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056 - Satans Mörderuhr

056 - Satans Mörderuhr

Titel: 056 - Satans Mörderuhr
Autoren: Larry Brent
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wilderen,
verzweifelteren Gesichtsausdruck gesehen. Dieser Mann vor ihm war krank! Er
wusste nicht mehr, was er tat. Er war ein Handlanger des Satans. Larry wartete
seine Gelegenheit ab. Sie kam schneller, als de Bergerac vermutete. Mit beiden
Händen streckte Larry die Eisenstange vor.
    Der Morgenstern wickelte sich mitsamt der Kette um das
Metallstück, und damit war die tödliche Wirkung auch dieser Waffe
neutralisiert. X-RAY-3 ließ seinem Gegner nicht mehr die Chance, noch mal in
seine Trickkiste zu greifen. Er zog den Morgenstern mitsamt seinem Meister nach
vorn, ließ die Stange einfach fallen, packte de Bergerac am Kragen und
schüttelte ihn ordentlich durch. Der Franzose schien an diesem Spiel wenig
Gefallen zu finden. Er zog das rechte Bein hoch und stemmte es Larry in die
Magengrube. Der Amerikaner krümmte sich. Der Zugriff Larrys lockerte sich ein
wenig, aber er ließ nicht los. Die Rechte Bergeracs kam in die Höhe. X-RAY-3
blockte ab. Er hatte es nicht mit einem schwächlichen Gegner zu tun.
    De Bergeracs Körperkräfte waren beachtlich. Doch Larry hatte den
längeren Atem. Mit einem Taekwondo-Griff zog er den Franzosen herum, schlang
dessen Arme auf den Rücken und wollte der Auseinandersetzung endlich ein Ende
bereiten. De Bergerac war damit nicht einverstanden. Er stemmte sich dagegen
und warf sich nach vorn. Larry geriet ein wenig aus dem Gleichgewicht und die Reaktion
seines Gegners hätte ernsthafte Folgen für ihn haben können, hätte er nicht
losgelassen.
    Vor ihm lag der Morgenstern, und er wäre in die Stahlspitzen
gefallen. Das Loslassen aber wirkte sich nachteilig für de Bergerac aus. Er
hatte zu viel Schwung. Was geschah, hätte in einer Komödie eine Lachsalve
hervorgerufen. Hier wurde es bitterer Ernst. De Bergerac krachte genau mit dem
Kopf gegen die Wand, noch ehe er die Arme vorreißen und sich abstützen konnte.
Wie vom Blitz getroffen, stürzte er zu Boden. Von unerwarteter Seite her drohte
Larry noch eine Gefahr. Der Baron hatte sich wieder aufgerappelt und die
Benommenheit von sich geschüttelt.
    Der Mann war blind vor Wut, wusste nicht mehr, was er tat, und
konnte Freund und Feind nicht mehr voneinander unterscheiden. Er stürzte sich
auf Larry. Seine Fingernägel krallten sich in das Hemd des Agenten. »Tut mir
leid«, sagte X-RAY-3 dumpf. »Aber bevor Sie endgültig den Verstand verlieren,
müssen wir etwas dagegen tun !« Larry blickte in die
verschwommenen, wässrigen Augen Berghofens.
    Der Mann tat ihm leid, aber er konnte ihm nichts ersparen. Mangels
einer Beruhigungsspritze musste ein altbewährtes, sicher wirkendes Mittel
herhalten. Larrys Faust traf genau den obligaten Punkt an Berghofens Kinn. Der
Baron verdrehte die Augen und sackte langsam in die Knie. Der Amerikaner fing
den Bewusstlosen auf und legte den völlig Entspannten vorsichtig auf die
Streckbank, um ihn nicht dem nackten, kalten Boden auszusetzen. Larry Brent
gönnte sich nur eine kleine Verschnaufpause. Dann näherte er sich langsam der
Todesuhr, unter deren Fallbeil er gelegen hatte, klaubte das Seil auf und ging
auf den Marquis zu.
    Er wollte sowohl de Bergerac als auch von Berghofen eine leichte
Fessel anlegen, um zu verhindern, dass sie unter Umständen in der Zeit, wo er
auf der Suche nach einem Ausgang war, um endlich mit Seurat in Verbindung zu
treten, auf Dummheiten kamen. Seurat musste dafür sorgen, dass diese beiden
Männer so schnell wie möglich in ärztliche Behandlung kamen. Larry überdachte
das Geschehen in seiner ganzen Breite. Die Ausführungen des angeblichen Marquis
und die des deutschen Barons hatten zu einer Abrundung des Bildes geführt.
    »Wenn man sich mit dem Adel einlässt, dann kann man so manche
Überraschung erleben«, murmelte Larry leise, während er sich um de Bergerac
kümmerte, der stöhnend zu sich kam, schwerfällig die Augen aufschlug und dann
mit einer matten Bewegung nach seinem schmerzenden und brummenden Schädel
griff. »Tut mir leid«, sagte X-RAY-3. »Es war Ihre eigene Schuld. Sie wollten
unbedingt mit dem Kopf durch die Wand .«
    Der Marquis sah ihn mit einem merkwürdigen Blick an. »Ich wollte
mit dem Kopf durch die Wand ?« Bergeracs Stimme klang
erstaunt, und Larry wunderte sich, dass die Stimme dieses Mannes, der ihm eben
noch nach dem Leben trachtete, mit einem Mal ganz anders klang. Vernünftig und
fest. Kein Ausdruck von Irrsinn. »Wo bin ich eigentlich hingeraten ?«
    »Sie sind im ehemaligen Versteck des Marquis de Bergerac«,
antwortete Larry
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