht, an Spitzfindigkeiten, an sonst einen Trick.
    Vielleicht sogar an Zauberei, denn immerhin war der König oft genug im Tempel. Das erforderte sein Amt. Der alte Noron hatte in fünf Generationen die Augen offen gehalten und eine Menge gelernt.
    Alan hatte deshalb eher mit einem magischen Angriff gerechnet, nicht mit einer so primitiven Vorgehensweise. Ein vergifteter Dolch aus einem Katapult -es war unglaublich, geradezu lächerlich.
    Und so war Alan nun tot. Er, nicht der Stadtkönig.
    Sein Plan ging dennoch auf.
    Er selbst würde es nicht mehr erleben. Und Norons Ende war blutiger, als er es geplant hatte. Denn der König hatte zu viele Anhänger, die treuer zu ihm standen als zu den Schamanen. Viele, die ein götterfürchtiges Leben für zu hart hielten und lieber den leichten Weg des Verderbens gingen.
    Sie traten gegen den Tempel an, es kam zu Kämpfen, und viele Uruqui starben. Krieger kämpften gegen Bürger und Bauern, und vor allem die Leibeigenen und Sklaven erhoben sich plötzlich wider ihr göttergewolltes Joch.
    Sie
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