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057 - Der Teufel führt Regie

057 - Der Teufel führt Regie

Titel: 057 - Der Teufel führt Regie
Autoren: A.F.Morland
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deshalb werde ich seinen Körper den Flammen überlassen. Sie sollen ihn fressen.«
    Genoffrio stand inmitten des wabernden, brausenden Flammenmeers.
    »Geh!« verlangte die Seele des Teufels noch einmal von ihm. »Geh - und töte!«
    Der Schauspieler sah, wie sich Atax aus dem Körper des Filmvorführers löste und sich zurückzog. Larry Bloom war plötzlich ohne Schutz.
    Sofort fielen die Flammen über ihn her, bissen sich in seine Kleidung, versengten sein Haar. Er brach brennend zusammen und würde bald nicht mehr zu erkennen sein.
    Pino Genoffrio hörte noch einmal die Stimme des Dämons: »Geh und töte!«
    Und er ging, der Mann, der den reißenden Wolf in sich trug. Er torkelte aus dem Feuer und hörte, wie jemand rief: »Seht, da ist Pino!«
    Der Schauspieler wankte auf die Menschen zu. In seinem Innern brodelte die Mordlust, die er noch verbarg.
    »Pino ist kein Monster mehr!« hörte er jemand sagen.
    »Hilfe!« röchelte er und streckte seine Arme flehend aus. »Hilfe!«
    »Wie kann einer durchs Feuer gehen, ohne zu verbrennen?« fragte ein Mann.
    »Da stimmt doch irgend etwas nicht!«
    »Hilfe!« gurgelte Pino Genoffrio. Er stolperte weiter, doch niemand wagte sich seiner anzunehmen. »Larry Bloom hat mich gerettet… Ich wäre verloren gewesen, aber Bloom fand einen Weg durch das Feuer… Er selbst schaffte es nicht mehr… Er fiel den Flammen zum Opfer… Er gab sein Leben, um meines zu retten…«
    Immer abgehackter sprach Genoffrio, und als er verstummte, brach er zusammen. Er wälzte und wand sich auf dem Boden.
    »Man kann ihn doch nicht einfach liegenlassen!« sagte jemand.
    Genoffrio hörte, wie sich ihm jemand näherte.
    »Zurück!« schrie Wayne Morris, der Produktionschef. »Kommt ihm nicht nahe!«
    »Aber der Mann braucht Hilfe, Mr. Morris!«
    »Habt ihr vergessen, was er getan hat?«
    Die Männer blieben stehen. Genoffrio drehte den Kopf und schielte nach ihnen, ohne daß es ihnen auffiel.
    Sie befanden sich in Reichweite. Wenn er sich verwandelte, genügte ein Sprung, und das nächste Opfer war ihm sicher.
    Er sträubte sich nicht länger gegen die Metamorphose, und als tödlicher Werwolf schnellte er hoch.
    ***
    Wir erreichten die RBC-Studios. Der nächtliche Himmel leuchtete rot. Die Flammen schlugen schon überall aus dem Aufnahmeatelier.
    Die Feuerwehrlöschtrupps konnten nur noch ein Übergreifen auf andere Gebäude verhindern. Wir fuhren über harte Wasserschläuche. Weiße Wasserfontänen schossen aus allen Richtungen in die Flammen.
    Ich gab Lieutenant Holmes mit der Lichthupe ein Zeichen. Er verstand, fuhr zur Seite und nahm Gas weg. Ich überholte den Polizeiwagen und drückte das Gaspedal voll durch.
    Die plötzliche Beschleunigung drückte uns in die Polster. Mit auf geblendeten Scheinwerfern raste ich auf eine Gruppe von Menschen zu.
    Sie kümmerten sich nicht um den Brand. Sie starrten alle in panischer Furcht den Werwolf an, den die Lichtkegel unseres Wagens ebenfalls erfaßten.
    Genoffrio wollte sich ein Opfer holen, doch bevor er sich auf einen der verdatterten Männer stürzen konnte, waren wir heran.
    Haarscharf fegten wir an den Leuten vorbei. Ich hatte den Dodge sicher unter Kontrolle, nahm den Fuß vom Gaspedal, war bremsbereit.
    Die Schnauze des Wagens schnitt auf das Monster zu. Der Werwolf erkannte die Gefahr zu spät, wollte noch zurückspringen, doch wir erwischten ihn, bevor er sich abstoßen konnte.
    Die Chromstoßstange hieb gegen seine Beine. Ich sah ihn auf die Motorhaube knallen, und dann flog er über das Autodach.
    Jetzt bremste ich, schnell und abgesetzt. Mr. Silver und ich sprangen aus dem Wagen. Der Werwolf lag auf dem grauen Asphalt, aber er blieb nicht liegen. Als wir den Dodge verließen, federte die Bestie hoch und ergriff die Flucht.
    Er beschrieb humpelnd einen Bogen. Menschen befanden sich zwischen uns und der Bestie, schützten sie, ohne es zu wollen.
    Das Scheusal lief auf ein flaches Gebäude zu; die Kantine. Hier aßen Schauspieler und Komparsen während der Dreharbeiten.
    Um diese Zeit war das Gebäude geschlossen. Mitternacht war vorbei. Es ging auf ein Uhr zu. Die geschlossene Tür war für das Monster kein Hindernis.
    Mit einem einzigen Prankenhieb zertrümmerte der Werwolf das Glas, und Augenblicke später war er drinnen. Wir konnten ihn nicht mehr sehen, aber wir hörten, wie er drinnen wütete.
    Sekunden später erreichten Mr. Silver und ich die Tür…
    ***
    Metal war erst vor zehn Minuten zurückgekehrt. Er war unzufrieden. Im
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