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0562 - Kurier nach Sol

Titel: 0562 - Kurier nach Sol
Autoren: Unbekannt
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plärren.
    „Major Ellsmere?"
    Das war der CheF. Ellsmere riß das Mikrophon an sich.
    „Ellsmere hier, Sir."
    „Haben Sie schon eine Lösung?"
    „Noch nicht, Sir."
    „Beeilen Sie sich ... sonst nützt es uns nichts mehr!"
    Der Empfänger klickte. Ellsmere ließ das Mikrophon baumeln.
    Er war erregt.
    „Wie macht man etwas unsichtbar?" fragte er den Sergeanten.
    Pollack hob die Schultern.
    „Weiß ich? Mit einem Laurinsmantel oder wie das heißt?"
    „Unsinn. Ich meine die alltägliche Methode. Man macht eine Stecknadel unsichtbar, indem man sie in einen Kasten mit Stecknadeln wirft. Mensch, Pollack!" Er sprang auf und hieb dem Sergeanten auf die Schulter. „Das wird eine Mordsidee!"
    Pollack schüttelte verwirrt den Kopf.
    „Gern geschehen", murmelte er.
    Ellsmere hatte das Mikrophon wieder zur Hand genommen.
    „Leutnant Hellingsworth!" rief er.
    Holli meldete sich sofort.
    „Wenn der Herr Major so aufgeregt ist, muß es etwas Aufregendes geben", tönte seine gelassene Stimme aus dem Empfänger.
    „Wo steckst du?"
    „Bei den Triebwerken."
    „Trifft sich ausgezeichnet. Ich brauche den Halbfeldgenerator, Ist er einsatzfähig?"
    „Voll!"
    „Ich brauche Projektoren. Habt ihr welche?"
    „Generatoren und Projektoren sind alles, was wir hier haben."
    „Gut. Hör zu...!"
    In aller Eile gab er ihm eine Reihe von Anweisungen.
    Hollingsworth bewies seine überdurchschnittliche Intelligenz dadurch, daß er nicht nur den Auftrag auf Anhieb verstand, sondern auch Ellsmeres Absicht erriet.
    „Ich glaube, du hast da eine patentierbare Idee, Herr Major", antwortete er mit erwachender Begeisterung. „Wird sofort gemacht. Ich rufe zurück, wenn wir alles installiert haben."
    Ellsmere wandte sich ohne Zögern an King Pollack.
    „Wie groß müßte ein nuklearer Sprengkopf sein, dessen Explosion die Schwarmflotte vier bis fünf Sekunden lang daran hindert, uns zu orten?"
    Pollack überlegte nicht lange.
    „Kommt darauf an, wo er hochgeht. Nicht mehr als einhundert Em, wenn er nicht weiter als einhunderttausend Kilometer vor uns explodiert."
    Ellsmere rief den Kommandostand an. Der CheF war am Apparat.
    „Bitte um Erlaubnis, einen Fusionssprengkopf mit einer Leistung von einhundert Megatonnen in der Nähe des Fahrzeugs explodieren zu lassen."
    „Wenn sie mir erklären, was Sie vorhaben, lasse ich mich wahrscheinlich überreden", sagte der Cheborparner.
    „Die SHANTANG muß für ein paar Sekunden von den Orterschirmen der Schwarmschiffe verschwinden.
    In der Zwischenzeit strahlt Leutnant Hollingsworth mit Hilfe des Halbfeldgenerators und einiger Projektoren einen Schwarm virtueller Massezentren ab. Wenn die Orterschirme des Gegners sich klären, wird er anstatt eines Fahrzeugs fünfzig sehen."
    „Verstehe. Wir haben siebzehn Feindeinheiten vor uns.
    Eine dreifache Übermacht würde sie vielleicht eine Zeitlang beeindrucken. Nur machen Sie nicht die Zahl fünfzig."
    „Warum nicht, Sir?"
    „Zu rund, zu auffällig. Nehmen Sie siebenundvierzig!"
    Auf King Pollacks breitflächigem Gesicht war der Ausdruck hilfloser Verwirrung immer größer geworden. Ellsmere bemerkte es.
    „Ich brauche dir nicht zu erklären, was ein virtuelles Massezentrum ist, wie?"
    Pollack schüttelte den Kopf.
    „Nein, Sir, das wäre hoffnungslos. Setzen Sie mir nur auseinander, was es tut."
    „Ein Halbfeld ist ein Zwitter, halb vierdimensional, halb fünf.
    Wir benutzen es zu Antriebszwecken für den Linearflug, aber es hat außerdem noch nützliche Nebeneigenschaften. Mit Hilfe eines Generators und eines Projektors kann man ein Halbfeld erzeugen und an eine bestimmte Stelle projizieren. Ein Peil des Energiegehaltes fließt ständig in das übergeordnete Kontinuum ab.
    Deswegen muß ständig neue Energie zugeführt werden, solange das Feld erhalten werden soll. Nach außen hin benimmt sich ein solches Feld wie ein Massepunkt. Es umgibt sich mit einem Schwerkraftfeld. Außerdem gibt es hyperenergetische Streustrahlung von sich, ebenso wie die Aggregate eines Raumschiffes. Die feindliche Ortung funktioniert wahrscheinlich auf derselben Basis wie unsere: Anmessung hyperenergetischer Streustrahlung. Dem Gegner bleibt nichts anderes übrig, als die abgestrahlten Halbfelder für weitere Raumschiffe zu halten."
    Pollack war weniger begriffsstutzig, als er aussah. Er nickte und erkundigte sich: „Und wozu die Bombe?"
    „Der Feind soll den Eindruck haben, daß hier etwas vorgeht.
    Wenn die fünfzig Punkte aus dem Nichts auftauchen, durchschaut er
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