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0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

Titel: 0558 - Im Griff des Teufels-Kraken
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nicole zusammen die Universität besucht, später hatten sie sich für eine Weile aus den Augen verloren, um sich dann bei einem haarsträubenden Abenteuer am italienischen Gardasee wiederzusehen. [1]
    Seither kreuzten sich ihre Wege immer mal wieder, wenngleich zwischendurch manchmal Jahre vergingen.
    Aber in all der Zeit hatte Aoril nichts von ihrem Temperament und ihrem Hang nach wilden Verrücktheiten verloren - genauer gesagt, sie hatte nach einem depressiven Zwischenspiel nach Bjern Gryms Tod und ihrer zeitweisen Besessenheit von einem Dämon wieder zu sich selbst zurückgefunden.
    »Worum geht es eigentlich? Und wer oder was ist dieser Ricardo?« fragte Nicole nach der überschwenglichen Begrüßung.
    »Ein stinkreicher Mann, den ich deshalb auf der Stelle heiraten würde«, erklärte April, »wenn ich es mir nicht in den Kopf gesetzt hätte, ungebunden zu bleiben. Er hat wohl mal als junger Bursche eine Uranmine entdeckt, weiter oben in New South Wales, und hat den Riecher gehabt, sie im richtigen Moment an die richtigen Leute für richtiges Geld zu verkaufen, statt sich selbst bei der Ausbeutung kaputtzumachen. Das Geld hat er für sich arbeiten lassen. Ihr wißt ja, wie das ist. Ab einer bestimmten Summe aufwärts mußt du dich schon gewaltig anstrengen, um dein Vermögen wieder zu vernichten. Na ja, jetzt produziert er Männermagazine und Sexfilme, veranstaltet Schönheitskonkurrenzen - und sieht zu, daß die angenehmen Seiten des Lebens nicht an ihm Vorbeigehen. Der gute alte Hugh Hefner war gegen ihn ein Waisenknabe.«
    »So einer ist das«, schmunzelte Zamorra.
    April zuckte mit den Schultern.
    »Es gibt jede Menge Leute, denen absolut nicht gefallt, was er macht - das sind die, die seine Magazine heimlich lesen und den Kragen hochschlagen, damit sie nicht erkannt werden, wenn sie in seine Filme gehen. Deshalb, und weil er den Medienrummel nicht mag, riegelt er sich ziemlich hermetisch ab. Momentan wohne ich bei ihm in der Villa, und ich habe mit ihm geredet und ihn davon überzeugt, daß auch ihr dort Quartier findet, wenn ihr wollt. Ich kann's euch nur empfehlen.«
    »Na schön«, sagte Zamorra. »Dann laß uns irgendwo hier einen Kaffee trinken und schon mal ein wenig über diese seltsamen Geschehnisse plaudern. Danach fahren wir zu ihm.«
    April schüttelte den Kopf.
    »Wir fahren nicht, sondern ihr fliegt. Es sind gut 150 Kilometer bis zu seiner Villa, und eine solche Strecke sollte man sich hier per Straße nur antun, wenn es wirklich nicht anders geht. Ricardos Jet wartet schon auf euch, da bekommt ihr auch den Kaffee. Über den verschwundenen Segler und die eigenartigen Spuren am Strand reden wir später. Ich bin mit der Maschine hergekommen, aber ich fliege nicht mit zurück. Erstens will ich auf meinem Schiff und bei meiner Crew mal wieder nach dem Rechten sehen - der Mini-Kreuzer liegt in Hobsons Harbor am Princes Pier vor Anker -, und zweitens kann ich anschließend mit der ALPHA zurückfahren. Mein Skipper bringt gerade Ricardos rechter Hand die Feinheiten der Steuerung bei, danach kommt er hierher und nimmt mich auf.«
    »Du hast also wieder jemandem das Fell über die Ohren gezogen und ihm für sündhaft teures Geld ein Ruderboot de luxe verkauft?« grinste Nicole.
    »Ruderboot - pah!« entfuhr es April. »Aber ihr solltet jetzt aufs Flugfeld hinausgehen. Der Pilot wartet schon ungeduldig.«
    »Unser Gepäck…«, wandte Zamorra ein.
    »Übernehme ich und bring’s mit der ALPHA zur Villa.«
    »Aber ich hatte mir eigentlich noch einen Einkaufsbummel vorgestellt«, sagte Nicole. »Schließlich muß ich mich noch für die hiesigen Verhältnisse passend einkleiden! Wir könnten wie früher durch die Boutiquen strolchen, dies und das anprobieren und…«
    »Das holen wir später nach, vielleicht morgen oder übermorgen. Jetzt laßt den Piloten nicht warten. Ricardo hat die Maschine immer gern einsatzbereit in seiner Nähe. Ich kümmere mich hier um alles. Wir sehen uns dann später.«
    »Müssen wir nicht erst durch die Kontrollen?« fragte Zamorra.
    »Ihr seid Gäste von Ricardo«, lachte April. »Und der ist bekanntlich ein Pokerfreund des Gouverneurs. Nun macht schon, ich selbst habe auch nicht ewig Zeit, bevor ich mein Schiff inspiziere und mit der Crew plaudere…«
    ***
    Die Alptraumkreatur wurde schneller wieder hungrig als zuvor. Sie spürte, daß es Opfer in nächster Nähe gab. Genug, um sich wieder für zwei oder gar drei Tage zu sättigen.
    Aber sie wollte nicht zu unvorsichtig
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