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0078 - Thoras Opfergang

Titel: 0078 - Thoras Opfergang
Autoren: Unbekannt
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Thoras Opfergang
     
    Ihre Lebenserwartung ist gleich Null - doch ihre Mission läßt sie dem Schicksal trotzen...
     
    von Kurt Brand
     
    Trotz wiederholter Bemühungen ist es Perry Rhodan nicht gelungen, für Crest und Thora die Zelldusche des Planeten Wanderer zu erhalten. Entsprechende Experimente verliefen negativ, da das Physiotron auf die Körperimpulse der beiden Arkoniden nicht reagierte.
    Für Thora, Perry Rhodans Lebensgefährtin, ist allerdings seinerzeit durch den gefährlichen Einsatz von John Marshall und Laury Marten, der beiden auf der Ara-Welt Tolimon eingesetzten kosmischen Agenten, eine Ampulle des lebensverlängernden Serums aus den Geheimlabors der Galaktischen Mediziner besorgt worden.
    Der jetzt eingetretene Verfallsprozeß bei der einstmals so schönen und unnahbar stolzen Arkonidin läßt jedoch darauf schlie-ßen, daß die geraubte Arznei nicht die gewünschte Wirkung zeitigt. Jedenfalls scheint der Blutzellenzerfall, der zu einem rapiden Absinken der Lebenskräfte führt, sich nicht mehr abstoppen zu lassen - und in diesem Moment tritt THORA ihren OPFERGANG an...
     
     
     
    1.
     
    Doktor Villnoess, Chefarzt der hämatologischen Abteilung der Terra-Klinik in Port Venus, nahm den nächsten Untersuchungsbefund zur Hand. Dabei warf er dem dicken Stoß unbearbeiteter Schriftstücke zu seiner Rechten einen unzufriedenen Blick zu, zwang ihn doch diese belästigende Routinearbeit jeden Tag dazu, die Labors zu verlassen und am Schreibtisch Verwaltungsbeamter zu werden. Doktor Villnoess war mit seinen dreißig Jahren sehr früh Chefarzt der hämatologischen Abteilung der Terra-Klinik auf der Venus geworden, und viele Kollegen hatten ihm diese Berufung mißgönnt, aber Villnoess gehörte innerhalb des Solaren Imperiums zu den zehn besten Hämatologen und stand aufgrund seiner intensiven Forschungsarbeit in dem Ruf, bahnbrechende Entdeckungen auf dem Gebiet der Blutforschung gemacht zu haben, deren klinische Prüfungen zur Zeit im Gange waren.
    Routinemäßig entnahm er dem Befund nur das Wichtigste: Hyperplastische Systemerkrankung und Ls, Typ F Arkon. Irreparabel. Versuch 453 Ls/Ara gescheitert.
    Lebenserwartung: null. Das war der Kern des Befundes, und Villnoess wollte ihn schon abzeichnen, um ihn als erledigt nach links zu legen, als er zusammen schreckte. Typ F Arkon, dachte er, und dann ahnte er, wer der Patient war, dem in diesem Befund das Todesurteil ausgesprochen worden war: Thora, Rhodans Frau! Jetzt las Villnoess halblaut: „Ls, Typ F Arkon." Und nach einem tiefen Atemholen: „Versuch 453 Ls/Ara gescheitert!"
    Ls hieß Lymphosarkom-Krebsgeschwulst an einer Lymphdrüse; der Buchstabe F gab den Gefährlichkeitsgrad des Sarkoms an, aber das Wort Arkon dahinter erklärte nicht nur, daß der Patient Arkonide war, sondern, daß hier eine Geschwulst vorlag, die selbst den galaktischen Medizinern Rätsel aufgab und gegen die es noch kein Heilmittel gab.
    Doktor Villnoess fühlte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Er, der sich bis heute immer auf die Diagnosen seiner Kollegen verlassen hatte, begann jetzt in einer Art Panik, an ihrer Urteilsfähigkeit zu zweifeln.
    Hastig schaltete er die Sprechverbindung ein. „Ich bitte die Herren Gonder, Iltar und Vandenbourg sofort zu mir!"
    Als die drei Ärzte wenig später zusammen eintraten, hielt der Chefarzt immer noch den Befund über Thora in der Hand.
    Er bot seinen Kollegen nicht einmal Platz an. Er hielt es in seinem Schreibtischsessel selbst nicht aus. „Herr Iltar", begann er zurückhaltend, „ich beabsichtige keineswegs, Ihre Diagnose anzuzweifeln, aber ..."
    Er verstummte, schüttelte den Kopf und legte den Krankheitsbericht aus der Hand. Sein Blick wanderte fragend zwischen seinen drei Mitarbeitern hin und her. Jeder nickte; jeder verstand den Chef, aber sie konnten ihm auf seine stumme Frage auch keine Antwort geben. Und nun sprach Chefarzt Villnoess seine Frage aus: „Meine Herren, das kann ich doch nicht Perry Rhodan mitteilen! Wie haben Sie sich das nur vorgestellt?"
    Doktor Iltar, der für den schriftlichen Befund verantwortlich war, hatte jetzt zur Frage seines Chefarztes Stellung zu nehmen.
    „Chef, wir verstehen Sie. Wir möchten es auch nicht glauben, aber es ist Tatsache: Frau Thora ist Arkonidin, und die Geschwulst in der Lymphdrüse ist ein bösartiges Arkonsarkom vom Typ F. Das Karzinomlabor der Klinik in Terrania hat uns vor etwa zwei Stunden auf dem Funkwege bestätigt, daß die Granulozyten und Monozyten im Verhältnis
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