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056 - Satans Mörderuhr

056 - Satans Mörderuhr

Titel: 056 - Satans Mörderuhr
Autoren: Larry Brent
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?« ,
fragte Amar Tatajapatai abermals.
    »Darüber sprechen wir gleich. Führen Sie mich bitte zu ihr .« Es hörte sich an, als hätte Tatajapatai einen
Callgirl-Ring aufgezogen und er würde die Dämchen hier in seinem
Privatapartment den Interessenten einzeln vorstellen. Das Wohnzimmer konnte mit
einem Palast konkurrieren. Kostbare Möbel, mehrere alte persische und
chinesische Läufer, eine Sitzgarnitur, die so groß war, dass sich darauf ein
Elefant ausstrecken konnte. In der Ecke neben einem schweren Vorhang aus echter
roter Thailandseide stand die Uhr. Sie unterschied sich in nichts von einer
normalen Standuhr. »Sie gestatten ?« , fragte der Russe
und gab dem Gastgeber zu verstehen, dass er die Uhr gern näher inspiziert
hätte.
    »Aber bitte, gern. Ich verstehe zwar nicht ...«
    »Ich werde Ihnen alles erklären. Gleich !« Iwan Kunaritschew griff in die schmale Mulde, um den Uhrenkasten zu öffnen. Im
gleichen Augenblick löste sich eine Gestalt in dem angrenzenden, hinter dem
Seidenvorhang liegenden Raum. Iwan Kunaritschew erstarrte in der Bewegung. Die
Schönheit der Frau faszinierte ihn. Schlank, eine Wespentaille, dichtes
schwarzes Haar, das die nackten Schultern liebkosten, und eine braune Haut
waren die Merkmale dieser rassigen Südamerikanerin. Der Russe riss die Augen
auf. »Oh, Sie haben Besuch? Es tut mir leid, wenn ich Ihr Zusammensein ...«
    »Sie haben nicht gestört .« Das sagte
nicht Tatajapatai, sondern die Puppe, die sich wie eine Raubkatze bewegte. Sie
öffnete den Mund und zeigte zwei Reihen blitzender Zähne. Das sollte ein
Lächeln sein. Iwan Kunaritschew kam es aber eher so vor, als sollte er von ihr
verspeist werden. »Na, das freut mich«, strahlte X-RAY-7. Er streckte seine
Rechte aus, um die Schönheitskönigin begrüßen zu können. Da sah er, dass sie
seine Geste nicht erwiderte. In ihrer Hand blinkte ein kleiner Damenrevolver.
Neun Millimeter, erkannte Kunaritschew mit Kennerblick. Sie musste eine gute
Schützin sein. »Hier handelt es sich offenbar um ein Missverständnis«, grinste
Kunaritschew.
    »Sie wollten die Uhr sehen? Nur die Uhr ?« ,
fragte die Schönheit und dehnte den Busen, dass der engsitzende Ausschnitt
spannte.
    »Nur die Uhr, ja.«
    »Interessant. Und was finden Sie so bemerkenswert daran ?« , fragte die Schwarzhaarige.
    »Das werde ich Ihnen gern persönlich zeigen, Madame. Wenn Sie
erlauben .«
    »Ich erlaube. Aber es wäre vielleicht besser, wenn Sie ein
bisschen deutlicher würden. Etwas anderes interessiert Sie wohl gar nicht ?«
    »Nein! Die Papiere, die Amar Tatajapatai angeblich an ein paar
Leute weitergereicht haben soll, sind uninteressant. Für mich wenigstens. Dafür
ist die Gegenseite zuständig. Wer ist schon scharf auf Papierchen - in Ihrer
Nähe, Madame? Da kommt man doch auf ganz andere Gedanken !«
    Kunaritschew grinste, als er die verdutzten Gesichter sah. Larry
Brent hätte an dieser Szene seinen Spaß gehabt. Sie war bühnenreif.
    »Er weiß nichts von den Papierchen - habt ihr das gehört, Jungens ?« Sie lachte theatralisch. »Chico - ich glaube es ist
besser, wenn du auf der Bildfläche erscheinst. Es gibt Arbeit für dich !«
    »Ah, Sie haben noch einen Mitspieler ?«
    Chico war eine Sonderausgabe von Mensch. Er kam hinter dem Vorhang
vor, der ihn die ganze Zeit über versteckt hielt. Auch Chico war Südamerikaner,
mit einem quadratischen Schädel auf den breiten Schultern. Er war so
muskelbepackt, dass er an einer Ausscheidung für Mister Universum ohne weiteres
hätte teilnehmen können. Chico fletschte sein Raubtiergebiss.
    »Soll ich ihn gleich auseinandernehmen, Maria ?«
    »Ah, Maria heißt das schöne Kind ?« ,
freute X-RAY-7 sich.
    »Lassen Sie den Quatsch«, fuhr sie ihn an.
    »Mein Pech. Ich hatte noch nie Glück bei Frauen. Irgendwas muss
ich falsch machen .« Mit diesen Worten wandte
Kunaritschew sich an den Thailänder. »Ich sehe, ich habe doch gestört. Machen
wir's kurz, Mister Tatajapatai! Ich schau mir die Uhr an, und dann mach ich 'ne
Fliege, damit Sie die Party hier ungestört fortsetzen können .«
    Tatajapatai lachte. »Sie müssen uns für ausgemachte Trottel
halten, nicht wahr ?«
    »Lass ihn, Amar«, sagte das Superweib. »Er soll seinen Spaß haben,
bevor ihn Chico in die Mangel nimmt. Gucken Sie sich das Ührchen an, mein
Lieber! Vielleicht finden Sie sogar ein Papierchen !« Kunaritschew nickte und löste den Deckel vom Uhrenkasten. Scheinbar
konzentrierte er sich ganz auf diese Arbeit. Aus den
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