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056 - Satans Mörderuhr

056 - Satans Mörderuhr

Titel: 056 - Satans Mörderuhr
Autoren: Larry Brent
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Auftauchen des Deutschen lenkte die Aufmerksamkeit
des Marquis in eine andere Richtung. X-RAY-3 erkannte seine Chance und
handelte. Ehe de Bergerac sich dazu entschloss, dem Neuankömmling
entgegenzutreten, sauste Larrys Rechte wie ein Dreschflegel durch die Luft. Er
traf mit voller Wut den Unterarm des Marquis.
    Der Degen wurde ihm aus der Hand gerissen, schleuderte durch die
Luft und blieb mit der Spitze federnd im Uhrenkasten der dritten Todesuhr
stecken, die in diesem Augenblick die dritte Stunde anzeigte. Die Wucht des
herabfallenden Beils war so heftig, dass der Degen in der Mitte
entzweigeschlagen wurde. Die vordere Hälfte blieb im Kasten liegen, die hintere
Hälfte mit dem Korb flog wie ein großer Metallsplitter durch die Luft und blieb
schließlich liegen. Larry nutzte die Sekunden der Überraschung und die
Kopflosigkeit des Marquis, der sich mit einem Male zwei Gegnern gegenübersah
und nicht wusste, welchen von beiden er als größere Gefahr einschätzen sollte.
    Die Vorarbeit machte sich jetzt bezahlt. Larry brauchte zehn
Sekunden, um die Fesseln über seine Hüften nach unten zu streifen. Dann beugte
er sich nach vorn und zerrte an den Knoten, welche die Fesseln um seine Füße
und ihn damit an dem Eisenpfahl gebunden hielten. Die Handlungsweise des
Deutschen kam ihm dabei sehr zustatten. Der Baron stürzte sich schreiend auf
den Marquis, der langsam zurückwich und eine unsichere Haltung annahm. Larry
riss die Fessel los und kam taumelnd auf die Beine. Ein leichter
Schwindelanfall ließ ihn torkeln. Die Strapaze der letzten halben Stunde war noch nicht vollständig überwunden. Der Marquis und der Baron waren
indessen in ein Handgemenge geraten.
    Von Berghofen schlug, trat, kratzte und biss. Er benahm sich wie
ein Tier. Aber in seiner Planlosigkeit war er dem Gegner unterlegen. Mit einem
gezielten Tritt schleuderte der Marquis den Deutschen zurück und warf sich wie
eine Raubkatze auf den Taumelnden, der auf dem Boden ausrutschte und den Halt
verlor. Schwer schlug Berghofen auf. Hinter der Streckbank lagen mehrere
Marter- und Folterinstrumente. Ehe man sich versah, hielt de Bergerac eine
lange Eisenstange in der Hand, die er von der Kurbel der Streckbank genommen
hatte.
    Der Irre fasste sie mit beiden Händen und schlug damit um sich,
als Larry Brent versuchte, sich dem Wütenden zu nähern.
    »Warum nehmt ihr diese Anstrengungen auf euch ?« ,
presste der Marquis zwischen den Zähnen hervor. »Keiner von euch wird lebend
diesen Raum verlassen, das garantiere ich !« Berghofen
schätzte seine eigenen Fähigkeiten zu hoch und die Gefahr zu gering ein. Er
rappelte sich auf, kam geduckt auf den Marquis zu und glaubte die hin und her
schwingende Stange unterlaufen zu können. De Bergerac war jedoch schneller. Die
Stange traf den Baron auf die Schultern und drückten ihn zu Boden.
    Ehe der Irre ein zweites Mal ausholen konnte, um seinem ersten
Gegner den Schädel zu zertrümmern, war X-RAY-3 zur Stelle. Die Stange schwang
sich ihm entgegen, und für einen Außenstehenden sah es so aus, als würde ihn
die Barriere zu Boden mähen. Doch Larry täuschte den Gegner. Er nutzte dessen
Eigendrehung aus, packte die Stange am äußersten Ende und zog den Marquis
herum. Mit vertauschten Rollen ging das Spiel plötzlich weiter. Die Zentrifugalkraft
schleuderte den Franzosen quer durch den Raum. De Bergerac drehte sich mehrmals
um seine eigene Achse, landete dann bäuchlings auf der Streckbank und rutschte
darüber hinweg.
    Mit den Händen zuerst kam er wieder auf dem Boden an, ließ sich abrollen
und stand sofort auf den Beinen. Er gab nicht auf. Verbissenheit, Zorn und Wut
kennzeichneten seinen Gesichtsausdruck. Er griff an die Wand hinter sich und
riss mit einem einzigen Ruck einen Morgenstern vom Haken. »Jetzt geht's dir an
den Kragen«, sagte de Bergerac heiser. Seine Augen glühten und Schweiß perlte
auf seiner Stirn, während er elastisch und geschickt um Larry zu kreisen
begann, dann den Morgenstern schwang und die schwere Eisenkugel mit den
Metallspitzen durch die Luft zog. Die Kugel knallte auf den Boden, dass die
Funken sprühten.
    Links, rechts, rechts, links - de Bergerac bewegte seinen Arm
rhythmisch wie ein Roboter und ließ den Morgenstern immer wieder auf dem Boden
vor sich aufprallen, während er Schritt für Schritt auf den Agenten zukam.
Larry bewegte sich nicht. Er wartete ab. »Ich mach Mus aus dir«, flüsterte de
Bergerac erregt. X-RAY-3 hatte in seinem Leben noch nie einen
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