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057 - Der Teufel führt Regie

057 - Der Teufel führt Regie

Titel: 057 - Der Teufel führt Regie
Autoren: A.F.Morland
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Rundgang.
    Spiegelglatt war das Wasser. Jason Lewis blieb stehen. Der Revolver steckte wieder in der Holster.
    Lewis schüttelte den Kopf. Ein Schwimmbad in einem Bürohaus! Man konnte es auch ein bißchen übertreiben. Die Leute waren hier, um zu arbeiten. Wenn sie schwimmen wollten, sollten sie es anderswo tun.
    Der Nachtwächter ging weiter. Merkwürdig, noch nie hatte er das Gefühl gehabt, auf seinem Rundgang belauert, beobachtet zu werden.
    Heute ließ es ihn nicht los. Ob das mit der ächzenden Tür zusammenhing? Er warf einen unruhigen Blick über die Schulter.
    Niemand war zu sehen, aber dieses lästige Gefühl blieb. Es würde sich wohl erst abschütteln lassen, wenn er sich wieder in seinem Dienstzimmer befand.
    Der Nachtwächter ging am Schwimmbeckenrand entlang. Plötzlich alarmierte ihn ein Geräusch. Verdammt, da war ja doch jemand.
    Blitzartig drehte sich Jason Lewis um, und im nächsten Moment übersprang sein Herz einen Schlag.
    Was er sah, ließ ihn an seinem Verstand zweifeln. Da stand eine Frau! Sie hatte eine Traumfigur, aber ihr Gesicht fehlte! Der ganze Kopf war skelettiert!
    Der Nachtwächter wollte den Revolver ziehen, aber das verhinderte Jane Willoby, indem sie ihm mit vorgestreckten Händen einen Stoß gab.
    Er riß die Arme hoch, stieß einen erschrockenen Schrei aus und klatschte rücklings ins Wasser. Tief tauchte er ein, und als er wieder an die Oberfläche kam, sprang der Totenkopf-Zombie hinterher.
    Jane Willoby packte ihn an der Kehle und drückte ihn unter Wasser. Sie ging mit ihm unter, aber das machte ihr nichts aus.
    Als Zombie konnte sie unter Wasser bleiben, so lange sie wollte. Sie brauchte keine Luft zum Leben. Sie lebte durch die Kraft der Hölle. Jene Gesetze, unter denen menschliches Leben möglich war, hatten für sie ihre Gültigkeit verloren.
    Jason Lewis schlug verzweifelt um sich.
    Er wehrte sich kraftvoll, aber Jane Willoby war stärker als er. Es gelang ihm nicht, sich von ihrem Griff zu befreien.
    Lewis drehte und wand sich. Er hatte den Tod vor Augen und war nicht imstande, ihn zu verhindern.
    Ein letztes Mal noch mobilisierte er seine Kraftreserven, doch auch damit erreichte er nichts gegen den starken Totenkopf-Zombie.
    Sein Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei, Luftblasen stiegen daraus zur Wasserfläche empor. Die Kreuzfahrt, auf die er sich schon sehr gefreut hatte, würde nun ohne ihn stattfinden.
    ***
    Mein Gefühl trog mich nicht. Es kam Schlag auf Schlag. Kaum hatte ich Hank Parrish mit einer geweihten Silberkugel von der schrecklichen Wolfsseuche erlöst, da gab es schon wieder Wolfsalarm.
    Der Notruf erreichte Captain Brewster, und dieser informierte Mr. Silver und mich.
    »Verdammt, Tony«, knurrte der Ex-Dämon, »diesmal läßt Atax die Wölfe aber gehörig tanzen!«
    Pino Genoffrio war ebenfalls zur Bestie geworden, erfuhren wir, und Mr. Silver konnte sich vorstellen, wie Atax das angestellt hatte.
    »Er ließ seine Höllenkraft nicht nur auf den Film einwirken, sondern stellte zwischen dem Schauspieler auf der Leinwand und dem echten Pino Genoffrio eine schwarzmagische Verbindung her. So griff die Seuche auf den Filmstar über.«
    Al Brewster stand neben uns. Er hörte, was der Hüne sagte, schüttelte aber nur kommentarlos den Kopf.
    Es würde wohl bald nichts mehr geben, was er nicht glaubte.
    Diesmal hatte das Grauen in den RBC-Studios zugeschlagen, kurz nach den Dreharbeiten zu einem neuen Film. Ich kannte den Weg dorthin nicht, deshalb bat ich Captain Brewster und Lieutenant Holmes, sie möchten vor uns herfahren.
    Mit Rotlicht und Sirene würden wir unser Ziel außerdem schneller erreichen.
    Wir stürmten aus dem Krankenhaus.
    »Wenn diese Aufregungen zu Ende sind, brauche ich mindestens 48 Stunden Urlaub«, stöhnte Al Brewster.
    »Ich auch«, sagte Lieutenant Holmes.
    »Du nicht, du mußt mich vertreten«, sagte der Captain und stieg in den Dienst-Chevy.
    ***
    Atax' schützende Magie reichte für Larry Bloom und Pino Genoffrio. Der Schauspieler, wieder in menschlicher Gestalt, ging mit dem Dämon durchs Feuer. Die prasselnden Flammen schlugen nach ihnen, vermochten ihnen jedoch nichts anzuhaben.
    Atax' Kraft stieß eine Tür auf. Die Flammen schossen nach draußen, als hätte es eine Explosion gegeben.
    Der Dämon blieb stehen. »Geh«, sagte er zu Genoffrio. »Geh weiter!«
    Pino Genoffrio sah ihn erstaunt an. »Kommst du nicht mit?«
    Atax schüttelte den Kopf. »Larry Blooms Aufgabe ist erfüllt. Ich brauche ihn nicht mehr,
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