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0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

Titel: 0558 - Im Griff des Teufels-Kraken
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Verdammt, wo ist die Nußschale geblieben?«
    Vor ihnen war das Segelboot innerhalb von Sekundenbruchteilen spurlos verschwunden!
    ***
    Drüben schwang die seltsam flache Yacht herum und nahm übergangslos Kurs auf die SANTIANA.
    Aber im gleichen Moment dröhnte und krachte der Segler ohrenbetäubend.
    Die SANTIANA schlug zur Seite.
    Art McClure wurde über Bord geschleudert.
    Aber noch ehe er ins Wasser klatschte, pflückte ihn etwas aus der Luft, schlang sich um ihn - und brach ihm das Genick!
    Etwas Unheimliches, Riesiges schlug an mehreren Stellen zugleich auf den Segler mit brachialer Urgewalt ein, zertrümmerte Holz und Metall.
    Sally Brent kreischte nur ein paar Sekunden lang. Ako Tagana wollte mit einem Sprung ins Wasser flüchten, doch etwas, das ihn an einen riesigen Saugnapf erinnerte und groß war wie eine LKW-Radkappe, schnellte seinem Gesicht entgegen.
    Im nächsten Moment war für ihn alles vorbei.
    Gigantische Tentakel packten das halbzertrümmerte Boot…
    Und sie rissen es in Sekundenschnelle in die Tiefe!
    Segel klatschten im Wasser und wurden zerfetzt, der Mast brach. Eine gewaltige Luftblase brach aus dem Unterdeck hervor.
    Dann war die SANTIANA verschwunden…
    Unter Wasser wüteten immer noch Fangarme umher und zerrissen Holz, Stahl und Fleisch. Ein gewaltiger Rachen schnappte in rasender Folge immer wieder zu, zermalmte, was ihm zwischen die Fänge kam. Gleichzeitig jagte ein gigantisches Geschöpf mit raschen Ruderschlägen davon, tieferem Wasser entgegen.
    Alles hatte nicht einmal eine halbe Minute gedauert.
    ***
    »Das Boot kann doch nicht einfach verschwinden«, stieß Gordon hervor. »Es muß doch noch irgendwo sein!« Munro spielte mit den Beobachtungssystemen. »Nicht mal der Hy-Kon-Taster spricht an«, murmelte er. »Das gibt's doch nicht!« Er sah April an. »Können Sie übernehmen, Boß? Ich gehe raus und seh’s mir live an.«
    April Hedgeson nickte. Sie trat an das Steuerpult, mit dem sie ebenso vertraut war wie der »Pilot«.
    Der ehemalige Marineflieger und Agent nahm das Fernglas an sich, verließ die Unterdeck- »Kommandobrücke« und kletterte nach oben. Dort öffnete er die Deckluke und kletterte aufs Deck.
    Unten ließ April per Fingerdruck auf eine Sensortaste die Reling ausfahren. Eine LCD-Anzeige wies auf die Ausführung des Befehls hin.
    Die bisher im Boden des Oberdecks versteckte Reling wurde ringsum nach oben gedrückt und bot jetzt Halt am Bootsrand. Munro stellte den Feldstecher auf seine Sehschärfe ein und begann die Wasseroberfläche abzusuchen.
    Aber da war nichts, was darauf hindeutete, daß hier jemals ein Segelboot gewesen war.
    Keine Trümmer, keine Überlebenden, die an der Oberfläche schwammen und um Hilfe riefen.
    Es war gerade so, als wären sie eine Stunde lang einer Illusion erlegen gewesen. Hier konnte es keinen Segler gegeben haben, denn derart schnell sank selbst ein so kleines Boot nicht.
    So schnell konnte es jedoch auch nicht davonsegeln.
    »War das der Fliegende Holländer, oder was?« brummte Munro mißmutig. »Da soll doch der Klabautermann dreinschlagen!«
    Er kehrte unter Deck zurück.
    »Nichts zu sehen. Okay, hätte ja sein können, daß die Tronik spinnt.« Er warf dem Frontscheiben-Bildschirm einen mißtrauischen Blick zu. »Aber wenigstens der Hy-Kon-Taster hätte etwas anzeigen müssen!«
    »Was heißt Hy-Kon-Taster?« fragte Gordon.
    »Was Echolot, Radar und Infrarot sind, ist Ihnen ein Begriff, Sir?« fragte Munro. Als Gordon nickte, fuhr er fort: »Der Hy-Kon-Taster ist eine Neuentwicklung, die bisherige Systeme weit übertrifft. Er durchdringt nicht nur Wasser, sondern sogar Stein. Ich kann Ihnen damit ein U-Boot aufspüren, und ich kann Ihnen die Kapitänskajüte im Detail abbilden - sogar den Inhalt des Wäscheschranks vom Kapitän. Aber der Segler ist unauffindbar. Ich verstehe das nicht. Vielleicht wurden wir genarrt. Vielleicht war das nur eine Art Spiegelung, wir haben ja nicht versucht, ihn mit den Instrumenten zu orten.«
    »Das heißt, wir haben auch keine Aufzeichnung?« fragte April.
    »Nein, keine Speicherung. Wozu auch? Unsere eigenen Kursdaten haben wir natürlich, aber für alles andere bestand ja keine Veranlassung.«
    April nickte. »Es war ja auch kein Vorwurf an Sie. Ran.«
    »So habe ich es auch nicht verstanden, Boß. Was jetzt? Sollen wir die Testfahrt fortsetzen?«
    April sah Gordon an.
    Der schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß nicht«, sagte sie. »Der Segler wirkte so echt, und die drei Leute an Deck…
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