Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

Titel: 0558 - Im Griff des Teufels-Kraken
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
geschleudert zu werden, war es zu weit vom Ufer entfernt. Inzwischen glaube ich wirklich an eine Sinnestäuschung, außerdem war die See ruhig. Gibt es denn Trümmerstücke?«
    »Überhaupt nicht«, erwiderte Felicitas. »Ich konnte keine sehen, und es war noch ziemlich hell, als ich unten war. Es kann kein Schiff gewesen sein. Oder es war so groß, daß… ach, ich weiß nicht. Ich glaube nicht wirklich an ein Schiff.«
    »Was kann es dann gewesen sein?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.«
    »Wir schauen uns das morgen mal an«, meinte April.
    ***
    Auch bei hellem Tageslicht betrachtet, blieben die Spuren ein Rätsel. Von einem Schiff, das groß genug war, sie hinterlassen zu haben, wußte bei der Küstenwache niemand etwas, dafür aber sprach man von einem Segler, der vorgestern ausgelaufen und sich seither nicht wieder gemeldet hatte. Er war auch nirgends gesichtet worden, statt dessen aber gaben daraufhin Ran Munro und Matt Gordon ihre Beobachtung eines »Fliegenden Holländers in Mini-Format« und dessen spurloses Verschwinden durch.
    Mit Ricardos Genehmigung kontrollierten Suchboote und Hubschrauber das in Frage kommende Gewässer, wurden jedoch nicht fündig.
    »Manchmal gibt es auf See seltsame Spiegelungen, man glaubt etwas zu sehen, was in Wirklichkeit nicht existiert«, suchte Captain Sheppard nach einer Erklärung. »Vielleicht war das so eine Spiegelung. Das Boot könnte in Wirklichkeit genausogut irgendwo an der tasmanischen Küste gewesen sein. Seltsam nur, daß die Beschreibung ziemlich gut auf den verschwundenen Segler paßt. Die SANTIANA gehört einem meiner… hm… entfernteren Bekannten und dessen Freunden. Nun, wir werden sehen. Wir suchen natürlich auch weiterhin nach dem Schiff.«
    Für die Spuren am Strand, die zu den Klippen führten, hatte allerdings auch er keine Erklärung. Aber eines schloß er mit Sicherheit aus: Daß es Spuren eines gestrandeten und irgendwie wieder freigekommenen Schiffes waren.
    »Unmöglich. Es gibt keine erkennbare Kiellinie. Vielleicht sind ein paar Außerirdische mit ’ner fliegenden Untertasse hier gelandet, oder der Klabautermann hat ein Fest gefeiert. In ein paar Tagen wird die Flut alles wieder eingeebnet haben.«
    Damit war für ihn diese Seite des Falles vorläufig erledigt.
    Aber April Hedgeson glaubte wieder etwas zu fühlen, wie schon einmal, bevor der Segler verschwand.
    Sie sprach nicht darüber, auch nicht mit Felicitas.
    Doch sie führte ein Telefonat nach Europa, nach Frankreich.
    Zum Château Montagne.
    Dort gab es jemanden, den diese merkwürdigen Vorfälle vielleicht mehr interessierten als die hiesige Küstenwache.
    ***
    Gestalt gewordener Wahnsinn kroch bei Einbruch der Dunkelheit aus seinem Versteck hervor und erhob sich in die Luft. Etwas, das aufgrund seiner Form und Masse nach menschlichem Ermessen niemals in der Lage sein konnte zu fliegen, sprach den Gesetzen der Physik und der Aerodynamik Hohn und glitt durch die Lüfte, auf der Suche nach neuer Beute.
    Es war wieder hungrig geworden.
    Erst sehr spät kehrte es wieder zurück; nur wenig gesättigt und voll eigenartiger Ungeduld.
    ***
    Am Mittag des folgenden Tages entdeckte Felicitas neue Verwüstungen. Da war April aber bereits in Melbourne, um die beiden Menschen, die sie angerufen und hergebeten hatte, zu begrüßen.
    ***
    Australiens scheidender Winter zeigte sich in diesen Tagen ungewöhnlich warm. Das mochte an den Kapriolen liegen, die das Wetter in diesen Jahren weltweit schlug und die dabei für sintflutartige Regenfälle in Trockenzeiten, Schneestürme im Hochsommer und feuersbrunstfördernde Hitzeperioden in Herbst, Frühjahr und selbst im Winter sorgten.
    Professor Zamorra, Parapsychologe und Dämonenjäger, hatte nichts dagegen, vom europäischen Hochsommer in einen durchaus sommerlichen Winter Südostaustraliens einzukehren. Victoria, kleinstes Bundesland des 5. Kontinents, empfing sie mit ein wenig mehr als sanften 25 Grad im Schatten. Entschieden zu warm für die Jahreszeit.
    Auf jeden Fall warm genug für April Hedgeson, sich mit einem superkurzen Sommerkleidchen zu begnügen, dessen Spaghettiträger ihr ständig von den Schultern zu rutschen drohten. Sie fing die Ankömmlinge noch vor der Zoll- und Paßkontrolle ab.
    »Ich bin froh, daß ihr so schnell kommen konntet«, erklärte sie und begrüßte Zamorra und Nicole Duval, seine Sekretärin, Mitstreiterin und Lebensgefährtin in Personalunion, mit Küssen und herzhaften Umarmungen. Sie hatte einmal mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher